Großeltern bei Besuch eine Gabe mitbringen?
Die Großeltern meines Partners leben seit einiger Zeit im Betreuten Wohnen. Mein Partner hat im Moment etwas mehr Zeit als sonst und würde sie deswegen gerne besuchen fahren. Er hat auch schon einen Termin ausgemacht und weiß die Adresse, jetzt überlegt er jedoch, ob es angebracht wäre, ein kleines Gastgeschenk für seine Großeltern mitzubringen, weiß aber nicht was und ob er überhaupt eins mitbringen sollte.
Sein Kumpel hatte vorgeschlagen, einfach etwas zu Essen mitzubringen in Form von Kuchen oder der Leibspeise des Großvaters. Das Problem ist nur, dass die Großeltern eben gesundheitliche Probleme haben und deswegen nicht alles essen dürfen, zum Beispiel kein Zucker, nicht zu fettig und auch nicht zu salzig. Daher findet mein Freund das mit dem Essen mitbringen eher unpassend und möchte darauf verzichten. Da es auch eine weite Anreise wird, würden Blumen die Fahrt nicht überleben, was auch mit den Verkehrsmitteln und den vielen Fahrgästen zu tun hat.
Würdet ihr euren Großeltern bei Besuch eine Gabe mitbringen oder findet ihr das übertrieben? Würdet ihr etwas Essbares mitbringen oder eher auf andere Sachen zurückgreifen? Oder wäre es besser komplett mit leeren Händen aufzutauchen bevor man sich blamiert mit der falschen Gabe?
Ich habe keine Großeltern mehr, die in Deutschland leben, deshalb fallen solche Besuche für mich natürlich weg. Aber generell bringe ich schon eine Kleinigkeit mit, wenn ich jemanden besuche. Für mich gehört das schon dazu und ich finde es immer schön, wenn sich jemand über meine Geschenke freut.
Ich bevorzuge auch Geschenke, die man irgendwie verbraucht, die also nicht einfach herum stehen und Staub sammeln, denn davon hat nun wirklich jeder mehr als genug. Neben Süßigkeiten und Alkohol fallen in diese Kategorie aber auch solche Sachen wie Seife oder Kerzen. Ich habe auch schon Obstkörbchen verschenkt oder ein Körbchen mit gemischten Nüssen.
Es gibt ja auch schöne Sachen, die man essen kann, auch wenn man Zucker hat und Diät halten kann. Beispielsweise frisches knackiges Obst oder Gemüse vom Wochenmarkt. Der ist ja nicht immer in Laufweite vom betreuten Wohnen entfernt und so vielleicht etwas, was sie vermissen. Und trotz Zucker darf man sich oft auch in kleinen Mengen etwas besonderes gönnen. Das kommt aber auf die Stärke der Erkrankung an.
So kann es zum Beispiel sein, dass sie zum Beispiel die Wurst XY von Fleischer Z gerne mal wieder essen würden und dann schon wenige Scheiben einfach mal Spaß machen und es ja nicht gleich ein Kilo davon sein muss. Oder irgend etwas, was man selbst kocht und was nach Zuhause schmeckt und nicht nach Großküche. Ich würde mich in so einer Einrichtung wie verrückt über eine Flasche Chilisoße freuen, weil aus solchen Großküchen das Essen immer recht fade ist. Aber dazu muss die Person gern scharf essen.
Auch im Alter kann man meist ein wenig Alkohol trinken, so es der Arzt nicht ausdrücklich untersagt hat oder der Verwandte ein bekanntes Problem mit Alkohol hat. So kann man zum Beispiel einen trockenen und guten Wein mitbringen, so der Verwandte Wein mag.
Ansonsten gibt es ja noch andere schöne Dinge, die man trotz betreutem Wohnen vielleicht noch haben möchte und nicht ohne weiteres selbst einkaufen kann. Das kommt halt immer wieder darauf an, wie fit die Senioren noch sind und wie weit sie von Einkaufsmöglichkeiten weg wohnen. So kann zum Beispiel eine Drogerie weiter weg sein, so dass ein Parfum oder sonstiges kosmetisches Produkt passend zur Person auch Freude machen könnte.
Auch die Langeweile ist in solchen Einrichtungen oft ein Problem. Je nach Person freuen sich Senioren manchmal auch über so Dinge wie Bücher, Rätselhefte, Wolle, Illustrierte und so weiter, womit man sich einfach ein paar Stunden die Zeit vertreiben kann. Was passend ist, muss man natürlich sehen. Wenn die Senioren zum Beispiel Gelenkschmerzen in den Fingern haben, ist etwas zum Basteln eher schlecht und wenn sie schlecht sehen, wäre ein Buch wohl unpassend. Es muss halt wie jedes Geschenk zur Person passen.
Wie auch immer, ich würde bei einem unverfänglichen Telefonat im Vorfeld vielleicht mal versuchen zu erfragen, was sie denn so an Waren oder Lebensmitteln besonders vermissen. Wenn es die eigenen Großeltern sind, dann haben vielleicht auch die eigenen Eltern einen heißen Tipp auf Lager, welche Kleinigkeiten besonders Freude mache.
