Habt ihr euren Partner bereits einmal verleugnet?
Besonders im Liebesromanen treten immer wieder komplizierte Beziehungsgeschichten auf. So habe ich einmal einen Roman gelesen, bei dem ein Mädel glücklich mit ihrem Freund zusammen war.
Dieser wollte auch recht schnell mit ihr zusammenziehen, was seinem Verhalten aber widersprach. Immerhin verleugnete er sie immer vor seinen Freunden und tat dann so, als ob er Single wäre. Als das Mädel das bemerkte, war sie natürlich ziemlich sauer, was ja auch verständlich ist.
Habt ihr euren Partner schon einmal verleugnet oder würdet ihr das tun? Kann es in manchen Situationen vielleicht sogar von Vorteil sein, den Partner zu verleugnen?
Ich habe meinen Partner nie verleugnet und er mich auch nicht. Wir waren stolz darauf zusammen zu sein und deswegen auch ehrlich. Klar konnten wir anfangs nicht so offen mit der Beziehung umgehen, weil mein Ex noch im selben Haus gewohnt hat wie meine Eltern und ich und die beiden vorher befreundet waren, aber sonst waren wir ehrlich und haben auch zueinander gestanden.
Wenn mein Partner mich verleugnet hätte, hätte ich nicht mehr mit ihm zusammen sein wollen, weil er dann ja scheinbar ein Problem mit mir hatte. Ich finde aber, dass man da ehrlich zueinander stehen sollte oder es eben sein lassen kann.
Ich habe mehrere Geschwister und eine Schwester mag meinen Freund nicht, wobei ich nie verstanden habe warum. Vielleicht kommt sie mit seiner direkten Art nicht klar oder so, keine Ahnung. Oder sie hat zu oft meiner Mutter zugehört, die nicht ein positives Haar an ihm lässt und ihn abgrundtief hasst.
Fakt ist, dass meine kleine Schwester es überhaupt nicht mag, wenn ich über meinen Freund spreche und eine Zeit lang hat sie sogar von mir verlangt, dass ich so tue als würde er gar nicht existieren und als wäre ich Single. Das fand ich aber nicht in Ordnung, da ich finde, dass man seinen Partner nie verleugnen sollte. Daher habe ich das auch nie gemacht, was sie von mir verlangt hat.
Ich habe meinen Partner noch nie verleugnet und könnte mir auch keinen vernünftigen Grund vorstellen, warum ich das mal tun sollte. Ich finde es schon schade, wenn man das wirklich macht und dem Partner gegenüber auch wirklich gemein und unfair. Ich denke, dass sich der Partner ja ziemlich schrecklich fühlen muss, wenn er dann mitbekommt das er verleugnet wird.
Ich kann auch nicht verstehen, dass es wirklich Situationen geben soll, in der man das macht. Oder das wie in Ollys Fall sogar jemand verlangt, dass man so tut, als hätte man keinen Partner. Der Partner gehört doch dazu und man sollte doch eigentlich stolz darauf sein, dass man mit diesem Menschen eine Beziehung führt.
Nelchen hat geschrieben:Ich kann auch nicht verstehen, dass es wirklich Situationen geben soll, in der man das macht. Oder das wie in Ollys Fall sogar jemand verlangt, dass man so tut, als hätte man keinen Partner. Der Partner gehört doch dazu und man sollte doch eigentlich stolz darauf sein, dass man mit diesem Menschen eine Beziehung führt.
Och, das geht ganz einfach. Mein Ex betrügt und das gleich doppelt. Er gibt sich als Single aus und verleugnet damit die Partnerin und macht sich so an weibliche Singles ran. Denen wird großes Interesse an einer Beziehung vorgemacht, da nimmt er sich auch gern drei oder vier Monate Zeit. Hat er ihr Herz gewonnen und das Bett erobert, verschwindet er. Das nächste Opfer wartet schon.
Sehr Naiv zu glauben, dass der Partner immer zu einem steht. Als wenn man immer nebendran steht und das mit bekommt was der Partner von sich gibt oder dieser einem das abends dann beim Abendessen auch erzählt. Durchaus kommt es in jeder Beziehung vor, dass der Partner mal verschwiegen oder auch verleugnet wird und nicht immer muss der Anlass direkt das Fremdgehen sein.
Schon in Geschäftsbeziehungen kommt es besser, wenn man einen Partner nicht erwähnt mit dem man unverheiratet zusammen lebt und ggf. noch ein Kind zusammen hat. In manchen Kulturen geht das gar nicht und überträgt sich dann auch auf den geschäftlichen Bereich, dass dort ein Deal platzen kann wenn man mit der Wahrheit hausieren geht. Da muss man einfach die Interessen abwägen, nehme ich den Geschäftsvertrag über 5 Millionen mit der mein Unternehmen weiter bringt und rettet, oder ist es wichtiger zu erwähnen einen Partner mit Kind zu haben mit dem man unverheiratet zusammen lebt auch wenn es dort nicht angesehen ist und damit der Deal platzt?
Ja durchaus habe ich das einige male bereits gemacht als ich noch in einer Beziehung war, dass ich den Partner verschwiegen habe mit dem ich unverheiratet zusammen gewohnt habe. Bei anderen auch seinen Beruf, denn der kam ebenfalls nicht sonderlich gut an in manchen Bereichen und hätte ebenfalls dafür gesorgt, dass manche Abschlüsse geplatzt wären nur wegen diesem Umstand der mit dem geschäftlichen eigentlich nichts zu tun hat.
