Habt ihr Angst vor bestimmten Arztbesuchen?
Ich kenne eine Menge Leute, die große Angst davor haben zu bestimmten Ärzten gehen zu müssen. Manche sagen, dass ihnen der Besuch beim Zahnarzt sehr unangenehm ist, sie empfinden die Behandlung als sehr intim oder fürchten die Schmerzen, wenn der Zahnarzt mit dem Bohrer anrückt.
Ich zum Beispiel gehe sehr ungerne zum Frauenarzt, weil ich das für mich persönlich als sehr intim empfinde. Man wird ja an Stellen untersucht, welche man sonst nur selbst sieht oder der Partner. Eine Bekannte von mir arbeitet bei einem Frauenarzt. Ich frage mich oft, wie sie den Weg dahin gefunden hat.
Man begleitet dort ja nicht nur Schwangerschaften, sondern generell die Gesundheit der Frau und bekommt Dinge mit, die sonst keinen Fremden etwas angehen. Das wäre natürlich auch bei einer Angestellten eines Hausarztes der Fall oder des Augenarztes etc. Es ist jetzt nicht so, dass sie mir davon etwas erzählt hätte, aber ich kann es mir doch gut vorstellen.
Dass es so etwas wie einen Frauenarzt in ähnlicher Form auch für Männer gibt ist mir natürlich bewusst, wobei ich es ein wenig gemein finde, dass diese nicht so häufig wie wir Frauen den Urologen besuchen müssen. Als Frau wird man ja quasi dazu gezwungen, weil eine Frau ja anfälliger für manche Krebsarten ist wie Brustkrebs und so. Und auch die Verhütung bleibt meist Sache der Frau, auch wenn oft gewünscht wird, dass sich Männer mehr daran beteiligen sollten.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Besuch beim Ohrenarzt nicht gerade angenehm ist. Sowas wie "Ohren ausblasen", damit man wieder besser hören kann, stelle ich mir sehr eklig vor.
Wie denkt ihr darüber? Gibt es für euch persönlich auch Ärzte, deren Besuch ihr wegen solchen Empfindungen lieber hinausschiebt oder auslasst so lange es geht oder seid ihr da schmerzfrei?
Ich muss offen gestehen, dass ich Angst vor allen Ärzten habe, weshalb ich so selten wie möglich zum Arzt gehe. Am liebsten ist mir ehrlich gesagt noch der Zahnarzt, auch wenn das bei den meisten Menschen nicht der Fall ist. Allerdings sind mir meine Zähne ausgesprochen wichtig und von daher achte ich schon darauf, wenigstens einmal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen. Da fühle ich mich dabei auch tatsächlich noch wohler, als bei allen anderen Ärzten.
Ich kann mich daran erinnern, dass ich schon als Kind an panische Angst vor Spritzen hatte, weshalb ich mich einmal als Kind geweigert hatte, zu einer Blutuntersuchung zum Arzt zu gehen. Ich hatte ein riesiges Theater zu Hause gemacht, weil ich so Angst hatte. Meine Mutter hatte jedoch nur wenig Verständnis, da wir ja einen Termin hatten. Im Endeffekt bekam ich dann auch noch richtig Ärger und Hausarrest und meine Mutter war den ganzen Tag wütend auf mich. Seitdem habe ich irgendwie noch mehr Angst, zum Arzt zu gehen.
Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich immer schrecklich unwohl beim Arzt. Ich habe keine Angst davor, dass man etwas Schlimmes bei mir finden könnte, aber ich finde die Atmosphäre immer schrecklich. Ich mag es nicht, wenn ich angefasst werde und irgendwie ist mir das auch ein wenig zu privat. Von daher habe ich es mich bis heute auch nicht getraut, mich beim Frauenarzt untersuchen zu lassen. Allein wenn ich daran denke, bricht bei mir der Schweiß aus und mir ist zum Weinen zumute, weil ich wirklich so große Angst davor habe.
Bei mir ist es am schlimmsten beim Gynäkologen und beim Zahnarzt. Da habe ich regelrechte Panik vor, auch wenn ich weiß, dass das total irrational und albern ist. Bei allen anderen Ärzten bin ich total locker. Wenn ich beim Hausarzt zum Beispiel den Blutdruck gemessen bekomme ist der immer normal, beim Blutspenden auch, nur beim Gynäkologen geht der dann immer durch die Decke beim Messen, sodass ich jedes Mal schockierte Blicke ernte.
Schon der Gedanke an eine Zahnarztpraxis führt dazu, dass vielen Menschen der Schweiß ausbricht. Auch bestimmte Geräusche werden oft mit einer Zahnarztpraxis assoziiert. Also vor einem Zahnarztbesuch habe ich auch ungute Gefühle und mich beschleicht sogar leichte Panik. Einen Frauenarzt habe ich auch immer sehr ungern aufgesucht. Allerdings nicht so ungern wie den Zahnarzt.
