Habt ihr schon gravierende Falschdiagnose vom Arzt bekommen?
Ich habe es schon zweimal erlebt oder sogar dreimal, dass jemand vom Arzt eine falsche bzw. Fehldiagnose bekommen hat. In allen Fällen war es doch sehr gravierend und wirklich schlimm. Bei meinem damaligen Frauenarzt habe ich mitbekommen, dass es riesen Theater gab, weil der Frauenarzt der Patientin gesagt hatte, dass er keine Herztöne mehr vom Kind hört. Die Frau hat natürlich Panik bekommen und angenommen, dass ihr Kind verstorben sei. Allerdings war dem wohl nicht so.
Bei einem anderen Mal wurde bei einem Familienmitglied diagnostiziert, dass er einen Tumor im Hals haben sollte. Die ganze Familie hatte natürlich große Angst und es stellte sich dann als völlig falsche Diagnose heraus und war etwas ganz harmloses. Bei einem anderen Familienmitglied heiß es dann mal, dass es vorher gesehener Tumor plötzlich verschwunden sei. Allerdings war er das nicht und niemand weiß wie es zu dem Fehler kam. Die Person starb dann auch an diesem Krebs.
Ich selbst habe zum Glück noch keine so schlimme falsche Diagnose erhalten, stelle es mir aber für die Betroffenen wirklich schlimm vor. Immerhin habe ich selbst zwei Fälle aus der Familie mitbekommen und lustig ist das wirklich nicht. Es ist eben etwas anderes, wenn der Verdacht geäußert wird, dass es sich um einen Tumor oder eine schlimme Krankheit handeln könnte, als direkt zu diagnostizieren, dass es dies bestimmt ist und dann damit falsch zu liegen.
Habt ihr auch schon gravierende Falschdiagnosen vom Arzt bekommen? Wie seit ihr damit umgegangen? War das ein Grund für euch, um anschließend den Arzt zu wechseln? Oder meint ihr, dass solche Fehler eben passieren? Sollte da ein Arzt nicht sagen, dass der Verdacht besteht, um eben auch so mitteilen zu können, dass es sein kann aber eben nicht muss?
Ich erinnere mich noch an meine jüngeren Jahre, da hatte ich ein Jahr so eine Phase, wo ich eine Mittelohrentzündung nach der anderen hatte, die ich bei meiner Hausärztin behandeln ließ. Ihre Urlaubsvertretung meinte allerdings ich hätte Rheuma und hat mir auch entsprechenden Mist verschrieben. Ich habe das Rezept weggeworfen und den HNO aufgesucht.
Vor einigen Jahren hatte meine Mutter sich das Bein gebrochen. Der Klassiker dann halt, so ein superschlauer arroganter Assistenzarzt sah den Bruch auf dem Röntgenbild nicht und diagnostizierte eine Zerrung. Ich durfte die Mutter also dann wieder irgendwie nach Hause schleppen. Zwei Stunden später rief sie an, sie führe wieder in die Klinik, ein anderer Arzt hatte den Bruch gefunden und schickte sofort einen Krankenwagen. Musste immerhin operiert werden.
Ich wäre froh, wenn ich nur eine Falschdiagnose bekommen hätte. Tatsächlich habe ich viele bekommen und sitze deshalb im Rollstuhl. Als Jugendlicher habe ich mir ein Bein gebrochen. Der Arzt erstellte eine unscharfe Röntgenaufnahme, auf der er den Bruch nicht sah, und diagnostizierte Wachstumsschmerzen. Leider konnte ich mich als Jugendlicher nicht dagegen wehren und meine Eltern glaubten auch immer den Ärzten mehr als mir. Der Bruch blieb damit jahrelang unbehandelt und wuchs instabil zusammen.
