Habt ihr euch schon mal als Opfer gefühlt? Warum?

vom 20.04.2017, 06:23 Uhr

Zum Opfer kann man überall werden, in der Schule durch Mobbing, Opfer einer Intrige, eines Verschens oder einfach weil man euch mit euch immer machen kann. Habt ihr euch schon mal so gefühlt? Warum habt ihr euch so gefühlt und was habt ihr dagegen gemacht?

Ich habe mich schon öfter als Opfer gefühlt. Beispielsweise, wenn meine Eltern mich mies behandelt haben oder ich auf dem Schulhof geärgert wurde. Irgendwann hat sich das Ganze aber gegeben, weil ich selbstbewusster wurde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt doch darauf an, wie man "Opfer" definiert. Für mich ist ein Opfer eine Person, die hilflos ihrem Schicksal ausgeliefert ist und sich nicht wirklich wehren kann oder will. So sind ja auch Menschen Opfer, die einer Naturkatastrophe zum Opfer fallen oder in einen Unfall verwickelt sind. Man ist aber auch dann ein Opfer, wenn man von anderen eben gemobbt wird beispielsweise.

Ich bin selbst mal schlimm auf Arbeit gemobbt worden, wobei ich mich aber nie lange als Opfer gesehen habe. Ich gehöre eher zu den Menschen, die dann aktiv werden, wenn sich eine Situation negativ verändert und man damit eben nicht glücklich ist. Ich akzeptiere nicht hilflos mein Schicksal und lege die Hände in den Schoß, ich handle, drehe den Spieß um, werde aktiv und mache das Beste aus der Situation. Ein Opfer handelt aber nicht, es ist passiv und lässt sich einfach alles gefallen.

Bevor ich also dazu komme, mich selbst als Opfer zu fühlen und vielleicht sogar eins bin, legt sich in meinem Kopf ein Schalter um und ich wehre mich. So einfach ist das. Man hat in meinen Augen gar kein Grund sich wie ein Opfer zu fühlen, sich wehren und handeln kann man immer. Ich wehre und verteidige mich immer, wenn es sein muss und wenn es das letzte ist was ich tue. Passivität ist für mich eher mit einer negativen Lebensqualität verbunden und das will ich nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe mich nie direkt als "Opfer" gefühlt und wollte auch als Kleinkind im Grundschulalter nicht, dass man mich vor Gericht "Opfer" nennt. Das habe ich der Staatsanwaltschaft auch so gesagt, weil ich kein Opfer bin. Ich wurde von einem Familienmitglied schwer missbraucht, über Monate. Ich habe das irgendwann aber verstanden, dass hier irgendwas nicht richtig ist und es gemeldet. Dann ging natürlich alles seinen Gang zur Polizei/Kriminalpolizei, vor Gericht usw.

Ich mochte die Bezeichnung "Opfer" aber noch nie. Ich weiß nicht wieso, aber ich gehe mit all dem, was mir passiert ist, eben anders um. Ich bin nicht depressiv, spreche offen darüber, habe einen gefestigten Charakter usw. Natürlich ist das alles grausam, was mir in vielen Belangen widerfahren ist. Ja natürlich habe ich auch ein Recht, psychisch krank zu sein usw. Das weiß ich alles.

Doch mich hat das alles eher stark gemacht. Andere "Opfer" sind da anders. Verfallen in Depressionen, bringen sich um, nehmen Drogen usw. Das weiß ich auch. Jeder geht eben anders mit Sachen um, die einem passiert sind und ich möchte nicht, dass man mich als Opfer sieht. Das passt nicht in das Bild, welches ich stolz repräsentiere.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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