Habt ihr euch wegen Corona eingedeckt?
Paulie hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es hierbei nur um Quarantäne-Vorsorge geht, sondern dass viele Menschen, die es sich erlauben können, zurzeit lieber möglichst wenig unter Menschen gehen und sich einigeln.
Momentan verlasse ich nicht das Haus, weil ich es mir einfach erlauben kann. Neben typischen und unvermeidbaren Pflichten bleibe ich Zuhause. Ich reise momentan nicht, gehe auch auf keine Konzerte, Festivals oder andere Events und auch nicht zur Kneipe nebenan.
Es stört mich nicht, wenn ich Zuhause bleibe. Ich halte es für vernünftig, sich so zu verhalten, wenn es einem möglich ist. Ich sehe keinen Grund dazu ein Risiko einzugehen oder eventuell andere Menschen zu gefährden. Deswegen habe ich das Tiefkühlfach voll, den Kühlschrank gut gefüllt und einen kleinen Küchenschrank mit trockenen Lebensmitteln vollgepackt. Das muss reichen.
soulofsorrow hat geschrieben:Es stört mich nicht, wenn ich Zuhause bleibe. Ich halte es für vernünftig, sich so zu verhalten, wenn es einem möglich ist.
Ich halte es derzeit letztlich auch für vernünftig, möglichst viel Zeit zuhause zu verbringen. Stören tut es mich aber trotzdem, weil ich einfach kein häuslicher Mensch bin. Im Normalfall verbringe ich nicht besonders viel Zeit bei mir zuhause, weil ich viel zu aktiv und zu neugierig bin. Für einen vorübergehenden Zeitraum ist es natürlich okay und auszuhalten, aber richtig angenehm ist es mir nicht, und ich fühle mich letztlich isoliert und eingeschränkt.
Paulie hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es hierbei nur um Quarantäne-Vorsorge geht, sondern dass viele Menschen, die es sich erlauben können, zurzeit lieber möglichst wenig unter Menschen gehen und sich einigeln.
Wobei das ja eigentlich Quatsch ist. Es soll ja keiner shoppen gehen, sondern Nahrungsmittel und Hygieneartikel kaufen. Wenn ich das zügig durchziehe, brauche ich keine halbe Stunde im Supermarkt mit Anstehen an der Kasse. Wenn sich alle darauf beschränken würden und beispielsweise pro Haushalt nur einer einkaufen geht, dann dürften auch die Kontakte im Supermarkt überschaubar bleiben.
Hier muss man eben einfach an die Vernunft des Einzelnen appellieren, dass man eben das macht, was wirklich notwendig ist und den Rest eben mal pausiert. Keine sinnfreien Einkaufsbummel, Veranstaltungen nach Möglichkeit absagen. Nach Möglichkeit heißt dabei eigentlich, alle Freizeitveranstaltungen fallen weg und es finden nur noch dienstliche Veranstaltungen statt, sofern diese sich nicht irgendwie anders umsetzen lassen.
Dann muss man eigentlich so blöd es klingt, über 4-6 Wochen genug gesunde Menschen infizieren, dass wir zum einen noch mit den Menge an Kranken unter ihnen zu Recht kommen und zum anderen genug Immune danach zu haben um nur noch langsam Infektionsketten zu haben mit denen wir dann umgehen können. Ob das so machbar ist, weiß ich natürlich nicht oder ob der Zeitraum dafür zu kurz ist. Das hängt ja auch maßgeblich davon ab, ob wir bis dahin gut funktionierende Therapien haben um dann besonders die schweren Verlaufsfälle besser beherrschen zu können.
Ich habe mich gleich am Anfang, als viele noch nicht ahnten, dass es zu Ausgangsbeschränkungen kommen wird, eingedeckt. Und ja, ich habe auch vier Packungen Toilettenpapier gekauft. Es gab ja noch genügend. Ein Mangel war noch nicht abzusehen. Ich finde es nicht richtig, dass über Hamstern so abfällig geredet wird. Was ist überhaupt Hamstern? Ist es schon hamstern, wenn man für seine Familie für vier Wochen vorsorgt? Es wurde doch vor ungefähr zwei Jahren dazu geraten, dass man immer Vorräte für einige Wochen haben sollte.
