Haare wachsen lassen um sie Krebspatienten zu spenden
Meine Schwester hatte sehr lange Haare. diese hat sie abschneiden lassen um diese dann für Krebspatienten zu spenden, die durch eine Chemotherapie die Haare verloren haben. Dies ist nun ein halbes Jahr her und sie lässt die Haare wieder wachsen um diese dann wieder zu spenden. Nun hat die Nachbarin, die immer kurze Haare trug es gehört und lässt sich die Haare wachsen, damit sie diese auch spenden kann.
Würdet ihr euch extra die Haare wachsen lassen um diese dann zu spenden? Habt ihr schon Haare gespendet um krebskranken Patienten eine Perücke aus Echthaar zu ermöglichen?
Dieser Mythos von den Haaren, die man für kranke Menschen spendet, kam mir schon immer komisch vor und deshalb habe ich mal schnell bei Google geschaut, wie das abläuft. Man stellt sich das ja so vor, dass man sich die Haare abschneidet und dann wird daraus eine Perücke und die bekommt dann ein Mensch geschenkt.
Die Realität sieht so aus, dass man seine Haare an eine Organisation schickt, die die Haare dann weiter verkauft und den Erlös für einen guten Zweck einsetzt. Die Menschen ohne Haare, die gerne eine Perücke hätten, haben davon gar nichts. Es steht sogar auf manchen Webseiten, dass die Perücken nicht verschenkt werden sondern ganz normal über die Krankenkassen verschrieben und abgerechnet werden.
Das ist jetzt natürlich trotzdem nicht schlecht. Warum sollte man seine Haare auf dem Boden des Friseursalons lassen wenn sie noch jemand gebrauchen kann? Aber ich glaube, dass die extra-Haare-wachsen-Laser da irgendwelche naiv-romantischen Vorstellungen haben, die so einfach nicht zutreffen.
Ich habe bei derlei Wohltätigkeitsaktionen auch mal nachrecherchiert und werde aus der Sache nicht ganz schlau. Soweit ich weiß werden für Perücken und Haarteile vor allem importierte Haare (vorrangig aus Indien) verwendet und daran herrscht offensichtlich kein Mangel. Sonst könnte sich ja nicht jede dahergelaufene Tussi Extensions aus Echthaar leisten, sondern es würde sich um ein exklusives Luxusprodukt für die Oberschicht handeln.
Außerdem sind "europäische" Haare erheblich schlechter für die Produktion von Perücken geeignet, und es kommt bestimmt auch darauf an, wie gut die gespendeten Haare gepflegt und erhalten sind. Kein Krebspatient wünscht sich einen splissigen, schlecht verarbeiteten Mopp auf dem Kopf, nur damit sich die Spender gut fühlen. Von daher empfinde ich es fast schon als Mogelpackung, wenn erst im Kleingedruckten steht: Wenn Sie uns Ihre Haare spenden, heißt das noch lange nicht, dass irgendein krebskrankes Kind genau diese als Perücke bekommt. Bevor ich meine Haare wachsen lasse, spende das Geld lieber direkt, da fällt auch der ganze Aufwand weg, bevor sie dann doch zum größten Teil als unbrauchbar weggeschmissen werden.
Auch gibt es genügend andere Krankheiten, bei denen man die Haare verliert, während sie nach einer Chemotherapie meistens schnell wieder nachwachsen. Ich möchte hier wahrhaftig nicht eine Krankheit gegen die andere ausspielen, was jetzt "schlimmer" ist, aber ich finde, dass "krebskranke Kinder" als Aufhänger für Spendenaktionen schon genauso verkitscht und klischeehaft daherkommen wie die "armen Kinder in Afrika". Natürlich ist Krebs scheiße, aber viele Betroffene haben sicher auch keine Lust darauf, ständig als der Prototyp für bemitleidenswert herhalten zu müssen.
Cloudy24 hat geschrieben:Aber ich glaube, dass die extra-Haare-wachsen-Laser da irgendwelche naiv-romantischen Vorstellungen haben, die so einfach nicht zutreffen.
Ich weiß zwar nicht, was "extra-Haare-wachsen-Laser" ist, aber ich kenne ein Mädchen, dass sehr lange Haare hatte und diese für ihre beste Freundin, die an Leukämie erkrankte gespendet hat. Ein Friseur hat dazu aufgerufen, dass er sich bereit erklärt Perücken für krebskranke Kinder zu machen und hat um Haarspenden gebeten. Dahin hat dann das Mädchen ihre Haare geschickt und auch ein Bild von sich und dieser Friseur, der auch Perücken machen konnte, hat dann sogar die gleiche Frisur aus den Haaren hergestellt und die beste Freundin hat dann die gleiche Frisur aus den Haaren bekommen. Es geht also auch ohne viel Umwege über die Krankenkasse, wenn nicht nur die Haare gespendet werden, sondern auch die Perücke umsonst gemacht wird und dann auch die Frisur geschnitten wird,.
Diamante hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht, was "extra-Haare-wachsen-Laser" ist,
Wenn man den ersten Beitrag ließt, in dem es um eine Person geht, die sich extra die Haare wachsen lässt, würde man wohl ohne Probleme verstehen, was ich damit meine. Obwohl jemand auf die "geniale" Idee gekommen ist meinen Beitrag zu korrigieren und das zweite s zu entfernen.
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