Habt ihr Berührungsängste zu HIV-positiven Menschen?

vom 01.12.2019, 19:53 Uhr

Heute ist Welt-Aids-Tag um Mensch darauf aufmerksam zu machen, aber auch zu sensibilisieren. Heute gibt es Medikamente, mit denen das HI-Virus im Körper unterdrückt werden kann. Betroffene haben dadurch eine ganz normale Lebenserwartung und normalerweise auch die Möglichkeit ein ganz "normales" Leben zu führen. Doch "normal" ist das Leben eben leider trotzdem für viele nicht.

Dieses Jahr steht dieser Tag unter dem Motto "Vorurteile streichen". Viele Menschen haben viel zu große Angst und vor allem Berührungsängste. Einige wollen nicht mal das gleiche Besteck bzw. die Toilette mit einem HIV-positiven teilen obwohl dies laut dt. AIDS-Hilfe völlig bedenkenlos ist.

Im Zuge der Berichterstattung habe ich auch einen Erfahrungsbericht einer Frau gesehen, die HIV- positiv ist und massive Einschränkungen in ihrem Lebensalltag hat. Selbst Arztpraxen lehnen teilweise die Behandlung ab mit der Begründung dass ihre Behandlung einen größeren Desinfektionsaufwand bedeuten würde. Sie kenne wegen solcher Vorfälle auch Menschen die sich völlig aus dem sozialen Leben zurückziehen.

Kennt ihr persönlich HIV-positive Menschen? Gehen diese offen mit dem Thema um? Geht ihr selbst mit diesem Thema aufgeschlossen um oder habt ihr auch eine gewisse "Berührungsangst"?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bewusst kenne ich keinen HIV positiven Menschen, aber ich glaube dass man damit auch nicht unbedingt hausieren geht. So schlimm wie es ist, aber du beschreibst es schon ganz gut, die Menschen haben Vorurteile und wollen sich nicht anstecken. Natürlich kann man sich durch einen normalen Kontakt nicht anstecken und das sollte man auch wissen, aber die Leute haben Angst und halten an ihrer Denkweise fest. Da wird kaum einer offen mit so etwas umgehen und das gerne zugeben. Man muss es in gewisser Weise, aber jedem würde ich das wohl auch nicht auf die Nase binden und daher kann ich eine gewisse Scheu schon verstehen.

Ich würde einen kranken Menschen, egal mit welcher Krankheit bewusst nie irgendwie als unnormal behandeln. Ich versuche mit jedem locker umzugehen, bin offen für Probleme und starre dann auch nicht oder mache sonst irgendetwas was blöd ankommen könnte. Ich versuche die Person trotz dessen genau wie jeden anderen Menschen auch zu behandeln, freundlich und aufgeschlossen. Ich würde mir einen normaleren Umgang damit wirklich wünschen, da wir Menschen nicht aussondern sollten nur weil sie krank sind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Vor Jahren habe ich mal eine Zeitlang ehrenamtlich in der Aids-Hilfe mitgearbeitet und habe deswegen natürlich auch Kontakt mit HIV-positiven Menschen gehabt. Da die meisten infizierten Leute inzwischen dank guter medikativer Behandlung auch nach vielen Jahren keinerlei Symptome zeigen und auch überhaupt nicht ansteckend sind, nehme ich die HIV-Infektion gar nicht bewusst wahr und verhalte mich dementsprechend auch nicht anders als im Umgang mit anderen Menschen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Falls ich jemanden kenne, der HIV-positiv ist, hält die Person mit der Nachricht sauber hinter dem Berg. Was ich auch verstehen kann. Auch wenn AIDS mittlerweile gut behandelbar ist, so stecken vielen Leuten sicher noch die Achtziger in den Knochen, als die Krankheit noch viel weniger erforscht und die Todesrate viel höher war.

Ich selber frage mich schon lange, was manche Leute mit Klobrillen machen, dass sie glauben, sich dabei mit Krankheiten zu infizieren. Rektal einführen? Ablecken? Oder haben die alle offene Geschwüre am Hintern? Sprich, ich halte unabhängig von der Krankheit nicht viel von der Keimphobie und Gesundheitshysterie mancher Zeitgenossen.

Auch für die Zukunft halte ich es für unwahrscheinlich, dass sich mir gegenüber jemand als HIV-PatientIn "outet". Die Ansteckungsgefahr ist mittlerweile vernachlässigbar, an ungeschütztem Geschlechtsverkehr hatte ich noch nie Interesse und ich habe auch Verständnis dafür, dass nicht jeder seine Krankengeschichte öffentlich breittreten möchte. Deswegen werde ich wohl auch in Zukunft keine Gelegenheit für "Berührungsängste" haben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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