Gutes Gefühl entwickelt, wie man sich wegen Corona verhält?
Ich habe mich an Abstand halten und Maske tragen mittlerweile ganz gut gewöhnt. Man weiß ja jetzt sehr viel mehr über das Virus als noch vor drei Monaten. So bekam ich am Anfang der Pandemie beim Joggen Panik, wenn mir Jogger zu nahe auf die Pelle rückten. Jetzt weiß ich, dass die Ansteckungsgefahr im Freien nicht so groß ist, und ich weiß auch, dass es auf die Menge der Viren ankommt, die man erwischt, und auf die Länge der Einwirkung, also die Dauer des Kontakts.
Ich denke, dass ich ein ganz gutes Gefühl dafür entwickelt habe, wie ich mich im Alltag bezüglich der Ansteckungsgefahr verhalten muss. So hatte ich neulich keine Bedenken, ein paar Gäste aus unterschiedlichen Haushalten zu haben. Wir haben Abstand gehalten und die Balkontür war die ganze Zeit offen. Das hätte ich mich vor ein paar Wochen noch nicht getraut.
Vielleicht werde ich aber auch leichtsinnig und bilde mir nur ein, so viel über das Virus zu wissen, dass ich die Ansteckungsgefahr im Griff habe. Habt ihr auch mittlerweile ein Gefühl dafür entwickelt, wie ihr euch verhalten solltet, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren? Ich würde zum Beispiel zwar im Außenbereich eines Restaurants etwas essen, aber noch nicht hineingehen.
Ich ziehe mich eigentlich immer noch zurück und versuche möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben, so wie es eben möglich ist. Ich denke, dass das vernünftig ist, weil man ja nie weiß wer es hat. Ansonsten halte ich natürlich Abstand und versuche dennoch viel draußen zu sein, weil ich meine Kinder ja auch auslasten will und einfach gerne draußen bin. Ich denke jeder sollte seinen Weg gehen, ich fühle mich mit dem Zurückziehen und keinen Besuch empfangen einfach wohler. Wobei wir das Risiko jetzt ja auch damit steigern, dass unser Sohn ab morgen wieder in den Kindergarten geht. Da er das aber brauch möchte ich ihn ungern darauf weiterhin verzichten lassen.
Ich verstehe genau was du meinst @blümchen. Ich versuche immer noch, größere Menschenmengen zu meiden, aber mein Umgang mit der ganzen Situation ist viel entspannter geworden. Ich musste tatsächlich schon in die Quarantäne und nach den 2 Wochen war ich komischerweise viel entspannter, was die ganze Situation anbelangt (warum auch immer).
Ich finde man sollte trotzdem nicht zu leichtsinnig mit der Situation umgehen. Viele denken, dass mit den Lockerungen alles wieder beim alten ist, und das macht mir ein bisschen sorgen. Trotzdem denke ich, dass man mit der Zeit ein gewisses Gefühl entwickelt, dass einem dabei helfen kann, die Ansteckungsgefahr zu mindern.
Mir geht es genauso. Gewisse Verhaltensweise habe ich inzwischen verinnerlicht und muss gar nicht mehr darüber nachdenken. Und ich fühle mich besser informiert als am Anfang der Pandemie. Damals sind ja alle über Desinfektionsmittel hergefallen, aber heute weiß man, dass die Infektion über Oberflächen gar nicht so wahrscheinlich ist.
Aber es ist natürlich auch leicht sich im Moment richtig zu verhalten. Ich kann Gäste auf meine Terrasse einladen, ich kann im Restaurant draußen essen, ich kann in der Natur Sport machen und so weiter. Das unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was ich sonst auch bei sommerlichem Wetter mache. Schwieriger wird es ab Herbst werden.
Ich habe das Gefühl dass für viele in meinem Umfeld der Alltag schon wieder eingekehrt ist. Ich bekomme mit, dass sich die Klassenkameradinnen meiner Tochter wieder zu sich nach Hause einladen und auch Übernachtungsgäste empfangen. Außerdem erkennt man auch beim Spaziergang durch die Stadt kaum noch Unterschiede zu 'vor Corona'. Die Abstandsregelungen werden oft durchbrochen und Leute berühren sich oder umarmen sich sogar. - von solchen Gesten nehme ich selbst aber immer noch Abstand.
Auch die Busse, die in den letzten Monaten teilweise menschenleer waren, sind wieder total überfüllt und es wird wieder gedrängelt und geschubst. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt auch schon passiert, dass ich zweimal mit Mundschutz in der Hosentasche in einen Supermarkt gelaufen bin, weil ich Corona total ausgeblendet hatte. Gemerkt habe ich es dann selber und hab die Maske ganz schnell aufgesetzt, aber wie gesagt, ich denke es liegt daran, dass mir mein Umfeld schon oft das Gefühl gibt, es gäbe gar kein Corona mehr.
Ich selbst versuche mich wie gesagt schon weiterhin an gewisse Regelungen zu halten. Ich gebe niemandem die Hand und umarme auch niemanden. Außerdem bewahre ich den Abstand zu haushaltsfremden Personen und gehe auch immer noch nicht mehr als nötig zum shoppen. Da mein Partner auch zur Risikogruppe gehört haben wir auch noch nicht viele Gäste zu Hause empfangen. Lediglich Verwandschaft meines Partners war schon mal da und eine Freundin meiner Tochter. Mir persönlich ist es fast schon wieder zu viel Normalität - auch auf den Straßen.
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