Habt ihr schon Titer bestimmen lassen?
Titer-Bestimmungen werden genutzt, um den Antikörperstatus einer Person zu überprüfen – etwa um festzustellen, ob nach einer Impfung ein ausreichender Schutz besteht. In der Praxis sind sie jedoch kaum ein Thema. Meist wird nicht einmal erwähnt, dass es diese Möglichkeit gibt. Dabei könnte man durch Titer-Bestimmungen viele unnötige Impfungen vermeiden, wenn bereits ein ausreichender Schutz besteht.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Obwohl ich mich für Hepatitis A und B impfen ließ, musste ich die Titer-Bestimmung, um meinen Immunstatus zu überprüfen, auf eigenen Wunsch zahlen. Die Impfung selbst wurde jedoch von der Krankenkasse übernommen. Dieser Widerspruch erscheint mir unlogisch. Wäre es nicht sinnvoller, zunächst den Immunstatus zu überprüfen, bevor Kosten für eine möglicherweise unnötige Impfung entstehen?
Warum wird so wenig über die Möglichkeit der Titer-Bestimmung gesprochen? Könnte es daran liegen, dass Impfungen im Vergleich wirtschaftlicher für die Gesundheitssysteme sind? Oder wissen viele Menschen schlicht nicht, dass es diese Option gibt?
Habt ihr euch schon einmal mit dem Thema Titer-Bestimmung befasst? Würdet ihr prüfen lassen, ob euer Impfstatus ausreichend ist, auch wenn ihr die Kosten selbst tragen müsstet? Oder ist es euch egal, solange die Impfung von der Kasse übernommen wird?
Also, zur "Corona"-Zeit habe ich das schon einmal machen lassen. Der Test geht ja schnell und kostete nur 20 Euro. Ob das Verfahren, das 2019-nCoV RBD bestimmt, nun vergleichbar ist mit der Titerfeststellung für Hepatitis, kann ich nicht sagen.
Aber die hochgeehrte Ärzteschaft sollte den Patienten vollumfänglich und allgemeinverständlich informieren. Auf der einen Seite findet in der Vorbereitungszeit zu einer größeren Reise geradezu eine Prophylaxe-Orgie statt. Das Impfen stellt für viele Reisefreudige dann oft ein notwendiges Übel dar. Auf der anderen Seite weiß man nicht, was nun genau im Reisegebiet in dieser Hinsicht an Infektionen auf einen zukommen könnten. So oder so bleibt ein Restrisiko.
Besser wäre es, zusätzlich zu den vorbeugenden Impfmaßnahmen, sich nun genauer über die hygienischen Verhältnisse im Gastland zu informieren. Gerade die Orientreisenden kommen meistens mit dem weniger attraktiven Souvenir einer Gelbsucht (Hepatitis) zurück. Dabei gilt nach wie vor: Kein unabgekochtes Wasser trinken, auch, wenn man bei 40 Grad im Schatten kurz vor dem Verdursten steht, keine in obskure Limonadenflaschen abgefüllte Getränke zu sich nehmen.
Dann, die Toilettensituation ist sehr oft schlichtweg als katastrophal zu bezeichnen. Händewaschen ist kein Luxus. Auch wenn viele Einheimische das als unnötige Vergeudung vom knappen Gut "Wasser" anmeckern. Die lästigen Parasiten, seien sie nun geflügelt oder nicht, sollten einem mit geeigneten Mitteln vom Leibe gehalten werden. Und natürlich - last not least - das Essen. Aber hier könnte das zu weit vom eigentlichen Thema abschweifen. Bleibt zu bemerken, dass Prophylaxe stattfinden muss, der Schutzstatus auch irgendwie plausibel nachgeprüft werden sollte, kostet das nun extra etwas, oder nicht, der Reisende wird dies in seine Budgetplanung wohl oder übel mit übernehmen müssen.
Ich finde Titerbestimmungen absolut nicht selten und ungewöhnlich. Für meinen neuen Auftraggeber musste ich Immunität gegen Masern, Windpocken und Röteln nachweisen. Da mein Impfpass aus Kinderzeiten futsch ist, hat der Auftraggeber seinen Betriebsarzt beauftragt, und der hat den Titer für alle diese Erkrankungen bestimmen lassen. So war das Impfen unnötig, weil genug Antikörper da sind.
Hepatitis A und B sind für den Bereich empfohlen. Für Hepatitis B stecke ich als Non-Responder gerade in der Schleife, Impfung, Titerbestimmung, Impfung und so weiter. Bisher erreicht mein Immunsystem keine angemessene Menge Antikörper.
Bei Tetanus lasse ich alle zehn Jahre den Titer bestimmen, weil ich die Impfung schlecht vertrage. Meine Hunde bekommen Titerbestimmungen, anstatt ständig ins Blaue zu impfen. Und bei Reisen in bestimmte Länder ist das für die Tollwutimpfung bei Hunden, Katzen und Frettchen sogar vorgeschrieben. Das reicht die Impfung nicht, die Immunantwort muss auch noch genug sein.
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