Habt ihr schon einmal einen Lektor beauftragt?

Wenn man Texte schreibt, schleichen sich bei jedem auch mal Tippfehler ein. Oder wenn man lange genug über einem Romanentwurf brütet und die Textteile überarbeitet, entstehen manchmal Logikfehler oder es bleiben Textschnipsel übrig, die nicht mehr zur aktuellen Version passen. Oder man merkt als Autor nicht, dass in einer bestimmten Passage die Spannung stark nachlässt. All das und noch viel mehr kann ein Lektor beheben.

Habt ihr schon mal für eure Texte einen Lektor beauftragt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wart ihr zufrieden mit der Leistung und wenn nein, warum nicht? Ab welcher Schöpfungshöhe habt ihr einen Lektor eingesetzt und was hattet ihr für Gründe? Würdet ihr euer nächste Werk auch wieder mit einem Lektor veröffentlichen, auch wenn es euch Geld gekostet hat? Oder seid ihr schon schwarzen Schafen der Branche begegnet und was ist da schief gelaufen?

Ich nutze für jeden meiner Texte einen Lektor. Ich arbeite seit Jahren bevorzugt mit zwei verschiedenen Lektoren zusammen. Dabei übernimmt Lektor A alles aus dem B2C-Bereich und Lektor B erledigt den Feinschliff im B2B-Bereich und bei wissenschaftlichen Arbeiten.

Was gemacht wird, das kommt auf den jeweiligen Text an. Ohne zumindest das Korrektorat und eine Plausibilitätsprüfung zu durchlaufen, geht hier kein Text zum Kunden. Bei wirklich wichtigen Texten steigt der Umfang. Das Ergebnis der Arbeiten ist immer toll. Wenige Änderungen, die man nur findet, wenn man du Texte vergleicht, machen das Endergebnis rund und toll. Das bleibt mein Text und kein Stil, da wurde nichts geradezu vergewaltigt. Und sollten größere Änderungen nötig sein, wird Rücksprache gehalten und das gemeinsam gelöst.

Preislich ist das für mich kein Thema, denn ich gebe die Kosten an die Kunden weiter. Wenn das nicht ginge, würde ich den Service trotzdem nutzen. Denn das kostet nur einen Bruchteil dessen, was ich einnehme. Das wäre gut investiertes Geld. Ich übernehme selbst regelmäßig Aufträge zum Fachlektorat. Das rentiert sich für die Auftraggeber offensichtlich auch.

Ich habe für meine Masterarbeit ein Lektorat und Korrektorat in Anspruch genommen. Da ich Germanistik studiert habe, war ich mir recht sicher, dass sich da kaum Fehler eingeschlichen hatten, allerdings wollte ich doch gerne zur Sicherheit alles überprüfen lassen, vor allem auch inhaltlich. Allerdings hatten meine Freunde außerhalb der Uni nicht wirklich Ahnung von meinem Thema und meine Kommilitonen waren natürlich mit ihren eigenen Arbeiten beschäftigt und hatten nicht entsprechend Zeit.

Ich hatte den Lektor aber schon gekannt und wusste, dass er einen Doktortitel in meinem Bereich hat und sich dementsprechend wunderbar mit dem Thema auskannte. Von daher habe ich ihn beauftragt und war letztendlich sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Was es mir letztendlich gebracht hat und welche Note ich ohne seine Hilfe gehabt hätte, weiß ich aber natürlich nicht.