Haben Kinder bei Dunkelheit immer daheim zu sein?

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Zu mir wurde das hauptsächlich in der Sommerzeit gesagt und ich ertappe mich selber, wie ich es zu meinen Kindern ebenfalls sage: Komme nach Hause, wenn es dunkel ist. Da es aber als Kind sehr schwierig ist, die Dunkelheit einzuschätzen, da man sie oft nicht merkt, wenn man so ins Spiel vertieft ist, gebe ich meistens noch eine Uhrzeit an, an die sie sich richten sollen.

Wie kommt es eigentlich, dass wir die Kinder, wenn es dunkel ist, bei uns zu Hause haben möchten? Ist es wirklich sicherer draußen, wenn es hell ist, wie in der Dunkelheit? Ich selber male mir immer alle möglichen Szenarien aus, was meinen Kindern in der Dunkelheit passieren könnte, aber hat es wirklich etwas damit zu tun?

Sagt ihr zu euren Kids auch, dass sie bei Anbruch der Dunkelheit nach Hause kommen sollen oder seid ihr da im Sommer freizügiger? Habt ihr keine Angst, eure Kinder im Dunkeln noch etwas draußen spielen zu lassen, wenn ihr nicht direkt dazu etwas seht?

Das ganze ist doch mit der Urangst noch verankert. Bei Nacht waren bei unseren Urvorfahren die Gefahren größer, man konnte weniger weit sehen als am Tag, manche Feinde wurden nicht wahrgenommen und damit auch das Risiko verletzt oder getötet zu werden größer. Die Urangst vor dem dunklen ist das also, die vor allem uns dazu veranlasst, dass wir da gerne Zuhause sind und auch die Kinder Zuhause im sicheren wissen, als draußen auf der Straße. Daher wird das gerne gesagt.

So weit her geholt ist das nicht. Zwar rennen nun weniger Wölfe und Bären herum, man verirrt sich nicht mehr im einsamen Wald der weitläufig ist dank moderner Dinge wie Smartphone und Co, aber andere Gefahren sind geblieben. Einfach weil gewisse Taten eher Nachts passieren, weil dann weniger Menschen und damit Zeugen existieren, man den Schutz der Dunkelheit hat gegen das Erkennen und Co.

Ich sage zu meinem Sohn nicht, dass er bei der Dunkelheit Zuhause sein soll, sondern immer Uhrzeiten. Diese kann er einschätzen, eine Uhr hat er dabei und kann er lesen und dann weiß er auch, wann er daheim sein muss. Im Sommer ist das hinten raus ein wenig länger als im Winter wenn es eher dunkel ist, aber da sitzt mein Sohn auch nicht bis 22 Uhr im Garten und spielt schon von sich aus nicht, weil es dort kalt ist und er dann lieber drinnen spielt oder auch eher müde wird.

Ich finde, dass sich das gar nicht so umsetzen lässt. Im Winter wird es ja manchmal recht plötzlich dunkel und das schon am frühen Nachmittag. Im Sommer gibt es Tage, an denen gegen 23 Uhr noch nicht richtig dunkel ist. Zum einen finde ich diese Zeitspanne von Sommer- und Winterzeit zu groß, zum anderen finde ich schon, dass Grundschulkinder nicht bis 23 Uhr draußen sein sollten, auch wenn es dann noch hell ist.

Ich weiß, dass ich als Kind tatsächlich auch so lange draußen sein durfte, bis es dunkel war, allerdings kam es immer drauf an. Weiter weg von zu Hause durfte ich sicherlich nur bis gegen 20 Uhr weg sein, allerdings durfte ich dann länger direkt vor dem Haus spielen, so dass meine Eltern mich vom Fenster aus sehen konnten.

Es kommt ja auch immer drauf an, wie alt das Kind ist und wo es ist. Draußen muss es sich wirklich nicht herumtreiben, aber es ist ja noch einmal etwas anderes, wenn es bei Freunden zu Hause ist und dann vielleicht auch noch von den Eltern abgeholt wird, wenn es dann nach Hause gehen soll.