Habt ihr einen typischen Sonntags-Look?

Ich weiß von vielen Leuten, dass sie sich sonntags gerne besonders schick machen. Gerade von älteren Leuten kenne ich das und vor allem dann, wenn morgens noch in die Kirche gegangen wird, wird sich richtig schick gemacht und da werden dann auch öfters Kleidungsstücke angezogen, die man unter der Woche nicht anziehen würde. Ansonsten wird sich auch gerne Mühe mit den Haaren und allgemein mit dem Look gegeben.

Bei mir ist es ehrlich gesagt genau umgekehrt und mein typischer Sonntagslook ist alles andere als edel. Besonders dann, wenn ich nicht arbeiten muss und nichts Besonderes vorhabe, liebe ich es, den ganzen Tag im Schlafanzug oder im Jogginganzug herumzulaufen, natürlich ungeschminkt und mit ungewaschenen Haaren. Aber auch dann, wenn ich etwas unternehme, fehlt mir sonntags meistens die Motivation, um mich richtig herauszuputzen. Sonntage sind für mich ehrlich gesagt richtige "Gammel-Tage". Und auch wenn ich arbeiten muss, dann laufe ich entweder vor oder nach der Arbeit entsprechend herum.

Habt ihr einen typischen Sonntags-Look? Putzt ihr euch an Sonntagen eher heraus oder lauft ihr auch lieber schludrig durch die Wohnung?

Vor allem wenn man sich unter der Woche öfters schminkt, kommt einem das Wochenende ganz gut gelegen, wo die Haut einfach mal entspannen und durchatmen kann. Ich nutze das Wochenende um mich nicht zu schminken, ansonsten binde ich mir manchmal auch einen geflochtenen Zopf und ich trage gemütliche Klamotten. Ich würde behaupten, dass der Sonntags-Look bei mir auch eher ein „Gammel-Look" ist, weil ich dann auch nicht dusche.

Unter der Woche dusche ich mich vier- bis fünfmal, wobei ich da auch einfach auf meine Haut achten muss. Sie ist schon sehr trocken durch das ständige Waschen und eigentlich möchte ich auch lieber jeden zweiten Tag duschen, aber ich lebe in einem Raucherhaushalt und fühle mich anders nicht wohl, da ich eben unangenehm rieche. Aber am Wochenende darf und soll sich meine Haut wirklich erholen. Sonst ist das einfach für mich unangenehm und ich kann mich auch nicht ständig eincremen.

Den Sonntag erkennt man in unserem Haushalt daran, dass ich ein bisschen aussehe wie ein verkappter Army-Fan. Während andere fein gemacht zur Kirche gehen oder frisch geduscht im Jogging-Anzug Brötchen holen, geht es für mich zum Training mit den Hunden.

Und das sieht man dann auch. Meist trage ich Hosen in modischem Flecktarn, alte Shirts oder gammelige Pullover, Einsatzstiefel und derbe Westen oder Jacken mit vielen Taschen. Das Material entspricht normalerweise dem der Schutzkleidung für Helfer, damit ich wenigstens etwas mehr als ein Jahr von den Sachen habe.

Wenn Euch also eine Frau in schlammiger Kleidung entgegenkommt, die ein wenig so aussieht, als ob sie in den Krieg zieht und die mindestens einen Hund in Schlepp hat, dann könnte ich das sein. Meine Verwandten elterlicherseits knabbern bis heute heftig daran, schließlich ist doch Sonntag.

Da ich Sonntage oft zuhause verbringe oder erst relativ spät am Tag die Wohnung verlasse, um Luft zu schnappen oder mich mit Freunden zu treffen, bevorzuge auch ich den "Gammel-Look". Manchmal bleibe ich den ganzen Tag im Schlafanzug und mache es mir mit Flauschesocken und Kuscheldecke extra gemütlich; manchmal ziehe ich mir auch einfach eine Leggins und einen lockeren Pulli an, damit ich zumindest kurz zum Briefkasten und zur Mülltonnne draußen gehen kann, ohne schief angeschaut zu werden.

Bei mir ist das allerdings keine sonntagsexklusive Sache, sondern ich ziehe mich an den meisten Tagen in gemütliche Kleidung um, wenn ich von der Uni oder der Arbeit nach Hause komme und keine weiteren Termine habe. Für mich gehört das zur heimischen Atmosphäre, zum Ankommen und zum Start in einen entspannten Feierabend einfach dazu. In den Straßenklamotten, in denen ich vorher stundenlang unterwegs war, würde ich mich niemals wohl fühlen, wenn ich zuhause bin.