Habt ihr Arbeitskollegen, mit denen ihr gar nicht klarkommt?

vom 17.10.2015, 21:41 Uhr

Ich habe eine Arbeitskollegin, die ich nicht besonders mag. Zum Glück arbeite ich aber immer nur am Wochenende, wobei sie aber auch nicht jedes Wochenende arbeitet, wenn ich arbeiten muss, so dass man sich im Endeffekt also nur selten sieht. Das ist von daher kein Problem für mich und ich finde die Situation nicht schlimm.

Eine Bekannte von mir hatte jedoch schon einmal eine Arbeitskollegin, mit der sie überhaupt nicht zurechtgekommen ist. Da die Arbeitskollegin quasi über ihr stand, konnte sie aber auch nichts ausrichten, wobei sie dann letztendlich sogar deshalb gekündigt hatte. Habt ihr Arbeitskollegen, mit denen ihr überhaupt nicht zurechtkommt? Wären solche Arbeitskollegen für euch ein Grund, zu kündigen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte mal eine Arbeitskollegin im Altenheim, die in der Pflege tätig war und immer wieder neben mir stehen blieb um sich über ihre Arbeit zu beschweren. Zudem hat sie ihre Arbeit auch nicht besonders gut gemacht und dann noch über alles geschimpft, obwohl sie eigentlich keinen Grund hatte, weil alle anderen schon ihre Arbeit mitgemacht haben. Ich habe dann einfach mit ihr gesprochen und mir meinen Teil gedacht. Wobei ich sie dann auch mal zu ihrer Arbeit antreiben musste, damit mein Zeitplan nicht durcheinander kommt.

Ich würde wegen keinem Kollegen kündigen. Ich meine, wenn man nicht gut klarkommt, dann kann man sich doch einfach ignorieren. In der heutigen Zeit sollte doch jeder froh sein, der arbeiten kann und seinen Job auch behält. Deswegen würde ich nicht kündigen, wobei ich in einem schlimmen Fall auch eine Lösung anstreben würde und mit meinem Chef reden würde, dass man vielleicht nicht dieselbe Schicht bekommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin momentan in einer solchen Situation. Zwei meiner Kollegen können mich absolut nicht ausstehen, mit einem davon kam ich früher gut zurecht. Ich habe lange Zeit den Mist, den sie bauen, aufgefangen, habe ihre Arbeit mit gemacht und Situationen gerettet, wenn sie festgefahren waren usw. Eine Weile funktionierte das.

Niemand hat mitbekommen, dass es in unserem Fachbereich nicht rund läuft und die betreffenden Kollegen ihre Arbeit nicht oder nicht vernünftig machen. Bis ich feststellte, dass ich von ihnen dafür nur noch einen A****tritt bekomme. Sie fingen an, mich zu boykottieren, z.B. zu Besprechungen einfach nicht zu erscheinen und mich allein sitzen zu lassen, um hinterher zu behaupten, das sei ja so nie abgesprochen gewesen.

In Diskussionen schnitten sie mir das Wort ab, schauten mich nicht an, wenn wir miteinander sprachen, warfen mir sehr grenzwertige Äußerungen an den Kopf. Das alles hat seine Gründe, aber das würde jetzt sehr viel werden, das alles zu erklären. Grob gesagt geht es darum, dass ich meine Arbeit gut machte und sie mit der Messlatte, die ich angelegt hatte, überforderte. Der Chef erwartete von ihnen dann eben dieselbe Leistung wie die, die ich "vorlebte", so wurde ich zum "Hassobjekt".


Nachdem ich zunächst einfach immer noch netter, noch hilfsbereiter, noch nachsichtiger zu ihnen war, musste ich irgendwann einsehen, dass das nichts bringt. Ihr Ziel war nicht Harmonie, sondern, mich fertig zu machen. Also hörte ich auf, nett zu sein, ohne Wissen des Chefs ihre Arbeit zu machen, sie zu "retten", sondern grenzte mich ab. So wurde dann auch für den Chef offensichtlich, dass in dem Fachbereich riesige Löcher klafften. Zuvor hatte ich sie immer gestopft, jetzt lagen sich offen da.

Der Druck des Chefs auf die Kollegen erhöhte sich, sie ließen das natürlich an mir aus. In ihren Augen war ich "die Böse". Der aktuelle Stand ist, dass sie mich nicht mehr grüßen, weggucken und weggehen, wenn ich komme, über mich lästern und die einzige Antwort auf (organisatorische, sachliche) Mails ist: "Wende dich an meinen Vorgesetzten."

Sie machen ihre Arbeit immer noch nicht richtig, mein Chef trägt mir ab und zu auf, sie zu erledigen, weil sie es nicht hinkriegen. Das stört mich, ich habe auch so genug zu tun. Und als Reaktion grinsen sie mir ins Gesicht und sagen mir, wie schön es doch sei und wie entspannt sie doch wären, weil ich ihre Arbeit mache. Natürlich nur, wenn keiner dabei ist, sodass ich keine Zeugen habe.

Ich finde das sehr schwer zu ertragen. Mir macht meine Arbeit sehr viel Spaß, aber die beiden bringen mich an meine Belastungsgrenzen. Zwischenzeitlich war ich tatsächlich drauf und dran zu kündigen, weil ich es einfach nicht mehr aushalten konnte. Mittlerweile habe ich etwas mehr Kampfgeist entwickelt und beschlossen, mir von denen nicht aus meinem Job, den ich so sehr mag und gerne mache, vertreiben zu lassen.

Was mich stört, ist vor allem, dass es so viel Energie kostet, die ich an anderer Stelle viel besser gebrauchen könnte. Und, dass sie mich so beeinflussen können, dass ich immer wieder frustriert, wütend, traurig, hilflos usw. bin. Ich will nicht, dass sie so eine Macht über mein Gefühlsleben haben. Schön ist aber, dass es immer besser wird. Ich trete mittlerweile schon viel selbstbewusster auf als am Anfang und lasse mich nicht kleinkriegen. :)

» *Malin* » Beiträge: 141 » Talkpoints: 7,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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