Ein Grund, warum ich Vorräte gekauft habe, ist der, dass ich eben nicht dauernd zum Einkaufen muss und damit ja mich und andere schütze. Einerseits wird geschimpft, wenn die Leute für ein paar Wochen vorsorgen, und andererseits soll man möglichst nicht unter Leute. Das widerspricht sich. Ich habe kein schlechtes Gewissen, dass ich mich mit haltbaren Dingen eingedeckt habe. Natürlich habe ich keine Lager im Keller und in der Garage mit tonnenweise Mehl und Nudeln, aber ich habe so viel, dass ich die nächsten Wochen nur noch einmal in der Woche frische Sachen und Brot kaufen muss und nicht jeden Tag für andere zur Gefahr werde.
blümchen hat geschrieben: Es wurde doch vor ungefähr zwei Jahren dazu geraten, dass man immer Vorräte für einige Wochen haben sollte.
Also das BBK, das Bundesamt für Bevölkerungs- & Katastrophenschutz rät zur Notvorräten für zehn Tage, nicht für mehrere Wochen. Und für zehn Tage braucht man jetzt nicht viel, erst Recht keine vier Packungen Toilettenpapier. Natürlich kannst du soviel kaufen, dass kann ich dir auch nicht verbieten. Man muss sich aber eben fragen, wie sinnvoll solche Einkäufe sind.
Natürlich versuche ich auch so einzukaufen, dass ich nicht jeden Tag losrennen muss. Aber ich muss eben auch nicht für mehrere Wochen einkaufen. Das macht es ja nur für den Einzelnen besser, nicht aber für die Allgemeinheit. Denn das heißt zwar, dass du vielleicht weniger unter Menschen musst, weil du nur ein oder zweimal im Monat zum Einkaufen gehen musst. Es heißt aber eben auch, dass wenige Käufer einige Produkte regelrecht leer kaufen. Und dann gehen andere in den Supermarkt, kaufen dort eine halbe Stunde fast alle wichtigen Sachen ein und rennen dann danach unnötig noch in 5 andere Läden, weil sie kein Toilettenpapier kriegen. Und dann haben wir vielleicht unterm Strich bei dir einen Einkauf gespart, dafür gehen aber dann 5 andere Leute in drei oder vier Läden statt in nur einen.
Hamstern ist zum einen unsolidarisch, wenn man anderen Menschen Produkte wegkauft, obwohl man selber genug hat. Vor allem aber ist es doch auch völlig unnötig. Wann gab es denn in unserem Land schon einmal den Fall, dass niemand von uns über Wochen nicht einkaufen gehen konnte? Und was genau müsste in unserem Land denn los sein, dass wir beispielsweise 4 Wochen unsere Wohnungen unter keinen Umständen verlassen dürften? Da müsste doch wahrscheinlich schon ein Atomkrieg herrschen und dann ist es auch egal, ob du für 4 Wochen was zu essen zu Hause hast, weil es danach dann auch nicht besser aussieht.
Also ich denke wirklich Vorräte für maximal 14 Tage reichen für alle völlig aus. Denn zur Zeit ist doch das Schlimmste was passieren kann 14 Tage Quarantäne durch das Gesundheitsamt. Darüber hinaus muss doch keiner länger zu Hause bleiben.
Mein Partner und ich gehen momentan nur alle zwei Wochen einkaufen. Das ist für uns wirklich extrem selten, da wir früher jeden Samstag einen größeren Einkauf gemacht haben und unter der Woche fast täglich zusätzlich noch frische Lebensmittel und Kleinigkeiten gekauft haben. Das fällt jetzt alles weg, weil es uns wichtig ist, die Wohnung so selten wie möglich zu verlassen und eben auch selten einzukaufen.
Dadurch, dass wir nur alle zwei Wochen einkaufen gehen, ist der Einkaufswagen auch immer prall gefüllt und quillt fast über. Für manche mag das aussehen, wie ein Hamsterkauf, aber bei uns sind es einfach die Lebensmittel und Produkte, die wir gemeinsam für zwei Wochen so brauchen. Und natürlich ist das auch etwas mehr. Und da kommt es auch vor, dass wir das eine oder andere Produkt mehrfach und auf Vorrat kaufen, aber dann auch nur, um sicherzugehen, dass wir nicht doch noch zwischendurch einkaufen gehen müssen.
Ansonsten haben wir uns aber gut eingedeckt, was Beschäftigungsmöglichkeiten angeht. Wir haben uns viele Bücher, Puzzles, Gemeinschafts- und Konsolenspiele auf Vorrat gekauft, damit wir uns gut zu Hause beschäftigen können. Dazu kommen auch genügend Backsachen, Wein und Zutaten für Cocktails. So sind wir auf jeden Fall gut ausgestattet, ohne zwischendurch einkaufen zu müssen und ohne dass uns langweilig wird.
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