Habt ihr schon einen umgekehrten Kulturschock erlebt?

Eine Bekannte von mir war nach ihrer Schulzeit für ein Jahr in Kanada, wo es ihr sehr gut gefallen hat. Nachdem sie zurück nach Deutschland gekommen ist, hatte sie erst einmal große Probleme, sich hier wieder einzufinden. Sie meinte, dass es ihr sehr schwer fiel, sich wieder an die deutsche Kultur zu gewöhnen, weil in Kanada doch vieles deutlich anders gewesen ist.

So ein umgekehrter Kulturschock soll wohl gar nicht so selten sein, wenn man längere Zeit von der eigenen Heimat entfernt gelebt hat. Da ich bisher noch nicht so lange aus Deutschland weg war und nur für Urlaubsreisen das Land verlassen habe, hatte ich dieses Problem noch nicht. Seid ihr schonmal für eine längere Zeit im Ausland gewesen und dann wieder in die Heimat zurück gekommen? Habt ihr dabei einen umgekehrten Kulturschock erlebt? Wie lange hat es gedauert, bis ihr diesen überwunden habt?

Ich selber noch nicht. Ich war nur einmal ein paar Monate am Stück zum Studium im Ausland, und so unterschiedlich ist Polen dann doch nicht verglichen mit Deutschland. Zwar habe ich deutliche Unterschiede wahrgenommen und gegen Ende meines Aufenthalts auch die Nachteile und Schattenseiten allmählich bemerkt, die es bekanntlich in jeder Kultur gibt. Aber dass ich mich dann daheim erst mal staunend umschauen musste, war dann doch nicht der Fall.

Von Anekdoten anderer Leute habe ich allerdings durchaus erfahren, dass ein längere Aufenthalt fern der Heimat zu gewissen Anpassungsschwierigkeiten führen kann. Beispielsweise habe ich mir sagen lassen, dass ein durchschnittlicher deutscher Supermarkt mit 20 Sorten Joghurt und einer prall gefüllten Obstabteilung am Anfang geradezu überfordern kann, wenn man lange genug mit Menschen gelebt hat, die exakt das an Lebensmitteln haben, was der eigene Gemüsegarten hergibt und die auf UN-Hilfslieferungen angewiesen sind, falls die Regenzeit schlecht ausfällt.