Haben E-Autos im Winter bei Kälte weniger Reichweite
Dass ein Akku bei Kälte schon im Handy bzw. Smartphone Probleme macht, ist klar. Aber wie ist das eigentlich, wenn man ein E-Auto fährt? Hat man dann im Winter, wenn es richtig kalt ist, auch Probleme? Da macht ja eine einfache Autobatterie auch schon manches mal Probleme. Kälte ist für Batterien ja nicht gerade gut.
Kann man sich das im Winter bei E-Autos dann so vorstellen, dass man öfter aufladen muss oder sind die Akkus so konzipiert, dass sie auch Eiseskälte überstehen und dabei keinen Verlust haben? Entladen sich die Akkus dann schneller? Habt ihr schon Erfahrungswerte?
Ich habe bisher noch keine Elektroauto im Winter gefahren und im Sommer waren die Strecken bisher immer so kurz, dass ich mir um die Reichweite keine Sorgen machen musste. Aber ich habe schon gelesen, dass die Angaben zu den Reichweiten vor allem im Winter nicht hin kommen.
Die Akkus sind ja nicht wesentlich anders als die Akkus in anderen Geräten, nur eben wesentlich größer, also werden sie mit Kälte die gleichen Probleme haben. Dazu kommt aber außerdem noch die Heizung. Die Energie dafür muss ja auch von den Akkus kommen. Im Sommer hat man wahrscheinlich das gleiche Problem mit der Klimaanlage, aber es ist ja in Deutschland nicht regelmäßig so heiß, dass man die braucht. Winter ohne Heizung ist hingegen schlecht.
Natürlich sind die Akkus im Winter viel mehr gefordert. Zum einen hat man ja in der Regel mehr Verbraucher an, die den Strom ziehen und muss das Auto auch erstmal aufheizen. Denn ich glaube kaum, dass auf Dauer jeder Lust hat sich immer die ganze Fahrt mit Mütze, Schal, dicker Jacke und Handschuhen ins Auto zu setzen.
Aber auch der Verbrauch dürfte höher liegen, da generell bei kalten Temperaturen höhere Reibungen in der Mechanik herrschen und damit die Autos egal ob Verbrenner oder E-Auto mehr Energie in den Antrieb stecken müssen. Auch sinkt oft der Ladezustand der Akkus etwas, wenn es ganz frostig wird. Die drastischen Einbrüche, haben die meisten Hersteller aber in den Griff bekommen.
Dennoch muss man im Winter einfach mit spürbaren Einschränkungen rechnen. Vor allem eben dann, wenn man den gleichen Komfort wie im herkömmlichen Verbrenner erwartet.
Seit September fährt meine Frau ein Elektroauto, einen KIA Soul EV Modelljahr 2018 mit einem Akku der 30 Kilowattstunden Kapazität hat. KIA gibt bei dem Auto eine Reichweite von bis zu 250km an, was aber in der Realität nicht ganz hinkommt, da meine Frau das Auto hauptsächlich für den Arbeitsweg, ca. 30 km über Landstraße, nutzt. Bei ihr kommt der Soul EV auf ca. 220 bis 230 Kilometer pro Akkuladung, dabei wird aber nicht auf Komfort, wie Musik, Klima oder Sitzheizung oder -belüftung verzichtet.
Bei den richtig kalten Temperaturen die letzten Wochen und Monate ist uns aufgefallen, dass das Auto bei Minusgraden "nur" auf ca. 190 bis 200 Kilometer pro Akkuladung kommt, was nicht sonderlich erstaunlich ist, denn die Heizung muss das kalte Auto aufheizen wobei auch immer die Sitz- und Lenkradheizung eingeschaltet wird, was recht viel Energie verbraucht, außerdem ist der Akku kalt, was die Kapazität etwas verringert. Auch wird das Licht, beim Soul sind es Halogenscheinwerfer mit einem Verbrauch von ca. 50 Watt pro Scheinwerfer, viel häufiger eingeschaltet, da es früher dunkel und später hell wird.
In den letzten Tagen ist es wieder deutlich wärmer geworden und das merken wir auch am Soul, denn er schafft wieder die üblichen 220 bis 230 Kilometer mit einem vollen Akku. Elektroautos haben also tatsächlich weniger Reichweite bei kalten Temperaturen, aber uns beziehungsweise meine Frau stört es nicht, da wir auch mit der etwas geringeren Reichweite sehr gut zurecht kommen.
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