Ein Gynäkologe fragte mich einmal, als ich achtundzwanzig Jahre alt war, ob ich meine Brust selbst abtaste. Als ich das verneinte wurde er gemein und sagte einfach, dass er einen Knoten ertastet hätte. Das saß und ich kam von diesem Gedanken nicht mehr los. Als ich später bei meinem Hausarzt war, offenbarte ich mich ihm und weinte dann auch. Er fackelte nicht lange und schrieb mir eine Überweisung zur Mammografie aus. Dort war ich dann auch.
Angenehm war die Untersuchung nicht gerade, aber eben nötig. Ich werde niemals vergessen, wie der Arzt persönlich im Warteraum erschien und mich in das Sprechzimmer holte um mir das Untersuchungsergebnis mitzuteilen. Beim Blick in sein Gesicht löste ich sich sofort alle Anspannung und Angst bei mir. Er strahlte mich regelrecht an und übermittelte mir ebenso froh den negativen Befund. Ich bummelte im Anschluss durch die Innenstadt und belohnte mich mit dem Kauf eines schönen Kleides. Dann war die schlimme Erfahrung vergessen. Den bösen Frauenarzt aber suchte ich nie wieder auf.
Ich habe meistens Angst vor Arztbesuchen, bei denen eine invasive Untersuchung oder Behandlung zu erwarten ist. Ich denke da beispielsweise an die Proktologie, Urologie oder an einen Gastroenterologen. Beim Zahnarzt habe ich zum Glück eine Praxis, die auf Angstpatienten spezialisiert ist, und der im Umgang mit zögerlichen Patienten sehr geduldig und ruhig ist. Deswegen hat der Zahnarztbesuch für mich seinen Schrecken weitgehend verloren.
Angst habe ich eigentlich vor keinem Arzt, aber Chirurgen können schon unangenehm sein. Man muss ja über einen bevorstehenden Eingriff aufgeklärt werden und da gibt es eben Chirurgen, die glaube ich irgendwie ausgeblendet haben, dass es da um den Körper der Person geht, die vor ihnen sitzt und, dass diese Person vielleicht ein paar Gedanken hat, die mit den technischen Abläufen nichts zu tun haben.
Für die Operation selber ist es wahrscheinlich gar nicht schlecht wenn der Chirurg nicht so einfühlsam und empathisch ist, aber für das Aufklärungsgespräch wünscht man sich als Patient schon was anderes.
Für mich ist der Zahnarzt der absolute Horror. Ich habe schon mehrere Wurzelbehandlung hinter mir und eine panische Angst vor den Besuchen. Die Schmerzen sind einfach unerträglich und das ist auch etwas das man nicht vergisst. Für mich ist schon der Gedanke an den Zahnarzt der absolute Horror.
Und wenn man dann eine Behandlung braucht und die Spritze bekommt könnte ich an die Decke gehen. Bei allen anderen Ärzten habe ich kein Problem. Vielleicht liegt es daran dass ich bisher bei den anderen Ärzten noch keine schlechte Erfahrung gemacht habe.
Ich persönlich bin auch kein Fan von Arztbesuchen und schiebe diese generell vor mich hin. Oft versuche ich mich erstmal selbst zu behandeln und wenn es gar nicht mehr geht dann muss ich halt doch mal zum Arzt gehen. Frauenarztbesuche fallen mir ehrlich gesagt nicht so schwer da ich eine ganz liebe und einfühlsame Ärztin gefunden habe die einem auch jeden nötigen Schritt erklärt. Zahnarzt ist und bleibt für mich aufgrund eines Kindheitstrauma ein rotes Tuch. Allerdings habe ich da schon viel an mir gearbeitet und mich von einer starken Zahnarztphobie zu einer mittelschweren Angst/Unwohlsein geändert.
Ich habe immer dann Angst zum Arzt zu gehen, wenn ich eine Krankmeldung brauche. Also in der Regel ist das ja dann ein Allgemeinmediziner. Wobei ich sagen muss, dass sich die Angst deutlich gelegt hat seitdem ich privat versichert bin, weil es jetzt eigentlich nicht mehr vorkommt, dass man mir die Krankschreibung verweigert und ich somit um meinen Job fürchten muss.
Sternenbande hat geschrieben:Ich habe immer dann Angst zum Arzt zu gehen, wenn ich eine Krankmeldung brauche. Also in der Regel ist das ja dann ein Allgemeinmediziner.
Deswegen hatte ich ehrlich gesagt noch nie Angst zum Arzt zu gehen. Wenn ich eine Krankmeldung wegen der Arbeit gebraucht habe dann habe ich die bisher auch immer bekommen. Ich hole mir die Krankmeldung ja auch nur wenn es wirklich überhaupt nicht geht in die Arbeit zu gehen und das sollte dann auch ein guter Allgemeinmediziner so sehen. Selbst bei Magen-Darm-Problemen oder Migräneanfällen hatte ich da bisher keine Probleme - obwohl man die ja eher schlecht untersuchen und nachweisen kann. Wenn es doch so gewesen wäre, dass mir ein Arzt dann eine Krankmeldung verweigert hätte, dann würde ich mich auch nicht scheuen einen zweiten Arzt aufzusuchen - wenn es sein muss auch noch einen dritten.
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