Meine Schmerzen und mein Humpeln bzw. Gehen an Krücken sollte alles psychosomatisch sein, weil ich angeblich nur Aufmerksamkeit wollte. Sieben Jahre später stand ich auf einer Leiter. Als ich einen schweren Eimer heben wollte, gab das gebrochene Bein nach, ich fiel von der Leiter auf den Rücken und brach mir diesen. Das Ergebnis ist meine Querschnittslähmung und dass keiner die Behandlungskosten zahlt, weil der ursprüngliche Arzt nicht mehr haften musste wegen Verjährung.
Ich hatte auch eine nicht so schöne frühe Kindheit, bis mich das Jugendamt endlich im Keller meiner leiblichen Eltern gefunden und gerettet hat und ich kurz darauf adoptiert wurde. Ich hatte große motorische Defizite, konnte aber viele davon aufholen. Ein paar Defizite blieben aber, es flogen etwa immer wieder Gegenstände einfach aus meinen Händen, ohne dass ich wusste, was da passierte. Oder meine Handschrift war auch so unleserlich, dass ich schon in der Schule mit einem Laptop schreiben musste, damit der Lehrer es lesen konnte. Feinmotorik gab es bei mir einfach nicht.
Auch da diagnostizierten meine Ärzte psychosomatische Störungen und verordneten Psychotherapie. Erst im Alter von 33 (!) fand ein neuer Arzt die richtige Diagnose: Ich litt unter einer seltenen Form von Epilepsie! Diese tritt nicht im Kopf auf, sondern ausschließlich in meinen Armen, Händen und Beinen. Ein Anfall sieht bei mir so aus, dass ich z.B. das Messer in der Hand einfach weg werfe, teilweise auch gezielt und mit viel Schwung, und absolut nichts davon mit bekomme. Ich sehe nur kurz darauf, dass das Messer nicht mehr in meiner Hand ist.
Dass ich Epilepsie haben könnte, stand als Vermutung zwar seit meiner Kindheit immer mal wieder im Raum, aber ich wurde nie näher darauf untersucht. Seit ich nun Medikamente dagegen bekomme, habe ich fast keine Anfälle mehr und ich kann endlich feinmotorisch meine Hände bewegen! Meine Handschrift ist endlich lesbar!
Im Alter von ungefähr 13 hatte ich zeitweise sehr heftige Rückenschmerzen. Die Diagnose lautete Wachstumsschmerzen und wurde nicht behandelt. Als die Ärzte an meiner Wirbelsäule operierten nach meinem Unfall, sahen sie viele Jahre alte Bandscheibenvorfälle, die zu dem Zeitpunkt allerdings inzwischen verknöchert waren und mir noch heute Probleme machen und mir auch das Sitzen zeitweise unmöglich machen.
Ich sitze also im Rollstuhl und habe chronische Schmerzen. Ich musste mir in meiner Kindheit vieles anhören, dass ich mich nicht so anstellen solle und mir alles nur einbilden würde. Meine Kindheit war daher auch nach meiner Adoption nicht wirklich schön und meine Eltern und ich sind oft aneinander geraten. Und am meisten sind die Ärzte schuld, die sich keiner Schuld bewusst sind und nie zur Rechenschaft gezogen werden konnten!
Dazu kommen dann noch mehrere "Kleinigkeiten", wie etwa dass ein Allergologe bei mir keine einzige Allergie finden kann, ich aber eine Woche danach fast im MRT sterbe, weil ich allergisch auf das Kontrastmittel reagiere und mich die dortigen Ärzte kaum stabilisieren können, weil ich auch auf einige Medikamente allergisch reagiere.
Ja ich habe gravierende Fehldiagnosen von Ärzten erhalten. Von Depressionen über Psychose und Neurasthenie war so Einiges dabei. Damit umgegangen bin ich indem ich irgendwann nicht mehr zu Ärzten gegangen bin. Solche Fehler dürften meiner Meinung nach eigentlich nicht passieren. Man hätte mich ja nur einmal ernst nehmen und mir mehr als 2 Minuten Zeit schenken müssen.
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