Habt ihr schon mal jemandes Leben erschwert?

vom 17.01.2018, 19:18 Uhr

Jemandes Leben kann man ja auf vielfache Art und Weise erschweren. Da gibt es die unfreiwilligen Varianten: Sei es, dass jemand der Vorgesetzte ist und unpopuläre Entscheidungen durchsetzen muss oder dass man den Untergebenen Mehrarbeit zumuten muss, weil es die Arbeitssituation so erfordert. Sei es, dass man eine bestimmte Sache nicht machen kann oder will und penetrant die anderen darum bittet.

Oder jemand ist krank und das Umfeld macht sich Sorgen oder muss dauerhaft praktische Dinge erledigen. Dann gäbe es natürlich auch die weniger unfreiwilligen Variationen: Man setzt ein Bedürfnis durch, obwohl man weiß, dass anderen dadurch das Leben schwer gemacht wird. Oder man hat eine so anstrengende Charakterart, dass das Umfeld sich durch diesen Menschen und seine Launen immer mal wieder belastet fühlt.

Sei es, weil man chronischen Geldmangel hat und alle anpumpt, zu jeder zweiten Verabredung notorisch zu spät kommt oder kapriziös all seiner miesen Laune nachgeht, auf dass die anderen im Umfeld den Kopf einziehen müssen. Habt ihr selbst schon bewusst oder versehentlich mal auf die ein oder andere Art und Weise jemandem das Leben schwer gemacht oder habt jemanden in eurer Umgebung, der das tut?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ja alltäglich, weil es zum Teil nicht zu vermeiden ist. Für mich ist es wichtig zu unterscheiden ob bewusst oder unbewusst, bzw. unbeabsichtigt und genau das prägt seinen Charakter. Ich versuche es mittlerweile zu vermeiden so gut wie es geht, was vor ein paar Jahren noch anders aussah. Ich brauchte erst einen Arschtritt um zu checken, dass sich nicht immer alles um mich dreht. Genauso wie Faulheit einen Menschen in deiner Umgebung schadet.

» Brobin » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,93 »


Bestimmt. Unter Garantie sogar. Das bleibt nicht aus, wenn man mit anderen zusammenlebt, und wenn sich jemand hinstellen würde und behaupten, er oder sie habe noch nie jemandem das Leben schwer gemacht, würde ich laut losprusten und den Menschen für unzurechnungsfähig erklären. :D

Das fängt bei meiner Ursprungsfamilie an. Kinder haben praktisch die Aufgabe, ihren Eltern das Leben schwer zu machen, Geld zu kosten, Sachen kaputt zu machen und zu pubertieren. Auch mein Partner hätte zumindest manchmal ein schöneres Leben, wenn er meine Wünsche und Bedürfnisse nicht ständig bei seinen Entscheidungen mit in Betracht ziehen müsste, und wenn ich nicht ständig meckern würde, dass er die Wäsche nicht richtig zusammenlegt. Zwei linke Daumen, man fasst es nicht!

Im Alltag halte ich mich zwar für relativ pflegeleicht, unaufdringlich und anspruchslos, aber gerade das kann viele Leute nerven. Man macht ja jemandem genau genommen schon das Leben schwer, wenn man einfach nur da ist, einen Sitzplatz im Zug wegnimmt oder laut atmet, während jemand anders schlafen will. Je nach Stresslevel kann ich mir vorstellen, dass man mich kaum wahrnimmt, aber eben auch, dass ich Leuten auf den Keks gehe. Da ich dies aber nur bedingt beeinflussen kann, bin ich deswegen auch nicht besonders gestresst. Mir geht es mit meinen Mitmenschen auch nicht anders.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Sagen wir so, spontan fällt mir kein Beispiel ein, wo mir wirklich bewusst gewesen wäre, dass ich jemandem das Leben schwer mache. Aber ich gehe schon davon aus, dass dies sehr oft der Fall gewesen ist, aber weil man zum Beispiel als Teenager sehr egozentrisch auf sich und seine Gefühlswelt fixiert ist, registriert man gar nicht, was man den Eltern beispielsweise damit antut.

Auch jetzt, wo ich schon lange aus der Pubertät raus bin, gehe ich davon aus, dass ich häufiger mal meinen Mitmenschen das Leben schwer mache. Das kann mein Partner sein, das kann jemand aus der Familie sein, das können Kollegen sein. So wirklich ausschließen kann man das doch nie, weil man den Leuten nicht in den Kopf sehen kann, sondern nur ins Gesicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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