Habt ihr schon mal Touristenführungen in Wohnort mitgemacht?

Vor kurzem gab es auf der Stadtseite meines Wohnortes eine Adventsverlosung. Dabei konnte man unter anderem fünf Mal Tickets für eine Nachtwächterführung der Stadt gewinnen. Diese Nachtwächterführungen gibt es auch ganz normal im Touristenangebot unserer Stadt und ich wäre normalerweise überhaupt nicht auf die Idee gekommen daran teilzunehmen. Da ich diese aber nun gewonnen hatte, hab ich mit meiner Tochter an der Führung natürlich auch teilgenommen.

Anfangs hielt sich die Begeisterung dafür noch in Grenzen da ich der Meinung war, dass ich meinen Wohnort nach 13 Jahren doch schon ziemlich gut kenne. Nach einiger Zeit war ich dann allerdings tatsächlich überrascht aus welchem ganz anderem Blickwinkel man doch seinen Wohnort betrachtet, wenn man mal als "Tourist" geführt durch die vermeintlich bekannten Straßen zieht. Zudem hat man bei der Führung auch Orte besuchen dürfen, die im Alltag versperrt sind bzw. an denen man ansonsten mehr oder weniger achtlos vorbeigeht. Selbst meine Tochter war schlussendlich begeistert mit dabei und hat gleich alle Verwandten an ihrem neuen Stadtwissen teilhaben lassen.

Habt ihr schon einmal an speziellen Touristenführungen eures Wohn- oder Heimatortes teilgenommen? Habt ihr danach "eure" Stadt auch in einem ganz anderen Blickwinkel gesehen?

Mein Freund und ich haben einmal zu Weihnachten eine „kulinarische“ Stadtführung in unserem Wohnort geschenkt bekommen. Neben ein paar historischen Anekdoten bei einer kleinen Wanderung zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und einigen Geheimtipps bekam man auch ein 3-Gänge-Menü - aufgeteilt in eine Vorspeise, einen Zwischengang und ein Hauptgericht in drei unterschiedlichen Restaurants der Stadt - serviert. Uns hat diese Tour sehr gut gefallen, weil sie ein leckeres Essen mit einer interessanten Aktivität verknüpft hat und weil wir doch erstaunt waren, noch neue Winkel und Ecken unserer wohlbekannten Heimat zu entdecken. Man kann ja immer noch etwas Neues erfahren, und durch die gute Balance mit den eingestreuten Pausen wurde es auch nie langweilig oder monoton.

Generell finde ich, dass man eine solche Touristenführung auf jeden Fall mal mitmachen kann, auch wenn man schon lange in einer Stadt lebt. Nur, weil man dort wohnt, setzt man sich ja nicht gleich auch automatisch mit der Geschichte, den historischen Persönlichkeiten und den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander, und man neigt ja schnell dazu, „alltagsblind“ und in seinen festgefahrenen Gewohnheiten durch die Gegend zu laufen, sodass einem viele kleine Details und Facetten entgehen, auf die man erst gezielt mit der Nase gestoßen werden muss.

Wir haben von der Arbeit aus so eine Führung mal zu Beginn der Weihnachtsfeier gemacht. Ich dachte eigentlich auch, dass ich meine Stadt schon ganz gut kenne. Aber trotzdem fand ich diese Führung genial. Das lag aber jetzt nicht unbedingt daran, dass man da wahnsinnig viele neue Fakten gehört hat, die ich nicht kannte. Bei solchen Nachtwächterführungen zum Beispiel wird ja eher Klamauk erzählt, statt die unverblümte Geschichte der Stadt. Es mag sein, dass da auch mal etwas Wahres dabei ist, aber im Großen und Ganzen dient das ja eher zur Unterhaltung.

Ich würde so etwas auf jeden Fall wieder mitmachen. Wobei sicherlich auch "normale" Touristenführungen interessant sein dürften. Es gibt ja auch Ecken, die schaut man sich alleine gar nicht so wirklich an. Und seinen eigenen Wohnort erlebt man ja doch eher so, wie man ihn braucht. Also ich renne jetzt nicht gerade los und schaue mir hier alle Kirchen an und belese mich dann noch wie und warum diese gebaut wurden oder eben andere wichtige Bauten.