Ich persönliche habe nun auch keine Großeltern mehr, da diese vor ein paar Jahren verstorben sind. Aber ich habe meinem Opa zum Beispiel immer gerne eine Kleinigkeit mitgebracht. Vor allem zu der Zeit, als er im Krankenhaus lag und ihm dort eben immer so langweilig war. Ich habe auch darauf verzichtet ihm etwas zum Essen mitzubringen, da ich dabei auch einfach auf zu viel achten musste. Mein Opa durfte kein Zucker, keine zu fettigen Speisen und so weiter. Also habe ich lieber keine Speisen mitgebracht, bevor ich mit den falschen Speisen auftauche.
Ich hatte regelmäßigen Kontakt mit meinem Opa, sodass ich eben immer wusste, was er gerne mag oder, was er sich wünschen würde oder desgleichen. Mein Opa hat zwar nie seine Wünsche geäußert und, wenn man ihn mal nach einem besonderen Wunsch gefragt hat, kam nur zögernd eine Antwort. Aber da ich eben wusste, dass mein Opa auf Rätsel und Zeitschriften stand, habe ich ihm damals eben eine Menge von diesen Rätselblöcken und Zeitschriften mitgebracht. Darüber hat er sich damals wirklich sehr gefreut.
Generell gibt es kein Zwang seinen Großeltern etwas mitzubringen, wie zum Beispiel eine Gabe oder desgleichen. Es ist nicht unhöflich, wenn man nach langer Zeit seine Großeltern besuchen geht und man kommt mit leeren Händen an. Ganz im Gegenteil, die Großeltern freuen sich ja immer mehr über den Besuch des Enkelkindes zum Beispiel, als über die mitgebrachten Kleinigkeiten. Sodass dein Freund seine Großeltern auch sicherlich besuchen gehen kann, ohne irgendeine Kleinigkeit mitzubringen. Das werden ihm seine Großeltern sicherlich nicht böse nehmen.
Wenn dein Freund seinen Großeltern etwas mitbringen möchte, kann er das sicherlich machen. Nun gut, ich persönlich würde auch eher dazu raten keine Speisen mitzubringen, wenn es dabei auch so viel zu beachten gilt, was die Großeltern nicht verzehren dürfen. Aber es gibt auch sicherlich andere Kleinigkeiten, worüber die Großeltern sich freuen würden. Wie zum Beispiel Dekorationsartikel, Blumen oder Bücher. So pauschal kann man das eben nicht sagen, da es auf die Interessenten von den Großeltern ankommt.
Was meint der Mann was passiert wenn er eine Packung Kekse mitbringt und die Großeltern diese essen? Dass sie direkt tot umfallen nur wegen dem Keks? Sicherlich soll man nicht alles essen mit bestimmten Erkrankungen aber von einmal stirbt man eher selten auch wenn man es nicht soll.
Ich besuche die Großmutter meines Ex Partners einmal im Jahr im Pflegeheim. Da das ebenfalls 650 Kilometer entfernt liegt, geht es nicht häufiger im Jahr. Sie soll auch nichts fettiges, salziges und süßes essen und dennoch bekommt sie immer einen Fresskorb mit ihren Lieblingssachen mitgebracht die sie sich dann einteilt. Davon gestorben ist sie nicht und mal ehrlich, sie ist dankbar dafür, da im Altenheim nur die Schonkost gereicht wird die ihr schon zu den Ohren raus kommt. Da freut sie sich doch über einen Krustenbraten, ihre heiß geliebten Schinkenwürstchen und die Kekse die es nur hier zu kaufen gibt. In der Post wird so etwas übrigens abgefangen vom Heim, fast wie Knast.
Sie meinte auch, dass sie ohne dieses Fresspaket was einmal im Jahr kommt dort gar keine Freude mehr hat am Essen. Daher wartet sie immer sehnsüchtig darauf, wenn ich ihr unseren Besuch ankündige und sie auch davon was geliefert bekommt ohne das es abgenommen wird, weil man dieses und jenes nicht darf. Sie kommt sich da schon Entmündigt vor und kann ich sehr gut nachvollziehen, denn mir ginge es dabei nicht anders wenn ich nicht einmal selbst über mein Leben entscheiden dürfte was ich Esse und was nicht. Daher lasse ich mich auch davon nicht abhalten ihr das weiterhin mitzubringen, obwohl ich weiß sie sollte das eigentlich nicht aber die Freude darüber ist einfach größer als über ein Büschel Blumen.
Daher würde ich es wirklich davon abhängig machen was den Großeltern die größere Freude bereitet. Es ist auch nicht so, dass die Großeltern auf einmal anfangen jeden Tag salzig zu essen, fettig und süß aber Ausnahmen sollten wirklich gemacht werden dürfen! Denn das sorgt erst wieder für eine Lebensqualität wenn man ansonsten auf alles verzichten muss und man es nicht bekommt, weil das jemand anderes so entschieden hat.
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