Habt ihr im Unterricht als Klasse gemeinsam gekocht?

Ich muss sagen, dass ich noch nie in der Schule gekocht habe. Die Gelegenheit hat sich einfach noch nie ergeben. In der Grundschule und auf dem beruflichen Gymnasium gab es diese Möglichkeiten überhaupt nicht. In der Realschule hingegen hatte ich die Wahl zwischen Französisch oder Natur und Technik oder Mensch und Umwelt. Bei letztem Fach wurde regelmäßig und oft miteinander gekocht, da ich jedoch Französisch gewählt hatte, kam ich nie in den Genuss.

Wirklich schlimm finde ich es aber nicht, dass ich nie im Unterricht gekocht habe. Ich habe mir das Kochen irgendwann einfach selbst beigebracht, wobei das keine besondere Schwierigkeit für mich darstellte. Habt ihr im Unterricht öfter als Klasse miteinander gekocht? Wie hat euch das gefallen?

Unsere Realschule hatte zwar Küchen im Keller, so an die vier Stück, sehr modern ausgestattet. Aber oft gekocht haben wir da nicht. Ich hatte in der 7. Klasse eine Koch-AG, wobei wir da häufiger was zusammen gekocht haben, was sehr viel Spaß gemacht hat. Die Rezepte haben wir dann in Zetteln ausgeteilt bekommen und konnten sie zu Hause nachkochen. Ich habe die Rezepte auch noch irgendwo gesammelt und manchmal backe ich den Apfelkuchen von damals, weil ich den so lecker fand.

Mir ist gerade eingefallen, dass es auch eine Art Hauswirtschafts-Unterricht gegeben hat. Da wurde dann auch häufiger zusammen gekocht und es wurde sehr viel über Vitamine und Nährstoffe gelernt und wie wichtig die sind und wie man die Zutaten zubereiten muss, dass keine Nährstoffe verloren gehen. Es wurden da auch Tests geschrieben glaube ich. Ich war da gar nicht im Unterricht, wobei ich im Nachhinein gar nicht weiß, warum. Es war auf jeden Fall ein Wahlfach, kann sein in Klasse 8 oder so. Ich weiß gar nicht mehr, was man da noch wählen konnte und was ich stattdessen gewählt habe. Es ist einfach zu lange her.

Bei uns gab es weder einen Hauswirtschaft-Unterricht, noch irgendwelche Koch-Ag's. Wir hatten zwar moderne Multimediaräume, doch Küchen waren bei uns nicht vorhanden, sodass es prinzipiell gar nicht möglich war an unserer Schule zu kochen.

Wir hatten nur ein einziges Mal gekocht und das war in Italienisch, da wir hier neben der Sprache sich die Kultur näher betrachtet haben und uns schließlich in einer Volkshochschule die Küche reserviert hatten. Ich denke solche Koch-Ag's findet man noch eher an Realschulen, wo bei ich so etwas als generelle Sache richtig gut finde, da dies zur praktischen Ausbildung von jungen Menschen dazu gehört.

Wenn dies in breiterem Umfeld an Schulen vorhanden wäre, würden viele junge Menschen sich wahrscheinlich gesünder und vor allem mit viel mehr bedacht ernähren.

Auch wir kamen leider nie in den Genuss eines Hauswirtschafts-Unterrichts mit mehreren gemeinsamen Kochstunden, obwohl ich das sehr schade fand. Mir hätte so eine Lehreinheit definitiv großen Spaß gemacht, und für sinnvoll halte ich sie auch, da man gerade in der heutigen Zeit mit all den Mythen um gesunde und ungesunde Ernährung, Nährstoffe, Kalorien und Diäten ein Basiswissen haben sollte, was da wirklich wahres dran ist.

Nicht zuletzt sollte meiner Meinung nach auch jeder zumindest ein paar einfache Gerichte beherrschen. Ich habe das Kochen zwar schon ziemlich früh von meiner Mutter gelernt, weil ich viel in der Küche mitgeholfen habe, aber viele Kommilitonen von mir haben bis zu ihrem Auszug aus dem elterlichen Haushalt noch nie einen Kochlöffel angerührt und waren dementsprechend erstmal recht hilflos und auf Dosenfutter und Fertigpizza angewiesen.

