Haben sich Angehörige in eure Familienplanung eingemischt?
Eine Freundin von mir hätte gerne noch ein drittes Kind und auch ihr Mann ist mit dieser Planung einverstanden. Da sie beide Jobs haben und auch ein Haus vorhanden ist spricht also eigentlich überhaupt nichts dagegen. Die Mutter meiner Freundin geht allerdings jetzt total auf die Barrikaden. Sie untersagt nun meiner Freundin die Unterstützung bei der Betreuung falls noch ein drittes Kind hinzu kommen würde. Meine Freundin hat natürlich die Hilfe ihrer Mutter bisher gerne in Anspruch genommen, aber nie von ihr verlangt. Sie ist nun ziemlich erschrocken über die ablehnende Haltung ihrer Mutter. In ihre Familienplanung reinreden möchte sie sich aber auch nicht lassen.
Das Gegenteil dieser ablehnenden Haltung erfahren derzeit so ziemlich alle meine Freundinnen die Mitte 30 sind und noch kinderlos sind. Sie werden regelrecht von allen Seiten ihrer Verwandschaft mit Fragen bombardiert, wie es denn mit der Familienplanung aussehen würde. Besonders jene die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben werden mit Unverständnis "gestraft" und mit Argumenten für Familie überhäuft.
Inwiefern haben sich bei euch Angehörige in die Familienplanung eingemischt? Wurdet ihr auch mit Sprüchen für oder gegen Kinder überhäuft? Wie habt ihr darauf reagiert, habt ihr der Verwandschaft eine klare Ansage gemacht?
Bei mir hat sich niemand eingemischt. Das fände ich auch ziemlich übel. Aber klar kennt man das zum Beispiel von Freunden, deren Eltern denen wegen Kindern ständig "in den Ohren liegen". Ich finde, da muss man einfach ein "dickes Fell" heben. Schließlich muss man bestimmte Dinge selbst entscheiden. Und wenn nicht Dinge wie die Familienplanung, was dann?
Ich kenne die ganzen dümmlichen Sprüche, die man als Frau so ertragen muss, wenn man absolut keine Lust auf Fortpflanzung hat, auf jeden Fall. Ich sehe das aber nicht wirklich als Einmischung, weil da ja wirklich nur Klischees ausgepackt werden. Ich habe noch von niemandem irgendein originelles Argument für Kinder gehört, das sich auf mich persönlich bezieht und mir zeigt, dass sich die Person Gedanken um mich gemacht hat und sich mit meiner Persönlichkeit und meiner Lebenssituation beschäftigt hat.
Aber die Sprüche werden weniger. Die meisten haben inzwischen akzeptiert, dass wir erst dann einen Trauschein unterschreiben werden wenn das tatsächlich Vorteile mit sich bringt, deshalb bin ich mir sicher, dass sie auch irgendwann verstehen werden, dass "Nein" tatsächlich "Nein" heißt und nicht "das ist nur eine Phase, ich werde mir das später sicher anders überlegen und wenn nicht werde ich es sicher bereuen".
Es geht ja bei solchen Sprüchen oft auch gar nicht um mich sondern darum, dass die Leute ihre eigene Entscheidung und ihren eigenen Lebensentwurf rechtfertigen wollen. Genau der wird nämlich in Frage gestellt von Frauen, die auch ohne Ring am Finger und zwei Kindern am Rockzipfel ein glückliches Leben führen.
Da ich aus einer eher konservativen Familie komme, wird sich auch fleißig in die Familienplanung eingemischt, wenn diese nicht dem eigenen konservativen Weltbild entspricht. Natürlich drängt meine Familie mir nichts auf, das ist aus der Ferne auch kaum möglich. Aber vor einer Weile wurde ich schon Verwandten nach Heiratsplänen gefragt und mein Vater merkte auch an, dass ich ja auf die 30 zugehe und es doch nicht sein kann, dass ich keinen Partner habe. Schließlich bin ich ja im heirats- und gebährfähigen Alter.
Als Frau scheint man es mit aufdringlichen Familienmitgliedern noch schlimmer zu haben als als Mann. Sperma wird schließlich auch mit 40 nicht schlecht, bei Frauen hören alle die Uhr schon mit 30 laut ticken. Traurigerweise will ich sogar irgendwann eine Familie, nur versteht meine Verwandtschaft nicht, dass dieses Nachgehake und die Kommentare bei mir eher eine Abwehrhaltung auslösen.
Erstaunlicherweise gar nicht. Null. Kein einziger Kommentar zur "biologischen Uhr", keine Frage, ob es nicht "klappt" und kein Hinweis darauf, wie toll es doch sei, sich nachts um zwei anpinkeln zu lassen. Stark verkürzt formuliert.
Ich kann es mir nur so erklären, dass man mir auf 200 Meter gegen den Wind ansieht, dass ich keinerlei Brutpflegeinstinkt habe. Oder mein Partner und ich wirken so bettelarm, dass sich niemand mit gutem Gewissen wünschen kann, dass wir uns fortpflanzen. Das kann auch sein.
