Habt ihr schon mal "Mut zur Hässlichkeit" bewiesen?

vom 20.12.2016, 20:15 Uhr

Wenn ich manchmal sehe, was manche Leute tragen, dann muss ich schon auch schmunzeln. Ein Strohhut mitten mit Winter mit dicken Jacken und Sommerhose und dicken Stiefeln ist da nur ein Beispiel. Eine Freundin meinte, als wir das zusammen in der Stadt gesehen haben, dass diese Frau einfach "Mut zur Hässlichkeit" hat. Wenn sie sich zurecht gemacht hätte wäre sie bestimmt eine schöne Frau gewesen. Aber sie hat bewiesen, dass sie mit Hässlichkeit die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann.

Genauso war es, als ich mal in der Stadt war mit einer Frau, die sich so auffallend hässlich geschminkt hat, dass man einfach hinschauen musste. Dicke rote Apfelbäckchen, knallrote Lippen und hellblauer Lidschatten und dazu einfach auch knallbunte Klamotten.

Habt ihr schon mal "Mut zur Hässlichkeit" bewiesen oder lauft ihr eher dezent herum und wenn, dann farblich so geordnet, dass alles zusammen passt? Was fällt bei euch unter das Motto "Mut zur Hässlichkeit"?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde so etwas nicht mit Absicht machen. Es mag sein, dass man sich mal vergreift im Kleiderschrank und dann die Socken beispielsweise nicht zum Rest passen, aber größere Unglücke hatte ich dahingehend nicht und würde das auch nicht provozieren wollen. Immerhin möchte ich ja auch nicht hässlich durch die Gegend laufen, sondern möglichst gut aussehen. Ich habe keine Bestrebungen Mut zur Hässlichkeit zu haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Damit dieser Spruch zutrifft müsste man ja davon ausgehen, dass andere Personen die gleichen Dinge hässlich finden wie du. Genau das bezweifle ich aber. Ich glaube nicht, dass sich jemand vor den Spiegel stellt und sich bewusst hässlich schminkt oder sich bewusst in die scheußlichste Klamotten Kombination wirft, die ihr Schrank zu bieten hat.

Richtig müsste es also heißen, dass diese Personen Mut zu Kreativität bewiesen haben und offensichtlich keine Lust darauf hatten ihr Aussehen dem anzupassen was "die Leute" schön finden sondern das getragen haben, was ihnen gefällt.

"Mut zur Hässlichkeit" wäre zum Beispiel die Verkleidung für eine Bad Taste Party. Wenn man zu Hause vor dem Spiegel steht und denkt, dass man so niemals das Haus verlassen würde wenn da nicht diese Mottoparty wäre. Und wenn man sich selbst mit Mottoparty nicht so ganz sicher ist, ob man wirklich den ganzen Abend so herum laufen möchte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das erinnert mich an das eine Motto in der Oberstufe, das wir damals hatten. Es hieß damals "Bad Taste" und wir mussten uns die hässlichsten Klamotten und wildesten Kombinationen anziehen, teilweise wurden auch Klamotten aus den 1980ern heraus gekramt und neu kombiniert. Das war wirklich kein schöner Anblick, aber daran beteiligt habe ich mich nie, eben weil ich das hässlich finde und das nicht meinem Geschmack entspricht, Kleidung aus den 1980ern zu tragen. Genau die Kleidung finde ich aber am hässlichsten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Woher wollen wir überhaupt wissen, ob den Leuten, die sich ach so "hässlich" kleiden, ihr Outfit und Styling nicht eigentlich selber ganz gut gefällt, und sie gar nicht provozieren wollen, sondern einfach nur einen legendär schrägen Geschmack haben?

Ich habe beispielsweise auch eine Arbeitskollegin, die gerne mal in einer quietschgelben Steppweste zur schwarzen Jeans herumrennt oder ein mit handtellergroßen Rosen bedrucktes Kunstfaser-Oberteil der Allgemeinheit präsentiert, in dem sie als kleine, kompakte Person exakt so aussieht wie ein Sarg-Bouquet auf zwei Beinen. Außerdem malt sie sich knallblaue Balken unter die Augen. Also gut 3 mm breit und auch nicht gerade nahe am Wimpernkranz. Und ich kann euch sagen, die Dame findet sich todschick! Von "Mut zur Hässlichkeit" kann hier also keine Rede sein.

Ich würde also, wenn mir abenteuerlich gekleidete Gestalten über den Weg laufen, absolut nicht automatisch davon ausgehen, dass diese eine Protesthaltung innehaben oder versuchen, durch betonte Unattraktivität im Erscheinungsbild aus der Masse hervor zu stechen. Das gibt es sicher auch, aber da fallen mir eher Anhänger der Punk-Bewegung mit ihren Mohawks und Sicherheitsnadeln ein als irgendwelche Tantchen, die sich immer noch so schminken, wie es anno 1965, als sie jung waren, modern war. Oder sie finden rote Apfelbäckchen einfach lustig und scheren sich einen Dreck um die Meinung ihrer Mitmenschen. Soll es ja auch geben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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