Gründe einfordern, weshalb man betrogen wurde?
Ich musste mich bisher glücklicherweise noch nie mit dem Thema Betrug beziehungsweise fremdgehen auseinandersetzen. Zu diesem Thema gibt es ja aber auch sehr viele kontroverse Meinungen. Manche sind ja der Auffassung, dass immer beide schuld sind, wenn der Partner einen betrogen hat. Manche geben aber dem Partner allein die schuld.
Wie habt ihr das gehandhabt, als ihr betrogen wurdet? Habt ihr euren Partner ganz offen und direkt nach den Gründen für den Betrug gefragt, um verstehen zu können, weshalb euer Partner so gehandelt hat? Oder waren euch die Gründe egal, da ihr euch so oder so getrennt hättet?
Ich wurde zum Glück noch nie betrogen. Ich würde es aber tatsächlich eher mir und meinem Verhalten in der Beziehung zuschreiben, wenn es so wäre. Mein Mann und ich reden viel und passen gut von dem zusammen was wir mögen, weswegen ich es schon mir und meinem Verhalten oder unserem Verhalten als Paar zuschreiben würde, wenn so etwas passiert. Mein Mann ist mir aber nicht egal, es interessiert mich, was ihm wichtig ist und wir reden, daher hoffe ich nicht, dass das passiert. Wenn es aber so wäre, dann würde ich auch darüber reden wollen, sehen ob man es noch mal versuchen kann, was man besser als Paar machen kann und so weiter.
Wir haben ja auch 2 Kinder. Wegwerfen würde ich das Ganze nicht, da ich in ihn einfach einen Mann gefunden habe, der sehr gut zu mir passt, daher würde ich schon versuchen das wieder hinzubekommen. Wobei es da sicherlich auch wichtig ist, ob er das gesteht oder man es herausfindet.
Vor ein paar Jahren hätte ich bestimmt noch anders darüber gedacht, aber ich würde heute sagen, dass Beziehungen ja häufig, nachdem sie ganz toll begannen, in so eine gelangweilte oder gleichgültige Phase übergehen. Die Verliebtheit ist weg, die kommt auch nicht wieder, man mag sich zwar irgendwie, aber so richtig super ist es auch nicht. Das sehe ich andauernd in meinem Umfeld, ich muss mir nur meine Verwandtschaft anschauen. Da sind gleich einige Beispiele, wo man genau merkt, dass zwei eigentlich nur deswegen zusammen sind (noch zusammen sind), weil es eben ein gemeinsames Haus gibt und weil es nach vielen Jahren blöd wirken würde, sich zu trennen. Aber ein wirkliches liebevolles Miteinander ist da nicht mehr gegeben.
Meine Tante hatte mir mal erzählt, dass sie in einem Cafe einen netten Mann kennengelernt hatte, mit dem sie sich lange unterhielt und der ihr auch gefallen hätte. Zu Hause hat sie nur meinen Onkel, den ich zwar gern mag, aber die beiden gehen sich eigentlich nur gegenseitig auf die Nerven und freuen sich, wenn der jeweils andere nicht da ist. Was würde meine Tante vielleicht aufblühen, wenn sie nochmal wen Neues hätte. Mein Onkel ist ohnehin schon mal fremd gegangen, da können sich doch einfach beide jemanden suchen und behalten ihr Häuschen usw. In dem Alter geht es ja nicht mehr um Familiengründung, sondern um Freizeitgestaltung in der Rente.
Ich glaube inzwischen, wenn ich mir mein Umfeld so ansehe, nicht mehr an monogame Langzeitbeziehungen. Das mag ein paar Monate oder Jahre gut gehen, bis man eben nicht mehr verliebt ist, dann lässt das Interesse irgendwie automatisch nach. Irgendwann freut man sich nicht mehr über jede Nachricht des anderen, irgendwann ist es halt nicht mehr alles rosa. Im guten Fall geht es dann in eine Art Freundschaft über und im schlechten Fall merken die Leute dann, dass sie gar nicht zusammen passen.
Allerdings halte ich das eher für einen normalen Prozess und nicht unbedingt für ein Zeichen, dass jemand in der Beziehung etwas schlimm falsch macht. Klar gibt es das, dass ein Partner sich sehr negativ verhält und mit seinem Verhalten den Auslöser für das Fremdgehen setzt. Aber ich denke, nach einer Weile, wenn aus einer Beziehung die Begeisterung heraus ist, dann kann es manchen Menschen passieren, dass sie sich wieder neu verlieben, in jemand anderen. Nicht deswegen, weil die Beziehung schlecht ist, sondern einfach so. Und da wären vielleicht so manche Menschen glücklicher, wenn unsere Gesellschaft nicht so auf strikte Zweierbeziehungen ausgerichtet wäre, auf dieses Eigentum- oder Besitzdenken, sondern wenn man das lockerer sehen würde.
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