Habt ihr euer eigenes Konsumverhalten schonmal überdacht?

Anfang des Jahres hatte ich mir recht viele Videos zum Thema Konsumverhalten angeschaut und auch einige Blogeinträge dazu gelesen. Einige Beauty-Bloggerinnen, die sonst jeder limitierten Edition hinterhergejagt sind und sich ständig neue Produkte gekauft haben, wollten ihr Verhalten ändern und schrieben daher über. Auch das allgemeine Kaufverhalten wurde kritisiert, gerade im Bezug auf sich selbst.

Mir hat das alles enorm zu denken gegeben, wobei ich mir Anfang des Jahres jedoch gedacht habe, dass ich nichts an meinem eigenen Verhalten ändern würde, weil ich mich zu sehr einschränken müsste. Lustigerweise ist es nun so, dass ich seitdem meinen Konsum wirklich extrem eingeschränkt habe, auch wenn ich das ursprünglich nicht wollte. Mir hat das aber so zu denken gegeben, dass ich nun an vielen Sachen einfach kein Interesse mehr habe.

Obwohl ich im Gegensatz zum letzten Jahr verhältnismäßig in den letzten Monaten kaum noch etwas kaufe, finde ich dennoch, dass ich einfach zu viel an allem habe. Ich möchte jetzt einfach einiges in den nächsten Monaten noch aufbrauchen und ausmisten.

Habt ihr schon einmal euer Konsumverhalten bezüglich "Kaufen" schon einmal ernsthaft überdacht? Würdet ihr gerne etwas daran ändern oder passt es euch so, wie es ist?

Ich habe mein Konsumverhalten schon längst überdacht und stelle die Resultate auch mittlerweile alle paar Monate auf meinem Blog zur Schau. Aber bei mir war eher eine gewisse Überladenheit der Beweggrund. Ich habe immer nur gekauft, was mir gefällt, egal ob es der xte Lippenstift der gleichen Farbe ist. Am Ende lag der Lippenstift nur ungenutzt herum.

Auch Duschgele oder Hautcremes sind en masse bei mir eingezogen. Jetzt brauche ich das Zeug endlich mal auf und zeige auch der Öffentlichkeit damit irgendwie, dass wir irgendwie recht viel ansammeln, was wir am Ende auch nicht nutzen oder wir sind uns gar nicht bewusst, dass die Produkte am Ende eine Menge Geld gekostet haben.

Es wird immer Produkte geben, bei denen ich schwach werde. Aber ich möchte die Last dieser Unmengen an Produkten nicht mehr mit mir herumschleppen und brauche erst einmal Einiges auf, ehe ich mir vielleicht einen neuen Lidschatten dieser bestimmten Farbe hole. Ich kaufe dadurch auch bewusster ein. Ich schaue zuerst einmal das Produkt an und dann überlege ich mir, ob ich wirklich einen Lidschatten in dem Farbton kaufen möchte. Meistens landet er wieder im Regal. So handhabe ich es mittlerweile bei sehr vielen Produkten.

Ich habe mein Konsumverhalten auch schon überdacht. Rein quantitativ gesehen hat der Einzelhandel nicht viel Freude an mir, da ich umgekehrt nicht viel Freude am Shoppen habe. Ich kaufe zwar Zubehör für meine diversen Hobbys, aber da bewegen sich die Beträge meistens im einstelligen Eurobereich.

Kleidung besitze ich so viel ich brauche, Schuhe eher ein Paar zu wenig, Schminke beschränkt sich auf eine ältliche Wimperntusche und sonstige Kosmetik auf Duschgel, Shampoo und Spülung. Bei der letztgenannten Kategorie versuche ich zwar auf Umweltverträglichkeit zu achten, bin jedoch von der Vielfalt des Angebots regelmäßig so erschlagen, dass ich dann doch eher das preiswerte Produkt nehme, das mir beim letzten Mal gefallen hat.

Kritisch an meinem Konsumverhalten finde ich zudem, dass ich zu viel Nahrungsmittel wegschmeiße. Ich lebe allein und esse meistens in der Kantine, sodass ich kaum Vorratshaltung betreibe. Aber hin und wieder kaufe ich doch frische Lebensmittel, die mir dann leider öfters vergammeln. Hier muss ich mir noch eine passende Strategie überlegen.

Auch meine Kleidung wird garantiert unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bangladesh hergestellt, obwohl ich um die wirklich obszön billigen Läden einen Bogen mache. Ich bin mir leider ziemlich sicher, dass die gleichen Arbeiterinnen für Billigketten, das Mittelfeld und die hochpreisigen Marken parallel schuften müssen. Aber hier fällt mir als Alternative nur selber Nähen ein, und dafür fehlen mir Zeit und Talent.

Davon abgesehen bin ich mit meinem Konsumverhalten ziemlich im Reinen. Ich besitze mehr als ich brauche, aber nicht so viel, dass es in Stress ausartet, weil jeder Lidschattenkauf zu einer Gewissensfrage wird.