Habt ihr schon für Artikel auf Nachrichten-Portalen bezahlt?
Wie ich ja hier schon schrieb, führt nun auch der Spiegel für sein Portal bei einzelnen Interviews und Berichten eine Bezahl-Schranke ein, wie es sie auf anderen Seiten schon länger gibt. So hat zum Beispiel die Taz meines Wissens nach eine Art der freiwilligen Bezahl-Möglichkeit auf ihrer Seite aufgeführt, wo man gefragt wird, ob man bereit ist, für diesen Artikel zu zahlen.
Ich klicke diese Frage immer weg, wenn auch zugegebenermaßen manchmal mit einem kleinen schlechten Gewissen, weil ich ja die Arbeit der Journalisten in Anspruch nehme, ohne dafür etwas zu zahlen. Und ich muss auch zugeben, dass ich seit dem Aufkommen des Internets eigentlich nie wieder ein Magazin am Kiosk oder eine Tageszeitung gekauft habe, was sich natürlich in der Gesamtheit aller Internet-Nutzer summiert, sodass es für die entsprechenden Redaktionen empfindliche finanzielle Einbußen und Absatz-Probleme zur Folge hat.
Habt ihr schon mal für einen Artikel etwas online bezahlt? War das dann auf freiwilliger Basis, weil ihr die Arbeit würdigen wolltet oder war es für einen Bericht, den ihr unbedingt lesen wolltet? Wenn ihr auch noch nie für so etwas bezahlt habt, warum nicht? Denkt ihr, dass die Werbung genug für das Magazin einbringt und ihr die Inhalte auf anderen Seiten ohnehin umsonst lesen könnt?
Oder sind euch die Preise für die einzelnen Artikel schlicht zu hoch? Spielen vielleicht auch Faktoren wie Bequemlichkeit eine Rolle, nicht zu bezahlen? Oder denkt ihr, dass es gut ist, ab und zu die erbrachte Arbeit als Endkonsument monetär zu würdigen, weil man das früher mit dem Kauf im Laden auch getan hat?
Die "TAZ" hat ja die freundliche Aufforderung nach einer kleinen Spende als erste Online Zeitung eingeführt. (Da habe ich auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich nichts spende)
Beim "Spiegel" muss ich allerdings sagen, dass ich "Das Nachrichten Magazin" wirklich viele Jahrzehnte abonniert und jeden Tag intensiv gelesen hatte. Bis sich der "Spiegel" immer weiter von dem Prädikat "Linkes Kampfblatt" entfernt hat. Es war irgendwann nicht mehr "Mein Spiegel".
Es hat dann wirklich schon weh getan, das Abo dann doch zu kündigen. Aber wenn ich jetzt ab und an die Online Ausgabe lese, bereue ich den Schritt dann doch nicht mehr.
Ich kann solche Artikel auch ohne schlechtes Gewissen lesen. Ich denke, dass der Verlag genug daran verdient, wenn er seine Zeitungen verkauft ( und diese werden auch meist immer teurer). Die Journalisten, die die eigentliche Arbeit an diesem Artikel hatten, haben meist eh nichts von den Spenden.
Bei einigen Zeitungen kann man gar nicht erst etwas lesen, wenn man kein entsprechendes Abo hat. Oder man sieht nur eine kurze Form mit den ersten drei Zeilen und danach muss man bezahlen. Ich finde das eigentlich in Ordnung wenn man für seine Informationen auch etwas bezahlt, wenn die Artikel dafür gut gearbeitet sind und auch ausreichend recherchiert. Solch ein schwaches Niveau wie Bild was es umsonst gibt, brauche ich nicht wirklich um mich zu informieren, denn hinterher bleiben mehr Fragen offen als die Artikel beantworten.
Ich weiß auch nicht wie manche darauf kommen, dass die Autoren davon rein gar nichts haben. Sie bekommen ihr Gehalt von der Zeitung wenn sie dort angestellt werden und auch freiberufliche bekomme dafür ein Honorar. Das muss auch irgendwie verdient werden und wenn nur noch auf die kostenlosen Medien wie das Internet zurück gegriffen wird und die Printausgaben sich schlechter verkaufen lassen, kommt auch weniger Geld in die Kasse welches dann in Form von Gehalt ausgezahlt werden kann. Somit kommt es indirekt schon diesen zu gute und sie haben davon etwas.