Die einzige Gelegenheit, bei der wir gemeinsam gekocht haben, waren die AGs, die sich mit der Zubereitung von Speisen befasst haben. Ich habe zweimal in meiner schulischen Laufbahn solche Kurse belegt - einmal für italienische und einmal für französische Küche. Beide haben mir großen Spaß gemacht, da man nicht nur selbst am Herd stehen konnte, sondern gleichzeitig noch etwas Landeskunde dabei hatte.

Leider wurden Koch-AGs nur selten angeboten, weil unsere Schule selbst keine Küche hatte und die Veranstalter dementsprechend extern eine mieten mussten. Zudem war es natürlich mit einem größeren Aufwand und hohen Kosten verbunden, die Lebensmittel zu besorgen. Daher war das Angebot an kostengünstigeren AGs meistens sehr viel größer und abwechslungsreicher.

In der Hauptschule gehörte das noch zum ganz regulären Lehrplan, dass zwei Unterrichtsstunden Ernährungslehre stattgefunden hat. Dort wurde das ganze dann theoretisch besprochen wie auch gekocht. Ich fand das einfach nur nervig und hat mir rein gar nichts gebracht, da ich vorher schon kochen konnte und mir viele meiner Mitschüler einfach nur im Weg waren wenn man zu viert dann ein Gericht kochen musste. Zudem manche auch alles versalzen haben und es damit nicht zu genießen war, und ich auch kein Bedarf daran hatte das ganze dann zu essen.

In der Realschule dann später hatte ich das zwangsweise als Pflichtfach, da die eigentliche Wunschrichtung nicht zustande gekommen ist. Ich habe somit Hauswirtschaft als Abschlussfach belegt und musste dazu nicht nur eine schriftliche Abhandlung schreiben über das Thema sondern auch vorkochen und das bewerten lassen. In der Prüfung selbst hatte ich Schweinebraten mit Knödeln, nichts was ich gerne essen würde aber kochen kann ich das ganze und habe somit auch die ganze Punktezahl abgeräumt. Vorgegeben waren die Gerichte dabei und wurden per Los gezogen, danach konnte man 5 Minuten das Rezept anschauen und die Zutaten abschreiben und der Rest musste Auswendig gemacht werden oder improvisiert.

Bei mir wurde in der Schulzeit, wenn ich mich richtig erinnere, zweimal gekocht. Das war im Bio-Unterricht, einmal vegane Wraps und einem vegane Pfannkuchen. Stand nicht auf dem Lehrplan, aber unser Lehrer hatte es uns angeboten, und wir haben das natürlich gerne angenommen, denn Essen ist natürlich deutlich verlockender als Unterricht. Ansonsten haben manche andere Lehrer mit ihren unteren Klassen sicher mal gebacken, aber auch das war nichts Reguläres. Ob es eine Koch-AG gab, weiß ich nicht, ich glaube aber nicht.

Während meines Austauschjahrs in Japan hatte ich dafür Hauswirtschaftslehre, und da war auch Kochen mit dabei. Zugegebenermaßen brauchte ich dabei doch sehr viel Hilfe von meinen Klassenkameraden, weil mein Japanisch eben nicht gut genug war, das Rezept lesen zu können, viel gemerkt habe ich mir davon also nicht. Aber meine Klassenkameraden sicher, von daher halte ich sowas eigentlich auch für eine ganz gute Idee, wenn auch nicht unbedingt ein Muss.

Bei uns in der Grundschule war gemeinsames Kochen Gang und Gebe. Auf dem Gymnasium ist es dann nicht mehr vorhanden gewesen, das gemeinsame Kochen wurde dort nur den Realschülern als Orientierungsphase angeboten. In der Grundschule haben wir gemeinsam Plätzchen gebacken und halt kindgerechte Speisen zubereitet, bei denen jeder eine kleine Aufgabe zu erfüllen hatte.