Und mittlerweile befinde ich mich schon in der Altersklasse, in der frau nach der Meinung vieler nur noch Missgeburten hervorbringen kann und sich im Zweifelsfall Vorwürfe anhören muss, wieso sie sich nicht schon mit 23 fortgepflanzt hat. Deswegen mache ich mir auch keine Gedanken, dass die Kommentare noch kommen.
Meine Schwiegermutter mischt sich gerne mal ein, aber sie darf ja ihre Meinung haben. Jedes Mal, wenn eines meiner beiden Kinder selbstständiger geworden ist und dann eben auch Dinge alleine machen wollte, hat sie dann gefragt, wann wir denn das nächste Kind machen wollen und nun nervt sie auch schon wieder damit, dass drei doch ganz schön wäre. Das interessiert mich aber nicht weiter, zwei Kinder waren geplant und wenn nun noch ein Unfall passieren sollte, dann ist es so, aber sonst ist kein weiteres geplant.
Meine eigenen Eltern mischen sich da nicht ein, die meckern dann eher wegen anderen Dingen herum, aber auch das interessiert mich nicht. Das sind meine Entscheidungen und mein Leben.
In der Vergangenheit durfte ich mir nicht selten anhören:“Und wann wirst du Mama“ oder auch „wird mal Zeit für Nachwuchs“. Und wieso ich noch nicht schwanger bin. Sogar die Aussage, ob mit meinem Ex-Freund unten herum alles stimmt, wurde mir schon gestellt, weil es für die Leute offenbar noch immer der Wunsch ist, dass wir Frauen der Fortpflanzung dienlich sind.
Das ich keine Kinder will, teilweise nie wollte und nur kurze Phasen hatte, darüber anders zu denken, war den Leuten aber egal. Immer wollte man mir genau das aufdrücken, was viele Männer für einen offenbar bereithalten. Ich bin die Frau, also habe ich zu werfen und das geht mir bis heute auf den Sack.
Auch aktuell mit meinen Freund ist das wieder so ein Thema. Die Mama hätte jetzt gerne Enkelkinder und mein Freund meinte dann zu ihr:“Dann back dir eines“. Und das meinte er auch so. Er möchte nicht, ich möchte nicht und Mama hätte gerne. Das interessiert uns aber nicht und er war da mit mir schon immer sehr einig, weil er meine Einstellung kannte.
Ich mag es nicht, wenn Menschen sich dahingehen einmischen und glauben, dass ihre Sätze auch ihr Recht sind. Jeder kann seine Meinung haben, aber drück mir nicht auf, welche Lebensweise du von mir erwartest. Denn das hat für mich einen einmischenden Charakter, den ich unglaublich nervig finde.
Auch ich kenne es, dass sich Angehörige in die Familienplanung einmischen. Scheinbar denken manche Menschen, sie dürften darüber entscheiden, ob und wie viele Kinder ein Paar bekommt. Immerhin handelt es sich in den meisten Fällen nicht einmal um diskrete Nachfragen, die zwar auch oft schon störend und unangemessen sind, allerdings noch klargehen, sondern um dreiste Forderungen. Ich weiß nicht, welche Rechte manche meinen, sich herausnehmen zu müssen.
Meine Mutter hatte früher auch immer wieder nachgefragt ob und wann ich denn endlich Kinder haben will und da auch entsprechenden Druck aufgebaut. Sie hat auch nie ein Geheimnis daraus gemacht, wahnsinnig enttäuscht sein zu sollen, wenn ich jemals keine Kinder bekommen sollte. Jetzt haben wir ein Kind, wobei meine Eltern trotzdem weiter meinen, sich einmischen zu müssen. Statt einfach glücklich und zufrieden zu sein, wurde jetzt eine Beschränkung getroffen. Wir "dürften" nicht mehr als drei Kinder bekommen, da das asozial sei, sich nicht gehöre und im Alltag nicht mehr zu handhaben sei.
Ehrlich gesagt kann ich mir vier Kinder sogar sehr gut vorstellen, wobei ich meine Familienplanung sicher nicht davon abhängig mache, was meine Eltern wollen und was nicht. Sie haben da nichts zu entscheiden, wobei sie ohnehin keine wichtigen Aufgaben diesbezüglich übernehmen, wie etwa auf das Kind aufzupassen.
Ich muss zugeben, dass ich es von meinen Eltern oder Verwandten gar nicht kenne, die einzige Ausnahme ist meine Großmutter. Meine Großmutter hat sich immer Enkelkinder gewünscht, meinen Eltern und meinem Großvater war es egal. Auch andere Familienmitglieder wie zum Beispiel Großcousinen oder eine Tante haben sich nie eingemischt. Ich kenne es aber von anderen Frauen, dass sich die Angehörigen in die Familienplanung einmischen und da mitsprechen wollen.
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