Ich habe auch schon für diverse Sachen bezahlt, weil ich sie lesen wollte und mich das ganze interessiert hat. So kosten seit einigen Jahren auch schon die Testergebnisse von der Stiftung Warentest einen Betrag, wenn man diese anschauen möchte. Ältere Ergebnisse werden mit der Zeit auch kostenlos veröffentlicht, aber wenn es aktuelle Daten und Zahlen dazu gibt, wieso sollte ich mich dann mit 5 Jahre alten Fakten befassen die vielleicht gar nicht mehr stimmen?
Ich sehe ehrlich gesagt gar nicht ein, dass ich für einen Artikel bezahlen soll. Ich meine, wenn ich vorab ganz genau wüsste, dass mich der Artikel interessiert und mir das Geld wert wäre, würde ich definitiv bezahlen. Aber so etwas weiß man vorher ja gar nicht und oft ist es ja auch so, dass nur die Überschrift reißerisch gewählt worden ist und der Artikel selbst entpuppt sich als Enttäuschung. Ich möchte einfach nicht die Katze im Sack kaufen, egal worum es dabei geht.
Sorae hat geschrieben:Das muss auch irgendwie verdient werden und wenn nur noch auf die kostenlosen Medien wie das Internet zurück gegriffen wird und die Printausgaben sich schlechter verkaufen lassen, kommt auch weniger Geld in die Kasse welches dann in Form von Gehalt ausgezahlt werden kann.
Dabei unterstellst du ja jetzt schon irgendwie, dass kostenlose Lesen von Artikeln im Internet für die Seitenbetreiber immer auch gleich keine Einnahmen bedeuten würde. Dem ist ja nun wirklich nicht so. Gerade im Internet kann man doch bei entsprechenden Nutzerzahlen Unmengen an Geld allein mit dem Einblenden von Werbung verdienen. Zumal man online ja gleich deutlich höhere Nutzerzahlen erreichen kann als mit einer Printausgabe.
Ich persönlich habe bisher noch nie für Onlineartikel bezahlt. Bisher habe ich immer noch irgendwo meine Informationen legal irgendwo her bekommen. Wenn ich natürlich wichtige Informationen brauche und auch sicher sein kann, dass da jemand seriös recherchiert hat, wäre ich aber schon bereit dafür auch etwas zu bezahlen. Aber wenn ich mir dann anschaue, dass es ja zum Beispiel auch Bildplus gibt oder wie das heißt, wo am Ende des Tages nur das steht, was auch alle anderen schon geschrieben haben, dann wüsste ich jetzt nicht, wieso ich dafür bezahlen soll.
Ich habe auch noch für keinen Artikel bezahlt. Wenn es sich um einfache Interviews handelt, dann würde ich das eher nicht einsehen. Aber bei Auswertungen und Tests, würde ich mir schon überlegen, ob ich dann eben einen kleinen Betrag zahle, damit ich die Testsieger sehen kann und auch die Vergleiche lesen kann. Bei manchen Anschaffungen würde sich das dann sicherlich lohnen. Ansonsten hätte ich jetzt nichts, was ich unbedingt lesen wollen würde und bereit wäre, dann dafür einen Betrag zu zahlen.
Ich habe bislang noch nie für einen Artikel online bezahlt. Es ist mir einfach zu umständlich, für jeden Artikel einzeln zu bezahlen, und ich habe auch immer Bedenken, dass ich für den Preis nicht genug Gegenleistung bekomme. Außerdem gibt es ja so viele kostenlose Alternativen im Netz, sodass ich oft einfach auf andere Seiten ausweiche.
Andererseits verstehe ich auch, dass es für die Journalisten wichtig ist, für ihre Arbeit angemessen entlohnt zu werden. Die Werbeeinnahmen allein scheinen da oft nicht auszureichen. Insofern finde ich es gut, wenn es Möglichkeiten gibt, den Journalismus zu unterstützen, sei es durch freiwillige Zahlungen oder durch Abonnements.
Ich denke, dass die Bereitschaft zu bezahlen auch stark von der Qualität des Angebots abhängt. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich für meinen Geldbeutel gute Inhalte bekomme, bin ich auch eher bereit zu zahlen. Wenn ich aber den Eindruck habe, dass ich für meine Bezahlinhalte nicht viel mehr bekomme als für kostenlose Angebote, werde ich wohl eher nicht dazu bereit sein.
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