Großzügigkeit von Ärzten bei Verschreibung von Großpackungen
Ich habe gerade in diesem Thread Entleert sich Asthmaspray, wenn man es auseinander nimmt? gelesen, dass bei einer Userin der Arzt Großpackungen verschreibt, damit der Patient weniger Zuzahlung hat.
Mein Hausarzt ist auch der Hausarzt meiner Eltern und der Arzt ist auch sehr großzügig mit der Verschreibung von Großpackungen. Mein Vater braucht auch Asthmaspray wie ich und ich bekomme, wie er auch, immer eine Doppelpackung. Meine Mutter braucht Blutdrucktabletten und der Arzt verschreibt eine N3 Packung mit 100 Tabletten statt immer wieder eine N1 Packung mit 20 Tabletten. Wenn meine Mutter die kleinen Packungen verschrieben bekommen würde, dann würde sie 5 mal so viel Zuzahlung haben.
Meine Schilddrüsentabletten bekomme ich auch immer in einer 100er Packung, obwohl es sie in kleineren Packungen gibt. Salbe bekomme ich immer in der größten Tube, sofern sie verschreibungspflichtig ist.
Ist euer Hausarzt auch bei Medikamenten, die ständig und regelmäßig genommen werden sollen so großzügig in der Verschreibung? Oder schreibt er euch immer kleine Packungen auf?
Wenn es sinnvoll ist, dann verschreibt mir mein Arzt die größte Packung. Das ist schließlich nicht nur für mich günstig, sondern es schon sein Budget. Mein Kortison für das Asthma sind Cyclocaps Budesonid. Die kleine Packung hat 60 Kapseln zum Inhalieren. Damit komme ich gerade einmal einen Monat aus, wenn die Allergie stark ist, dann sind es nur 2 Wochen. Die kleine Packung kostet gut 15 Euro, in der großen Sind 200 Kapseln, aber die kosten nur etwas mehr als 23 Euro.
Bei meinem Notfallspray ist das genauso. Ein Inhalator Berotec liegt bei 15 Euro, drei Stück kosten aber nur 23 Euro. Auch meine Magentabletten haben so eine nette Preisgestaltung. 30 Stück rund 13 Euro, 100 Stück kosten aber nur 21 Euro. Bei den Schilddrüsenhormonen ist es noch dreister. Die kleine Packung mit 50 Stück kostet 13 Euro, das Paket mit 100 Stück aber nur 15 Euro.
Und dann kommt das extremste auf meiner Liste: Drei meiner Migränetabletten kosten satt 19 Euro. Aber 18 Stück sind für läppische 55 Euro zu haben. Große Packungen helfen also nicht nur mir bei der Zuzahlung, sie sind auch gut für meinen Arzt, um sein Budget zu schonen. Das gilt zumindest dann, wenn man als Patient das Medikament sowieso durchgängig benötigt.
Das einzige, was mein Arzt mit nicht auf Kassenrezept verschreibt, sind meine Schmerztabletten. Denn die sind in der großen Packung nicht verordnungsfähig. Die gibt es im Zehnerpack für 11.98 Euro. Das macht 5 Euro Zuzahlung. Dann gibt es die als Packung mit 20 Tabletten für 12,80, wieder mit 5 Euro Zuzahlung. Und dann gibt es die 100 Stück Packung für knapp 19 Euro. Und genau die kann nicht verschrieben werden. Möchte man die als Kassenleistung, dann gibt es 5 x 20 Stück mit je 5 Euro Zuzahlung. Daher nehme ich die Dinger auf Privatrezept, das ist günstiger für mich.
Meine Hausärztin verschreibt Medikamente, die man dauerhaft benötigt, auch nur in Großpackungen. Kleine Packungen verschreibt sie nur zur Probe, wenn man ein neues Medikament ausprobiert und sie keine Probepackungen in der Praxis hat.
Ich finde das aber gut und es hat immerhin auch Vorteile für beide Seiten. Ich muss nicht so oft in die Praxis, um mir ein neues Rezept zu holen und habe weniger Zuzahlung und ihr Praxisbudget wird weniger belastet.
Ich persönlich hole nur Schmerzmittel mehr oder weniger regelmäßig auf Rezept und diese nehme ich auch nur im Bedarfsfall. Mit einer N3-Packung komme ich relativ lange hin. Aber mein Freund nimmt jeden Tag zwei verschiedene Tabletten und da sind die Großpackungen einfach am vorteilhaftesten, obwohl beide Medikamente zuzahlungsfrei sind. Er bekommt von jedem Medikament immer 100 Stück da und muss sich nur alle drei Monate ein neues Rezept holen. Bei kleineren Packungen müsste er deutlich öfter in die Arztpraxis, das wäre für ihn und die Ärztin belastend.
Ich sehe also wirklich keinen Sinn darin, Medikamente zur Behandlung chronischer Erkrankungen in kleineren Packungen zu verschreiben. Großpackungen werden ja zu diesem Zweck angeboten und sind für Patienten und Ärzte meist die günstigste Variante.
Meine Hausärztin verschreibt mir die Medikamente die ich regelmäßig einnehmen muss, wie z.B. meine Schilddrüsen Hormone auch in einer N3 also 100 Stück, denn sonst wäre ich ja nur am Bezahlen wenn ich jedesmal nur 20 Tabletten verschrieben bekommen würde.
Allerdings, wenn etwas neues dazu kommt wird erstmal nur eine kleine Packung verschrieben, denn man muss ja auch schauen wie sie Anschlagen bzw. der Verträglichkeit nach. Und wenn ich Sie gut vertrage und die Dosis so völlig ok ist, dann wird auch gleich eine Große Packung Verschrieben.
Mein Hautarzt dagegen ist da ein wenig anders. Wenn er sieht es muss auf eine Großflächig aufgetragen werden dann gibt es auch die Größte Tube an Salbe/Creme was auch immer. Aber erst vor kurzen musste ich zum zweiten mal hin, da wurde dann nur eine Kleine 20 g Salbe verschrieben, da es nur noch am Knöchel ein wenig war.
Also wie man sieht und auch zum teil hört, ist jeder Arzt sehr unterschiedlich.
Bei Medikamenten, die dauerhaft angewendet werden ist es nicht unbedingt als Großzügigkeit zu werten, wenn ein Arzt da die Großpackung verordnet. Es haben doch alle Beteiligten etwas davon. Der Arzt hat nicht so oft die Arbeit mit dem Verordnen eines neuen Rezepts und für Patienten und Krankenkasse ist es günstiger. Und wenn Patienten auf ihre Medikamente erst mal gut eingestellt worden sind, dann ist es ja auch nicht nötig, dass alle zwei Wochen eine neue Kontrolle erfolgt.
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