Selbst mein Vater hat das damals schon nicht anders gemacht. Denn in den Ländern in denen er seine Geschäfte abwickelt ist die Familie an oberster Front. Da ist es normal, dass wenn die Partner kommen die Familie auch stamm und herausgebürstet da steht und dem Vater die Hand hält. Da er das aufgrund seines Verhaltens nicht erwarten konnte, dass die Familie da mitmacht hat er sie lieber verschwiegen und verleugnet als damit die wichtigen Deals platzen zu lassen. Denn wenn er keinen Abschluss zustande gebracht hätte, hätte man ihn schnell entsorgt und auch seine Selbstständigkeit wäre damit nichts geworden.
Zwischen Verschweigen und Verleugnen sehe ich durchaus einen Unterschied. Beispielsweise in der Arbeit weiß bestimmt nicht jeder, dass ich einen Partner habe, und schon gar nicht, wie er heißt, oder was er arbeitet. Das heißt nicht, dass ich den guten Herrn "verleugne", sondern dass es meiner Ansicht nach am Arbeitsplatz einfach völlig irrelevant ist, ob ich in meiner Freizeit Single bin, Teil eines Paars, einer Kommune oder was auch immer.
Histörchen aus dem Privatleben sind sowieso meistens ähnlich und nie besonders interessant, weswegen ich sie eher für mich behalte. Außerdem gibt es bei mir im Büro etliche bigotte Weiber, die sich gern das Maul zerreißen und noch in Zeiten leben, in denen eine "wilde Ehe" der Inbegriff an moralischer Verdorbenheit darstellt bzw. mir bei jedem abgelehnten Glas Sekt gleich auf die Leibesmitte starren, weil sie mit einer Schwangerschaft rechnen.
Deswegen behalte ich mein Privat- und Liebesleben im Job für mich, und gehe davon aus, dass es mein Partner ähnlich hält. In seinem Job ist auch nicht mit Begeisterung zu rechnen, wenn man nur von Schatz hier und Schatz da erzählt. Deswegen fühle ich mich auch nicht beleidigt oder nicht gewertschätzt, und mit "Verleugnen" hat das für mich gar nichts zu tun.
Verleugnen heißt für mich, wenn man auf die konkrete Frage nach dem Beziehungsstatus behauptet, keine Frau/keinen Mann in seinem Leben zu haben, obwohl in dieser Hinsicht doch einiges vorhanden ist. Oder wenn man im biblischen Sinne von mir behauptet, mich nicht zu kennen, ob wohl man seit Jahren Tisch und Bett teilt. Das habe ich mit meinem Partner natürlich noch nicht gemacht. Schließlich schäme ich mich nicht für ihn. Und umgekehrt fände ich es auch mehr als befremdlich, wenn der gute Herr auf einmal so tun würde, als gäbe es mich nicht.
Ich muss noch eine Sichtweise anbringen, die euch vielleicht besser erklärt, warum man manchmal den Partner sogar verleugnen muss. Wie ihr ja wisst lebe ich glücklich mit einer Frau zusammen, da wir beide homosexuell veranlagt sind. Je nachdem, wie die Situation ist, ist es beinahe unumgänglich, dass wir uns manchmal verleugnen müssen.
Das trifft bei uns jetzt zum Glück nicht mehr zu, aber wenn jemand ungeoutet ist in seiner Familie, dann ist es ein großes Problem, zum Partner zu stehen, wenn man nicht abschätzen kann, wie die Familie reagieren mag. Gerade in anderen Kulturkreisen geht die Enttäuschung weit darüber hinaus, dass sich Mama Helga unbedingt einen Traumschwiegersohn für das Töchterchen gewünscht hätte, sondern in den Bereich des z.T. lebensgefährlichen.
In südamerikanischen und afrikanischen Ländern ist es nicht unüblich, den homosexuellen Sprössling einfach vor die Tür zu stellen, wenn nicht gar schlimmeres. Südafrika ist berühmt für die Rate an "corrective rapes", also einer so genannten korrektiven Vergewaltigung an lesbischen Frauen. In den Augen vieler Menschen, vor allem Männer, dort ist es einfach so, dass lesbische Frauen defekt sind, und sozusagen "auf die richtige Bahn" gelenkt werden müssen, und zwar durch Vergewaltigung gegen ihren Willen, als ob das ihre Homosexualität heilen würde.
Als ich mit meiner Freundin in Südafrika unterwegs war im Urlaub, da es doch ein sehr interessantes und kulturell reiches Land ist, haben wir uns ständig verleugnet. Das wurde uns auch so geraten von anderen lesbisch lebenden Frauen, sowohl hier in Deutschland, als auch vor Ort. Wenn jemand gefragt hat, dann war ich immer single, und sie hatte "einen Freund", da sie öfter Probleme hatte, dass Männer aufdringlich waren. Wir beide standen als "Schwestern" miteinander in Beziehung. Das ist sehr unbefriedigend, aber letzten Endes geht mir die Sicherheit vor irgendwelchen romantischen Ideen des niemals verleugnen.
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