Gründe, dass man Fundsachen anonym im Fundbüro abgibt

vom 22.03.2015, 20:12 Uhr

Ich habe neulich meinen Schlüssel verloren und konnte ihn zum Glück nach 2 Tagen im Fundbüro abholen, weil ihn jemand dort abgegeben hat. Ich war so glücklich, dass ich mich beim Finder bedanken wollte und fragte nach der Adresse. Beim Fundbüro sagte man mir, dass der Finder die Adresse nicht geben wollte und die Fundsache anonym abgegeben hat.

Warum gibt man eigentlich nicht seine Adresse, wenn man was findet. Es kann doch sein, dass man einen Finderlohn geben will. Auch wenn es "nur" ein Schlüsselbund war, so hat derjenige doch den Weg auf sich genommen.

Wenn ihr was findet und abgebt, nennt ihr dann euren Namen? Oder gebt ihr lieber anonym die Sachen ab? Warum nennt man da seinen Namen nicht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde auch nicht unbedingt meinen Namen angeben. Ich will doch nur die gefundene Sache abgeben. Ich will keinen Finderlohn und ich will auch keine weitere Zeit investieren. Mir wäre es unangenehm, wenn sich der Besitzer dann meldet und unbedingt bei mir vorbeikommen will, um mir Geld zu geben. Und auch wenn ich sage, dass es nicht notwendig ist, drängt er sich auf. Also mir wäre es auch lieber, wenn sich das mit dem Abgeben einfach erledigt hat.

Nur, wenn es ein besonderer Gegenstand wäre, würde ich vielleicht wissen wollen, ob er seinen Weg zurück zum Besitzer gefunden hat. Also bei einem sehr persönlichen Gegenstand, dem man schon ansieht, dass er einen hohen sentimentalen Wert für den Besitzer hat. Ein Koffer voller Liebesbriefe beispielsweise. :wink:

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Man ist ja nicht verpflichtet, dass man seine Daten dabei abgibt. Und diese Person wird vielleicht einfach nur hoffen, dass sich auch ehrlicher Finder beim Fundbüro melden, wenn sie selbst etwas verloren hat. Ich habe vor vielen Jahren mal eine Geldbörse am Morgen gefunden. Wir waren drei Personen auf dem Weg und haben rein geschaut, ob wir Daten des Besitzers finden. Es war die Adresse eines Arztes auf dem Bestellzettel zu finden und die Karte der Krankenkasse.

Die Arztpraxis was in der Nähe und so habe dort die Geldbörse abgegeben. Sie gehörte einen Jungen, dem am Tag vorher andere Schüler aus seiner Schule wohl wegen Geld aufgelauert haben. Man versuchte auch gleich die Mutter telefonisch zu erreichen und sie war total glücklich, dass zumindest die Karte der Krankenkasse wieder da war. Meine Daten wollte sie eigentlich auch haben um sich noch persönlich bedanken zu können, aber das fand ich damals auch unnötig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also ich finde es witzig und es kann natürlich auch sein, dass hier diesbezüglich in Österreich eine andere Gesetzeslage herrscht, aber mir wurde bis jetzt immer gesagt, dass es Pflicht wäre, dass der Finder seine Daten angibt.

Sehr wahrscheinlich auch, weil ja auch etwas entwendet werden hätte können, beispielsweise wenn es sich um eine Geldbörse handelt und man dann besser heraus finden kann, wer dies gestohlen hat oder so. Mir war das auch immer unangenehm, weil ich ja nichts dafür wollte, dass ich etwas gefunden hatte und selber immer froh war, wenn man meine verlorenen Dinge zurück brachte. Aber ich musste bis jetzt meine Daten immer angeben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt vielerlei Gründe, warum das jemand gerne anonym macht. Die meisten Gründe wurden schon genannt. Es kann aber auch ein unangenehmer Grund sein, dass jemand gesehen hat, wer zum Beispiel die Schlüssel verloren hat. Er lässt sich Haus- und Wohnungsschlüssel nachmachen und räumt dir bei Gelegenheit die Wohnung aus. Dazu müsste er unerkannt bleiben und beobachten, wann niemand zu Hause ist.

Bei anderen Fundsachen könnte theoretisch nur die Hälfte abgegeben werden. Deshalb ist es wohl in Österreich Pflicht, seinen Namen und Adresse anzugeben. Doch wenn etwas fehlt, kann aber auch niemand sagen, wer das genommen hat. Denn vor dem ehrlichen Finder kann schon ein anderer das gefunden und nach Entnahme des Geldes das Portemonnaie wieder hingelegt haben. Das kann niemand wissen.

Bei uns hatte ich mal in der Zeitung gelesen, dass manche so raffiniert sind, das Geld entnehmen und dann den Rest in einen allgemeinen Briefkasten werfen. Der entleerende Postmitarbeiter findet dann solche leeren Portemonnaies, in denen nur noch diverse Karten usw. sind. Schön ist etwas anderes.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich habe auch schon mal einen Schlüsselbund anonym abgegeben. Ich hatte an dem Tag einfach viel zu tun und wollte mich dann nicht noch lange im Rathaus mit dem Ausfüllen eines Formulars aufhalten.

In einem anderen Fall habe ich meine Adresse angegeben und diese Besitzerin hat sich gar nicht aufgedrängt. Sie hat mir einfach eine liebe Karte geschrieben und Geld mit in den Umschlag gesteckt, wahrscheinlich deutlich mehr als mir eigentlich zugestanden hätte. Aber ich gebe ja Fundsachen nicht ab um Gewinn zu machen und bei dem Schlüsselbund war mir meine Zeit einfach wichtiger als ein Finderlohn.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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