Habt ihr schon versucht, euren Chef loszuwerden?

vom 01.03.2019, 07:54 Uhr

Mein Partner hat mir heute morgen einen Artikel gezeigt, über den ich schon fast lachen musste. Er meinte, er musste da an mich denken, weil ich ja meine Chefin so toll finde. Der Artikel ist schon interessant geschrieben, aber mir hilft das garantiert sowieso nicht weiter.

Also "los" wird man damit ja nicht jeden unliebsamen Chef wie ich finde. Ich arbeite zum Beispiel im Öffentlichen Dienst und die Chefin ist verbeamtet auf Lebenszeit während alle anderen befristet angestellt und eben nicht verbeamtet sind. Da ist es doch logisch, dass die so fest zementiert ist, dass man die garantiert nicht los werden kann, egal was man versucht. Beschweren kann man sich natürlich, das ist klar. Aber eher wird sie ihre aufmüpfigen Mitarbeiter los als umgekehrt.

Vielleicht könnte man auch erreichen, dass sie stärker kontrolliert wird von ihrem Chef, aber loswerden halte ich für unrealistisch, auch wenn das Kopfkino natürlich schon reizvoll wäre. Wie ist das bei euch? Habt ihr schon daran gedacht, euren Chef loszuwerden? Oder würdet ihr lieber selbst gehen statt was gegen den Chef zu unternehmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Manche Dinge muss man als gegeben akzeptieren und da gehört für mich der Chef dazu. Wenn man einen Vorgesetzten oder Chef hat, kann man eher selten etwas dagegen machen und wenn man es versucht, wird der Chef eher am längeren Hebel sitzen und einen auch notfalls irgendwie aus dem Betrieb bekommen, wenn er möchte. Ich würde versuchen einfach damit zu leben und habe auch noch nie versucht einen Chef loszuwerden, auch wenn ich nicht immer nur nette Chefs hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kommt immer darauf an wie die Situation ist und warum man seinen Chef loswerden möchte. Wenn mir mein Chef einfach nicht zur Nase steht, ich ihn einfach unsympathisch finde oder ich einfach nicht immer einer Meinung ist muss man nicht gleich daran denken wie man Ihn los wird. Menschen sind nun einmal unterschiedlich und man verbringt wahnsinnig viel Zeit zusammen auf der Arbeit. Wenn man den Chef also einfach nicht mag, weil er zum Beispiel manchmal schlichtweg ein „Ihr wisst schon was“ ist, ist das zwar bedauerlich und kann einen auf Dauer mit Sicherheit auch fertig machen aber man kann es nicht ändern. In so einem Fall muss man entweder die Zähne zusammenbeißen und trotzdem seine Arbeit machen oder selber kündigen.

Wenn der Chef aber seine Arbeit nicht richtig macht oder dem Unternehmen in irgendeiner Weise schadet kann man sehr wohl etwas dagegen tun. Niemand ist unersetzbar und auch eine Verbeamtung auf Lebenszeit ist nicht in Stein gemeißelt. Gerade bei Diebstahl, Diskriminierung oder sexueller Belästigung kann auch eine Dame wie aus deinem Beispiel ins Schwitzen geraten. Je nachdem wie schwer das „Vergehen“ des Chefs wäre würde ich mich persönlich so lange beschweren bis sich etwas tut. Irgendwann muss jeder gehen. Auch Chefs können sich nicht alles erlauben.

Ich habe mit meinen Chefs übrigens ein sehr großes Glück. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, sind Sie sehr fair und lassen mit sich reden. Außerdem wird niemand unterdrückt und es werden nicht wahllos Mitarbeiter zusammen gestaucht wie ich es schon von anderen gehört habe.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Derlei Rachephantasien sind zwar schön und gut, aber meiner Erfahrung nach ist der direkte Weg in die Kündigung einfacher, weniger stressig und hat das gleiche Ergebnis.

Natürlich kann man auch bei Chefs versuchen, ihnen die Hölle heiß zu machen, sie vorführen, ihre Fehler und Fehlentscheidungen dokumentieren und dann die "Oberchefs" damit konfrontieren, aber das macht einen Haufen Arbeit, man selber macht sich nach Strich und Faden unbeliebt, und wenn der Oberchef oder der Betriebsrat schwach und feige sind und lieber keinen Staub aufwirbeln, wird der unterste Unruhestifter in der Hierarchie abgesägt.

Gründe für eine Abmahnung und Kündigung finden sich immer. Und je weiter unten auf der Leiter man sitzt, desto unwahrscheinlicher ist es für die Chefetage oder das Unternehmen, verklagt zu werden und Zeit und Geld zu investieren, die Fronten zu glätten. Da landest du ganz schnell auf der Abschussliste. Und wenn du sowieso vorhast zu kündigen oder den Vertrag nicht zu verlängern, wieso solltest du dich vorher noch mit dem Chef anlegen, dich cholerisch anbrüllen und/oder hinterfotzig mobben lassen, damit der Blutdruck steigt und du nachts nicht mehr schlafen kannst? Das wäre mir meine Gesundheit nicht wert.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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