Habt ihr euch einmal mit einem Lehrer angelegt?

Ich war während meiner gesamten Schulzeit immer sehr "brav" und habe nie Probleme mit den Lehrern gehabt. Auch wenn ich die Benotungen oder das Verhalten der Lehrer nicht immer ganz fair fand, bin ich meistens leise geblieben und habe nichts gesagt.

Ich erinnere mich jedoch daran, dass ich immer wieder Mitschüler hatte, die sich richtig mit den Lehrern angelegt hatten. Gerade aufgrund von mündlichen Noten wurde dann oft und gerne diskutiert, wobei diese Diskussionen auch lauter werden konnten. Genauso gab es immer ewig Diskussionen, wenn jemand angeblich ungerechtfertigt rausgeschmissen wurde, weil sein Handy nicht auf lautlos im Unterricht gestellt war.

Habt ihr euch in eurer Schulzeit schon einmal mit dem Lehrer angelegt? Warum war das so?

Ich habe mich nie mit dem Lehrer angelegt, aber eine Lehrerin regelmäßig mit mir. Sie konnte mich nicht leiden und ließ mich das auch spüren. Am Ende hatte ich dann eine Diskussion wegen meiner Noten, weil ich nicht in ihre mündliche Prüfung wollte, weil ich ja wusste was kommt, aber dank meinem Direktor lief alles gut.

Ich war grundsätzlich kein Schüler, der irgendeine Konfrontation -weder positiv noch negativ- mit den Lehrern gesucht hat. Mündliche Mitarbeit gab es von mir nicht und auch sonst war ich seltenst zu einer Kommunikation, die über das "Guten Morgen" hinaus ging, bereit. Zudem waren mir meine Noten weitestgehend egal, so dass es dahingehend nie einen Grund gab, mich mit irgendwem anzulegen.

Ich mochte die meisten Lehrer nicht und habe durch mein ignorantes Verhalten und so manch schnippische Bemerkung beim Versuch der Kontaktaufnahme auch schnell erreicht, dass diese Abneigung in vielen Fällen auf Gegenseitigkeit beruhte. Man hat sich dann einfach weitestgehend gegenseitig ignoriert.

Lautstarke Auseinandersetzungen gab es nur zwei Mal, mit zwei verschiedenen Lehrern, wobei es nur einmal von mir ausging. Heute würde ich sagen, dass ich vielleicht etwas überreagiert habe, aber ich stehe noch immer zu meiner Meinung, dass ich in beiden Fällen nicht hätte schweigen müssen.

Der erste, mit dem es Ärger gab, war ein Kunstlehrer, mit dem ich eigentlich einigermaßen gut zurecht kam. Ich fand ihn nicht gänzlich blöd, aber er hatte die fiese Angewohnheit, sich immer von hinten über einen zu beugen und dabei Schulter oder Rücken zu berühren. Ich reagiere grundsätzlich empfindlich auf solche Nähe und hatte ihn mehrfach gebeten, dies zu unterlassen und vor allem nicht wortlos von hinten an mich heran zu treten und zu berühren.

Nachdem sämtliche verbalen Warnungen keine Wirkung zeigten, rammte ich ihm irgendwann mal -nicht komplett berechnend, ich hatte mich erschrocken- den Ellenbogen in den Bauch. Er fand das natürlich gar nicht nett und reagierte auch entsprechend wütend, was dann zu einem lauten Wortgefecht und einem Besuch meinerseits bei der Direktorin führte. Danach haben wir uns wieder weitestgehend ignoriert und er hat immer brav Abstand gehalten.

Das zweite Mal krachte es mit einer Sportlehrerin, mit der ich mich ohnehin schon des Öfteren mal angezickt hatte. Ich war an dem Tag schon reichlich angefressen, genervt und mit meinem Leben überfordert, als sie dann ohne Vorwarnung nach mir griff, um mir Tanzschritte beizubringen. Eine Hand kurz über meinem Hintern und mit der anderen griff sie nach meiner Hand. In dem Moment bin ich geplatzt, habe mich losgerissen und sie ziemlich böse beschimpft und angeschrien.

Ich glaube, die wusste gar nicht so richtig, wie ihr geschah und wollte mich wohl beruhigen, indem sie versuchte, mir die Hand auf die Schulter zu legen. Ganz böser Fehler. Nachdem eine Freundin mich dann aus der Sporthalle geschoben hatte und ich mich wieder beruhigt hatte, haben wir uns kurz ausgesprochen und uns gegenseitig entschuldigt.