Habt ihr schon einmal Arbeit mit in den Urlaub genommen?
Mein Freund hatte kurz nachdem wir zusammen gekommen sind, eine zweimonatige Reise durch Asien gemacht und die Semesterferien dafür komplett ausgenutzt. Damals hatte jedoch nicht alles so geklappt, wie er es sich vorstellte und entgegen seines Vorhabens, schaffte er es nicht, während dem Semester alle Hausarbeiten fertig zu schreiben. Eine Hausarbeit erledigte er dann also tatsächlich im Urlaub, wobei er meinte, dass da zwei komplette Urlaubswochen drauf gingen, in denen er von morgens bis abends im Hotel vor dem Computer saß.
Ich selbst habe noch nie Arbeit mit in den Urlaub genommen und würde das auch auf keinen Fall wollen. Für mich wäre das gar kein richtiger Urlaub mehr und ich könnte mich gar nicht entspannen. Je nachdem, wie kurz der Urlaub wäre, hätte ich dann auch nichts mehr davon. Von daher würde ich schon alles drauf und dran setzen, um die Aufgaben schon vorher alle zu erledigen. Aber wenn es nicht anders ginge, würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben. Habt ihr schon einmal Arbeit mit in den Urlaub genommen? Wie hat das alles geklappt?
Ich habe diesen Fehler zweimal gemacht und seitdem daraus gelernt. Mittlerweile vertrete ich auch die Meinung, dass mir mein Urlaub absolut heilig ist und ich unter gar keinen Umständen noch einmal Lern- oder Arbeitsunterlagen dorthin mitnehmen werde. Lieber verschiebe ich einen Urlaub, der in einer ungünstigen Prüfungs- oder Arbeitszeit liegt, um ein paar Wochen, genieße ihn dann aber ohne Stress und schlechtes Gewissen.
Die erste Situation, in der ich meine Aufgaben mit in den Urlaub genommen habe, war kurz vor dem Abitur, als ich mit meinen Eltern noch einmal im Winterurlaub war und vormittags an einigen Tagen auf Ausflüge verzichtet habe, um im Hotelzimmer noch einmal meine Schullektüren durchzulesen.
Ich hatte einfach Angst, dass ich es anders nicht schaffen würde, wollte aber keinesfalls unseren traditionellen Urlaub um Weihnachten und Silvester verpassen. Genutzt hat mir der Stress letztendlich nichts, da keine der Lektüren, die ich wiederholt habe, im Abi drankam - und so habe ich mich am Ende furchtbar geärgert, dass ich den Urlaub nicht mehr ausgenutzt habe.
Die zweite Situation spielte sich ebenfalls im Weihnachtsurlaub ab, diesmal jedoch im ersten Semester an der Uni. Ich sollte über die Feiertage eine Hausarbeit schreiben und war fast die gesamte Zeit unterwegs. Also habe ich meinen Laptop und meine Notizen mitgenommen, um die Aufgabe während des Urlaubs zu erledigen.
Diesmal war ich zumindest schlauer und habe ausschließlich am späten Abend, als wir von unseren Ausflügen ins Hotel zurückgekehrt waren, daran gearbeitet, aber trotzdem hing die Arbeit stets wie eine graue Wolke über mir. Fertiggestellt habe ich sie letztendlich auch erst am letzten Wochenende vor Unistart, und vermutlich hätte ich sie in diesen zwei Tagen auch komplett schreiben können anstatt mich an zahlreichen eigentlich freien Abenden damit zu beschäftigen.
Bei meiner Arbeit habe ich es noch nicht gemacht, dass ich Arbeit mit in den Urlaub genommen hätte, aber früher zu Schulzeiten habe ich es schon mal gemacht, wenn ich noch etwas lernen oder fertigstellen musste. Aber so richtig toll hat das nicht funktioniert. Oft habe ich im Urlaub auf einen Regentag gewartet, der nicht kam oder ich habe die Arbeit in den Schrank gelegt und vergessen. Darum bin ich froh, dass bei meiner Arbeit ein Urlaub auch wirklich Urlaub ist und ich dann mal komplett abschalten und mich erholen kann.
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