Habt ihr schon einmal einen Dankesbrief verfasst?

vom 05.04.2015, 20:08 Uhr

Als eine Freundin von mir ein Praktikum absolviert hatte, welches einige Monate ging, bedankte sie sich auch überschwänglich bei dem Betrieb, in dem sie gearbeitet hatte. Sie brachte Kuchen, Sekt und Pralinen an ihrem letzten Tag mit, überreichte ihrem Chef aber auch einen Dankesbrief.

Sie meinte zu mir, sie würde wollen, dass ihr Chef etwas hätte, wobei er sich langfristig an sie erinnern würde - das wäre ja bei Sekt und Pralinen nicht der Fall. Außerdem könne sie sich mit dem Brief eben auch ausgiebig bedanken und auch die richtigen Worte finden, was ihr im Gespräch eher immer schwer fallen würde.

Ich habe eigentlich noch nie einen Dankesbrief verfasst, soweit ich mich erinnern kann und wüsste auch nicht, wann ich das machen sollte. Ich finde persönliche Worte eigentlich schöner und wenn ich etwas verschenken möchte, dann lege ich höchstens eine Karte bei.

Einen Dankesbrief würde ich nur dann verfassen, wenn ich ganz plötzlich und ungeplant irgendwo abreisen, gehen oder irgendetwas abbrechen müsste, ohne die entsprechende Person vorher noch sehen zu können. Das war bisher aber noch nie der Fall. Habt ihr schon einmal einen Dankesbrief verfasst? In welcher Situation war das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe noch nie einen Dankesbrief verfasst und halte es gerade im beruflichen Bereich für reichlich übertrieben. Was um Himmels Willen hat deine Bekannte denn in diesem Praktikum gemacht, dass sie sich mit Sekt und einer handgeschriebenen Epistel verabschiedet? Normalerweise handelt es sich bei Jobs im weitesten Sinne doch um eine auf Gegenseitigkeit basierende Leistung: Ich arbeite, Firma zahlt. Und gerade Praktikanten bekommen ja oft so gut wie nichts bezahlt.

Ich hatte wahrhaftig schon etliche Praktika und durchaus sehr nette Chefs, aber mit einem Dankesbrief habe ich mich noch nie für das Privileg bedankt, irgendwo arbeiten zu "dürfen". Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so ein Brief wirklich aufgehoben oder wiederholt gelesen wird. Ich habe mich jedoch natürlich immer in warmen und wohlgesetzten Worten bedankt, wenn die Leute nett und die Zusammenarbeit produktiv waren.

Auch im Privatleben bedanke ich mich natürlich immer herzlich für einen Gefallen, eine Hilfeleistung oder ähnliches, aber auch das geschieht eigentlich nie in Schriftform. Statt dessen achte ich darauf, mich tatkräftig zu revanchieren, Einladungen zu erwidern und auch mal für einen Gefallen bereit zu sein. In meinen Augen ist diese Form der tätigen Dankbarkeit sinnvoller als ein Brief. Vielleicht handelt es sich hier ja auch um einen kulturellen Unterschied? Oder meine Praktika waren einfach vergleichsweise Mist.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich habe noch nie einen Dankesbrief geschrieben, aber ich bin ja auch noch jung. Mir ist diese Methode aber auch eher befremdlich und unbekannt und ich denke, dass ich in Zukunft auch keinen Dankesbrief mehr verfassen werden. Persönliche Worte finde ich nämlich deutlich emotionaler und ehrlicher, weshalb man auch mehr Gedanken vermitteln kann. Bei einem unerwarteten Abbruch des Kontakts würde ein Dankesbrief natürlich Sinn machen, aber es ist für mich wirklich die letzte Option.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, das habe ich und zwar in einem Krankenhaus, in dem man meine Mutter, die schwer Herzkrank war, wieder aufgepäppelt hat, soweit es in dieser Situation, in der sie sich befand, noch möglich war, ein anderes Krankenhaus in dem sie vorher war, schaffte das nicht, im Gegenteil: dort fing sie sich ein Darmbakterium und eine Harnwegsinfektion ein!

Leider musste sie aber nach kurzer Zeit zuhause im Krankenbett, wieder ins Krankenhaus und kam wieder in ein anderes, wo sie dann nach einer Woche verstarb, das war am 30.10.2013, morgens gegen 8.20 Uhr, sie wurde in dem Jahr, am 31. Juli, 73 Jahre alt.

» Plauderkäfer » Beiträge: 74 » Talkpoints: 37,75 »



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