Gutscheine die man verschenkt, nur mündlich aussprechen?
Ich habe schon öfter zu Geburtstagen eine Art mündlichen Gutschein bekommen. Mein Partner oder irgendjemand anderes hat mir gesagt, dass er mich mal an einem Tag meiner Wahl zum Essen, auf eine Pizzabestellung oder ins Kino einlädt. Den Gutschein habe ich dann nicht schriftlich erhalten, wobei ich das aber auch nicht weiter schlimm fand. Immerhin hat das Einlösen ja dennoch immer problemlos geklappt.
Wenn ich eine Einladung zum Essen oder Ähnliches verschenken will, dann kaufe ich am liebsten direkt so einen Gutschein vor Ort. Wenn noch nicht klar ist, wo wir dann hingehen, kann es sein, dass ich selbst so einen Gutschein bastle. So vergisst der Beschenkte auch nicht so leicht, den Gutschein einzulösen, außerdem finde ich es schöner, wenn man auch wirklich etwas in der Hand hat. Wie ist das bei euch?
Ich finde, dass mündlich ausgesprochene Gutscheine einen gewissen Beigeschmack haben. Für mich sieht das dann so aus, als wäre einem in letzter Sekunde nichts anderes eingefallen, sodass man den Gutschein eben mündlich mitteilt. Wenn man sich vorher Gedanken gemacht hätte, hätte man Zeit gehabt, den Gutschein schriftlich schön zu gestalten und sich bei der Gestaltung Gedanken zu machen, was der Person gefallen könnte. Mündliche Mitteilungen in diesem Kontext sind ziemlich einfallslos, auch wenn der Schenker den Gutschein nicht vergisst und sein Wort hält.
Ich sehe es auch so wie Täubchen, dass mündlich ausgesprochene Gutscheine nicht so schön sind. Sicher muss es mit der Einlösung nicht zwingend Probleme geben, nur weil man nichts schriftlich in der Hand hält, aber trotzdem finde ich es schöner, wenn man dann auch etwas überreichen kann oder überreicht bekommt.
Ich sehe es auch so, dass ein mündlicher Gutschein zumindest so wirkt, als wenn der Schenker den Anlass vergessen hätte oder sich zumindest nicht lange im Vorfeld überlegt hat, was er schenken möchte. Dann hätte man ja wenigstens einen Gutschein ausdrucken oder per Hand schreiben können, was doch einfach netter ist, als wenn man so etwas nur mündlich sagt.
Ich selbst finde es nicht schlimm, wenn jemand einen Gutschein nur mündlich ausspricht. Ob dieser Gutschein eine Last-Minute Idee war oder nicht spielt für mich keine Rolle. Hauptsache ist, dass man sich Gedanken über ein passendes Geschenk gemacht hat. Oft hat man auch erst gegen Ende hin eine zündende Geschenkidee.
Wichtig ist mir nur, dass derjenige, der mir den Gutschein schenkt, sich am Ende auch daran hält. Nur leere Worte und Versprechungen würden mich ärgern. Dann kann es der Geschenkgeber auch gleich lassen.
Eine Essenseinladung zum Geburtstag ist gerade noch ok. Obwohl man da auch einen Gutschein verschenken könnte. Aber sonst finde ich einen mündlich ausgesprochenen Gutschein sehr lieblos. Da hat sich jemand für einen Menschen der einem eigentlich wichtig ist, nicht einmal die Zeit genommen einen Gutschein zu kaufen oder selbst zu basteln. Was soll man denn davon halten?
Mich würde so etwas eher traurig machen und ich würde dem mündlichen Gutschein auch wenig Glauben schenken. Könnte mir gut vorstellen, dass man den "Schenkenden" auch noch hinterherlaufen muss, um das Geschenk endlich einzulösen. Das würde mir so gar keine Freude bereiten. Da freue ich mich doch eher über die Geburtstagskarte meiner Tochter, die sie in früher Jugend verfasste und auf der geschrieben stand "Das Geschenk kommt später". Das hat wenigstens noch kindlichen Charme.
Aber von Erwachsenen erwarte ich doch schon etwas mehr Einsatz.Dann schon lieber gar kein Geschenk. Ich verstehe einfach nicht, wo das Problem liegt. Hat man nicht einmal mehr die Zeit in ein Schreibwarengeschäft oder einen Supermarkt zu gehen und dort eine Karte mit der Aufschrift "Gutschein" zu kaufen? Wenn ja, ist man wirklich sehr arm dran. Anderen Menschen Freude zu bereiten liegt mir immer noch mehr am Herzen als die Erfüllung eigener Wünsche.
Ich würde es ehrlich gesagt gar nicht als Geschenk ansehen, wenn jemand mir zu einem "Anlass" mündlich mitteilt, dass er oder sie sinngemäß "irgendwann mal irgend etwas" mit mir macht. Für meinen Partner und mich gehört beispielsweise es ganz selbstverständlich zur "Beziehungspflege" dazu, dass wir hin und wieder mal essen oder ins Kino gehen oder uns Take Away ins Haus liefern lassen. Oder mit meinen Schwestern treffe ich mich manchmal zum Kaffeetrinken oder ähnliches. Und natürlich wird nicht immer die Rechnung auf den Cent geteilt, sondern einer zückt den Geldbeutel, und gut ist.
Von daher sehe ich darin keinen "verschenkten Gutschein", sondern lediglich die mündliche Bekräftigung, dass wir die Traditionen aus der Vergangenheit auch in Zukunft fortsetzen werden. Das ist zwar im Alltag als unverbindliche Planung ok, aber als Geschenk würde ich es nicht ansehen, und das macht für mich den ganzen Unterschied.
Ich habe schon öfter Gutscheine verschenkt und erhalten und prinzipiell kein Problem damit. Was soll man schon Erwachsenen groß schenken, die keine besonderen Hobbys pflegen? Aber wenn es wirklich ein Geschenk sein soll, bastele ich mindestens eine Karte oder trabe tatsächlich los und besorge einen Gutschein bei einem speziellen Restaurant oder Café. Das bietet bei uns mittlerweile jeder Landgasthof an, und so habe ich tatsächlich ein Geschenk und nicht nur ein dahingesagtes vages Versprechen.
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