Haben Kinder Albträume und Erwachsene nicht mehr?
Ich weiß noch, dass ich als Kind ab und an Albträume hatte. Besonders dann, wenn mein älterer Bruder mal wieder Horrorfilme geschaut hat und ich davon etwas mitbekommen habe. Ich habe dann immer befürchtet, dass es diese Monster tatsächlich alle gibt und die irgendwann kommen und die Menschen holen würden.
Mittlerweile hat sich das gelegt und ich habe gar keine Albträume mehr. Es kommt schon vor, dass ich schlecht träume und dort irgendetwas negatives passiert. Aber Albträume in dem Sinne habe ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, diese schlechten Träume lassen mich kalt. Es ist, wie als würde ich als Außenstehender durch eine Glasscheibe schauen oder eine Serie im Fernsehen oder so. Man sieht zwar, dass die Figuren teilweise vertraut sind (gerade wenn man selbst oder Angehörige darin mitspielen) aber während der Träume ist es mir sehr bewusst, dass ich träume. Daher nehmen mich schlechte Träume auch überhaupt nicht mit.
Mich würde mal interessieren, wie das bei anderen Erwachsenen ist. Ist es bei euch auch so, dass ihr als Kinder Albträume hattet, aber als Erwachsene nicht mehr? Ist das eine normale Entwicklung oder hängt das eher vom Charakter ab?
Ich habe schon noch Alpträume. Gerade wenn ich einen Horrorfilm gesehen habe, nehme ich meine Gedanken dazu oft mit in den Schlaf und ich träume immer noch gerne von Monstern oder irgendwelchen anderen Kreaturen. Manchmal werde ich dann schweißgebadet wach und muss mich erst einmal einen Augenblick beruhigen. Oft stelle ich mir dann gedanklich ein alternatives Ende vor und wiederhole es ein paar Mal. Dann kann ich meistens auch wieder normal schlafen.
Ich denke, dass es charakterabhängig ist. Ich bin recht sensibel und vorsichtig und somit auch etwas anfällig für solche Gedanken. Ist jemand selbstbewusster und vielleicht auch etwas unsensibler als ich, dann hat er vielleicht nicht so intensive Alpträume. Ansonsten denke ich jedoch, dass jeder einen solchen Traum haben kann. Das Gehirn ist schlichtweg eine Dramaqueen und nur weil man lange keinen solchen Traum mehr hatte, teilweise zuletzt in der Kindheit, so kann es zufällig sein, dass man vielleicht in der nächsten Nacht doch einen solchen Traum haben kann.
Erwachsene haben durchaus noch Albträume. Ich habe solche Albräume immer mal, wenn ich mir über eine Sache zu viele Gedanken mache. Ansonsten habe ich es von Filmen aber nicht. Als Kind hatte ich das aber deutlich mehr, was sicherlich auch damit zusammengehangen hat, dass ich wenig Selbstbewusstsein hatte und eigentlich ständig irgendwie Angst hatte.
Ich denke schon, dass vieles davon einfach eine Charakterfrage ist. Als Kind kann ich mich bewusst nicht an Albträume erinnern diese sonderlich häufig gehabt zu haben. Horrorfilme und auch Geschichten mit Monstern unter dem Bett haben mich kalt gelassen, aber meine kleineren Schwestern waren dafür auch immer sehr anfällig.
Als Erwachsener kommt es doch hin und wieder schon einmal vor, gerade wenn ich mich mit etwas sehr intensiv beschäftige und dabei nur die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf grassieren. Dann kann es schon einmal dazu kommen, dass ich einen weniger angenehmen Schlaf habe und auch einen nicht so tollen Traum wie sonst. Aber das passiert doch eher sehr selten und das letzte mal ist auch schon einige Jahre her.
Ich habe als Erwachsene nicht mehr so die Probleme mit Albträumen, aber ganz selten habe ich doch schon noch welche. Diese Träume wirken nicht mehr so lange nach, wie es noch in meiner Kindheit der Fall war, aber trotzdem ist es dann im ersten Moment schon ziemlich heftig, weil ich eben nicht im Traum schon weiß, dass es ein Albtraum ist und ich nichts zu befürchten habe. Zum Glück ist es nur ganz selten noch so, dass ich mal einen Albtraum habe.
Meine Albträume haben sich auf jeden Fall sehr verändert. Als Kind wurde ich in meinen Träumen gequält. Ich musste riesige Bauklötze tragen, die meine Kraft eigentlich überstiegen, aber ich musste es dennoch tun. Manchmal habe ich währenddessen meine kleine Schwester im Nebenzimmer schreien hören, durfte ihr aber nicht helfen. Beim Aufwachen war ich immer total fertig und konnte lange nicht wieder einschlafen.
Heutzutage träume ich zwar auch noch schlecht, aber die Ereignisse sind nicht mehr so bedrohlich. Ich habe oft "Toilettenträume", also dass ich dringend auf die Toilette muss, aber da ist keine Tür drin oder die Toilette ist total schmutzig. Das ist also sicherlich kein schöner Traum, aber auch kein Albtraum im Sinne von schweißgebadet aufwachen und Angst haben.
Überraschend finde ich es aber nicht, dass man als Kind grundsätzlich heftiger träumt. Kinder erleben doch viel mehr, was sie noch nicht verstehen, was ihnen Angst macht. Wenn man als Erwachsener Horrorfilme schaut, können die zwar auch noch erschreckend sein, aber im Normalfall lösen die keine solche Angst mehr aus. Ich trau mich dann auch schon mal nicht im Dunkeln in den Keller, aber ich weiß gleichzeitig, dass das lächerlich ist. Als Kind hat man einfach nur Angst und kann nicht einschätzen, wie realistisch die Gefahren aus dem Horrorfilm sind.
Da finde ich es nicht verwunderlich, dass man im Schlaf viel zu verarbeiten hat. Hinzu kommen Verlassensängste. Als Kind ist man da noch verletzlicher. Wird man verlassen, könnte das ja lebensgefährlich sein. Als Erwachsener verlassen zu werden, ist auch doof, aber nur ein emotionales Problem; im Ernstfall ein finanzielles. Aber grundsätzlich ist man selbständiger und unabhängiger.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Erwachsene in Zeiten von sehr großem Stress auch ähnlich heftige Träume wie Kinder haben. Wenn man eben wirklich einer Bedrohung gegenübersteht oder gegenüberstand. Ob nun eine Bedrohung für die körperliche Unversehrtheit oder eine große finanzielle Notlage oder ernsthafte psychische Probleme.
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