Habt ihr Weihnachten schon mal alternativ gefeiert?

Der Onkel und die Tante meines Lebenspartner erzählten mir, dass sie dieses Jahr zu den sogenannten "Christmas-Crashern" gehören. Entgegen der üblichen Weihnachtszeremonien der letzten Jahre mit großem Familientreffen etc. werden sie dieses Jahr Weihnachten mit einem befreundeten Ehepaar in den Bergen feiern. Sie werden dort bekocht und haben auch ein entsprechendes Weihnachts-Bespaßungsprogramm (Violinen-Konzert etc.). Sie freuen sich schon sehr darauf und speziell die Tante ist froh, dass sie mal keinem großen Vorbereitungsstress ausgesetzt ist.

Sie haben mir auch erzählt, dass sie das vor zehn Jahren auch schon einmal gemacht haben und dass sie sogar selbst erstaunt waren, wie viele Paare und sogar Familien mit kleinen Kindern dem "üblichen" Weihnachtsstress durch solche Urlaube entfliehen.

Habt ihr Weihnachten auch schon mal alternativ gefeiert? Ohne Großfamilie, eventuell an einem ganz anderen besonderen Ort? Eventuell sogar ganz weit weg in fernen Ländern?

Urlaub würde ich auch klasse finden, aber noch wäre mir das etwas zu stressig. Wir waren nun einige Male nur für uns, weil ich das einfach nicht immer so wollte den ganzen Trubel und jedes Mal in ein anderes Bundesland fahren. Wir sind dann einfach zu Hause geblieben, haben etwas Gutes gekocht und haben uns einen schönen Tag gemacht, mit viel Zeit als Familie. Es wäre aber zukünftig schon schön auch mal wegzufahren und auch mal in andere Länder zu fahren. Man hat einfach deutlich weniger Stress und die Familie weiß ja auch so, dass man sie mag, wenn man sie mag.

"Christmas-Crasher"? Ist das nicht genau das Gegenteil von dem, was du da erzählst? Eigentlich bedeutet das doch, dass man die Party sprengt, irgendwo uneingeladen auftaucht, sich unangemessen verhält und so weiter, aber auf jeden Fall präsent ist. Oder ist das wieder so ein denglischer Begriff, der für Deutsche etwas ganz anderes bedeutet als im Englischen?

Da Weihnachten für mich noch nie Stress bedeutet hat sehe ich auch keinen Grund eine vermeintlich stressfreiere Alternative zu suchen. Ich muss nicht wie angestochen durch die Gegend rennen um in überfüllten Geschäften Geschenke zu kaufen, ich muss keine Familie bekochen, ich muss über die Feiertage keine Verwandten besuchen, auf die ich eigentlich keine Lust habe und so weiter. Bei uns ist Weihnachten immer ziemlich entspannt.

Außerdem ist es relativ teuer über die Feiertage Urlaub zu machen. Wenn man nicht auf die Schulferien Rücksicht nehmen muss macht es finanziell viel mehr Sinn mit dem Urlaub bis Januar zu warten.

Wenn man unter „alternativ Weihnachten feiern“ das Verreisen über die Feiertage ohne Familienbesuche und Co versteht, dann haben meine Eltern und ich früher standardmäßig so die Weihnachtszeit verbracht. Wir hatten nie große Familienfeste mit erweiterter Verwandtschaft, sondern sind eigentlich immer, solange ich denken konnte, über Weihnachten und Neujahr zusammen weggefahren. Oft ging es nach Österreich in den Winterurlaub, aber wir waren auch manchmal in der Schweiz oder in Bayern, als ich noch sehr viel kleiner war. Meistens haben wir dann eine Ferienwohnung gehabt, uns an Heiligabend selbst versorgt und sind an einem der Weihnachtsfeiertage schön essen gegangen. Es gab aber auch schon Aufenthalte in Hotels mit Galadinner am Weihnachtsabend.

Klassisch als Familienfest feiere ich Weihnachten erst, seit ich mit meinem Freund zusammen bin und die Feiertage bei seiner Familie verbringe, da wir näher an ihnen wohnen als an meinen Eltern. Allerdings wird auch dort Heiligabend im kleinen Kreis und auf die Kernfamilie beschränkt verbracht, und die Großeltern und die Tante werden meistens am 26.12. besucht. Ich habe beide Varianten zu schätzen gelernt und empfinde keine davon als stressig oder unangenehm. Für mich war Weihnachten seit meiner frühen Kindheit etwas ganz besonderes und ich habe mich immer darauf gefreut - egal, wie und wo es gefeiert wurde.

"Christmas-Crasher"? Ist das nicht genau das Gegenteil von dem, was du da erzählst? Eigentlich bedeutet das doch, dass man die Party sprengt, irgendwo uneingeladen auftaucht, sich unangemessen verhält und so weiter, aber auf jeden Fall präsent ist. Oder ist das wieder so ein denglischer Begriff, der für Deutsche etwas ganz anderes bedeutet als im Englischen?

Ich habe den Begriff ehrlich gesagt einfach so von der Erzählung der Tante übernommen. Laut einer englischen Definition handelt es sich dabei normalerweise um andersgläubige bzw. heidnische Personen, welche normalerweise Weihnachten nicht feiern würden aber trotzdem aktiv an dem Fest teilnehmen.

Ich denke, seine Tante wollte damit einfach nur zum Ausdruck bringen, dass sie den "gewöhnlichen, üblichen" Ablauf ihrer Weihnachtsfeierlichkeiten mit ihren Urlaubsplänen einfach mal durchbrechen.