Ich mache des öfteren Touristenführung in meiner Heimatstadt mit. Dazu gehören Schlossbesichtigungen, Museumsführungen oder auch Wanderungen ein bisschen außerhalb. Oft werden sie von den Volkshochschulen angeboten. Die sind zwar nicht direkt für Touristen, aber die Ziele sind oft dieselben. Auch die Stadt selber bietet Führungen und Ausflüge an, die hauptsächlich von Touristen wahrgenommen werden, wie etwa Dampferfahrten oder Besichtigungsfahrten mit dem Fahrrad. Auch daran habe ich schon öfters teilgenommen.

Sogar eine Busfahrt mit einem Sightseeingbus, der interessante Highlights der Stadt anfährt, habe ich schon mitgemacht. Da war allerdings Besuch von außerhalb dabei, dem ich einen groben Überblick über die Stadt geben wollte. In den Bussen fuhr ein Stadtführer mit, der interessante Dinge erzählte, die ich auch noch nicht kannte, obwohl ich hier schon lange wohne.

Ich habe bisher noch an keiner Stadtführung in meiner Heimatstadt teilgenommen, auch wenn ich es mir schon sehr lange vorgenommen habe. In meiner Stadt werden nicht nur normale Stadtführungen angeboten, sondern auch Führungen mit bestimmten Themen. So kann man zum Beispiel mehr über meine Heimatstadt im Mittelalter erfahren oder in anderen Epochen.

Das Ganze begleiten sogar Schauspieler in entsprechenden Kostümen. Diese Stadtführungen reizen mich sehr. Vor allem weil ich meine ganze Kindheit über an einem der vielen Stopps dieser Führungen gewohnt habe und somit schon ein bisschen was von den Führungen mitbekommen habe. Zumindest die Darbietung der Schauspieler und die war richtig klasse.

Außerdem gibt es in meinem Wohnort noch sogenannte Genussführungen. Bei diesen Führungen werden verschiedene Restaurants besucht und man kann die jeweiligen Spezialitäten kosten. Meistens gibt es auch dort Themen: Thailändisch, Italienisch usw. Manchmal jedoch gibt es sogenannte Secret Tastings. Bei diesen wird man überrascht, was den Ort und die Art des Essens angeht.

Ich habe noch an keiner Führung in meinem Ort teilgenommen, aber in dem Ort, in welchem ich zwei Jahre bei meiner Großmutter lebte. Ich arbeite seit sechs Jahren in dem Ort und kenne ihn nicht nur durch die zwei Jahre gut, sondern war als Kind und Jugendliche auch oft bei meiner Großmutter und wir waren viel unterwegs.

Mein Chef hat uns vor zwei Jahren auf eine Dorftour geschickt. Ich wusste vieles. In dem Dorf ist die Vorwahl durch einen Bachlauf getrennt. Das fand ich als Kind schon komisch, wenn ich Freunde im selben Ort mit einer anderen Vorwahl angerufen habe. Bei mir zu Hause war das ja nicht so. Ich habe auf der Tour aber auch noch einiges Neues erfahren und hätte nicht damit gerechnet, dass es so interessant wird und dass es noch so viel zu erfahren gibt.

Somit lohnt es sich irgendwie auch an einer solchen Tour teilzunehmen. Ich wäre privat zwar nie auf eine solche Idee gekommen, aber als Inhalt einer Weihnachtsfeier ist es eine wirklich tolle Idee um das Arbeitsumfeld besser kennen zu lernen und bei mir hatte es ja auch noch den persönlichen Hintergrund, dass ich oft bei meiner Großmutter war und in dem Ort gelebt habe. Auf jeden Fall habe ich noch vieles gelernt, was selbst meine Mutter nicht wusste, obwohl sie in dem Dorf aufgewachsen ist.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und war spannend und informativ. Schön war es auch, dass die Tour von einem Einwohner des Dorfes geführt wurde, welcher sein Leben dort verbracht hat. Ich weiß nicht, ob ich eine solche Tour für mein jetziges Dorf nur für mich und meine Familie buchen würde, aber für eine Weihnachtsfeier ist es eine wirklich schöne Idee und sehr interessant.

In einer nahegelegenen Stadt, in welcher sich unsere Ärzte befinden haben wir mal eine Tour mit der kleinen Stadtbahn gemacht. Das war sehr interessant. Ich finde es auch interessant zu beobachten, wie sich diese Tour in den letzten Jahren verändert hat. Ich war mit 15 Jahren mit der Schule dort. Seitdem ist die Tour viel moderner und es gibt auf der Fahrt Haltestellen bei sprechenden Laternen, die den Fahrgästen noch etwas über die Stadt berichten. Städte- oder Dorftouren sind interessant um seine Umgebung und deren Geschichte besser kennen zu lernen.