Gossip Girl Charaktere - Chuck Bass
„Ich bin Chuck Bass“ - dieser Satz ist ein Running Gag, da ihn sein Charakter manchmal in den unmöglichsten Situationen verwendet, um eine Argumentation zu liefern. So zum Beispiel auf die Frage, warum man ihn als College-Begleiter wählen sollte oder für sein anzügliches Verhalten. Doch wer soll dieser „Chuck Bass“ eigentlich sein?
Charles Bartholomew alias „Chuck“ Bass ist der Sohn eines reichen, einflussreichen Milliardärs namens Bartholomew alias „Bart“ Bass. Als Einzelkind und Halbwaise ist er stets darum bemüht die Gunst und Liebe seines Vaters zu gewinnen, welcher sich als gefühlskalter Business-Mensch zeigt, der von seinem Sohn mehr Enttäuschung und Belastung erlebt, als dass er ein vernünftiges Vater-Sohn-Verhältnis aufbauen könnte oder wollte.
Um die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erhalten und gleichermaßen aufgrund seiner gestörten Kindheitserlebnisse, lebt er ein anzügliches Leben ohne an eventuelle Konsequenzen zu denken oder großartiges Mitgefühl für andere aufzubauen. Er lebt in dem Glauben, dass sein Vater ihn dafür hasst, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben sei und er quasi als einziger Verantwortlicher dafür zu büßen hat.
Außer einer Suite im Hotel seines Vaters und scheinbar endlosem Geld auf seinen Konten bekommt Chuck nichts von seinem Vater, was ihm Liebe oder Geborgenheit vermitteln könnte - zumal er nicht einmal mit seinem Vater unter einem Dach wohnt. Daher eilt sein Ruf mit seinem Lebensstil als „Bad Boy“ und Partylöwe mit Hang zu Drogen und Alkohol bereits als Teenager allem voraus und beschmutzt das Image seines Vaters.
Trotz der ihm fehlenden Liebe seines Vaters pflegt Chuck die Freundschaft zu seinem besten Freund Nathaniel alias „Nate“ Archibald – ebenfalls von der gehobenen Klasse -, welche zwar im Laufe der sechs Staffeln immer wieder auf die Probe gestellt wird und zwischendurch auch pausiert wird, aber letzten Endes eine gewisse Beständigkeit aufweist.
Als Nate in die falschen Kreise gerät, spürt Chuck ihn auf, um ihn aus der verwegenen Situation zu befreien, obwohl sie kurz davor zerstritten waren. Auch erweist er ihm oft Obdach in seiner Suite und versucht ihn immer in –seines Erachtens - beste Gesellschaft zu bringen. In den letzten Episoden bezieht Chuck ein neues Penthouse und lädt Nate ein mit ihm gemeinsam darin zu leben, da es zwei Schlafzimmer besitzt. Und selbst als sie zwischendurch wieder einmal zerstritten sind, wird Nate nicht hinaus geworfen.
Auch, wenn man meinen könnte, Chuck Bass wäre ein oberflächlicher, verantwortungsloser, intriganter sowie gewisser Weise verwöhnter Egoist, so werden stets interessante Facetten aufgedeckt, welche tief in seiner Seele schlummern:
So zum Beispiel entwirft er ein Konzept für eine neue Geschäftsidee, welche er seinem Vater unterbreiten will, doch leider stößt er zunächst wieder einmal auf Ablehnung und Misstrauen. Die Enttäuschung, dass er in den Augen seines Vaters mal wieder nicht ernst genommen wird, wirft ihn ständig aus der Bahn.
Als er merkt, dass er beginnt Gefühle für die Ex-Freundin seines besten Freundes (Blair Waldorf) zu entwickeln ist er irritiert, da er damit nicht richtig umzugehen weiß und scheinbar nicht gänzlich bereit für eine Beziehung ist. Trotzdem besorgt er ihr ein teures Geschenk zum Geburtstag und gibt sich besorgt um ihre Trauer wegen ihrer verlorenen Beziehung - ohne dabei Hintergedanken zu besitzen.
Nachdem sein Vater preisgibt sich mit der Mutter von Blairs Freundin vermählen zu wollen, zieht er kurzfristig mit seinen angehenden Adoptivgeschwistern Serena und Eric, sowie deren Eltern ins Penthouse des Vaters. In diesem Zusammenhang bemerkt man, dass Chuck gewisser Weise glücklich darüber ist, etwas wie eine Familie zu bekommen. Er nimmt sich seines „kleinen Bruders“ Eric an und versucht auf seine Art und Weise ein guter „großer Bruder“ zu sein, indem er ihn weder benachteiligt, noch gemein behandelt, noch in sonstiger Weise Schaden zufügen wollte.
Auch zu seiner quasi „Stiefschwester“ versucht er ein vertrauteres Verhältnis aufzubauen. Obwohl er vor allem in der Anfangsphase nicht auf seine anzüglichen Anmerkungen verzichten kann, so sucht Serena ziemlich bald seinen Rat auf, als sie sich nicht weiter zu helfen weiß. Auch hat Chuck einmal seinen Vater ins Vertrauen gezogen, um Serena aus einer missfälligen Lage zu retten, obwohl sie sich ihm nicht einmal anvertraut hatte.
Ein gewisser Anflug von Stolz scheint Chuck zu erreichen, als sein Vater ihm offen legt, dass er ihn als seinen Trauzeugen erwählt hat. Auch, wenn er später erfährt, dass der Vater dies nur geplant hat, um ihn in die rechte Bahn zu rücken, nimmt er in diesem Fall seine Verantwortung ernst. Er gibt sich bei seiner Rede die größten Mühen und lässt tief in seine Seele blicken und verrät dem Zuschauer einen Teil seiner romantischen Ader.
Als Serena in Schwierigkeiten gerät und Blaire sowohl ihn als auch Nate zu sich nach Hause bestellt, obwohl sich alle drei in der aktuellen Situation gegenseitig nicht ausstehen können, so halten sie zusammen und versuchen ihre Rivalitäten kurzfristig in den Hintergrund zu verfrachten, da Serena eine gemeinsame Freundin in Not ist. Selbst Chuck lässt alles andere stehen und liegen, um helfen zu können.
Seine Beziehung zu Serenas Mutter Lily , welche ihn im Laufe der Zeit sogar rechtmäßig adoptiert, zeigt, dass er ihr gegenüber stets fürsorglich agiert und sie wertschätzt. Auch Lily weist so etwas wie wahre Muttergefühle für ihn auf und man merkt, wie sehr Chuck es über den gesamten Handlungsstrang zu schätzen weiß. Bis auf eine Ausnahme hält Lily immer wieder zu ihm und zeigt sich verständnis- und liebevoll.
Obwohl sein Vater ihm nie seine liebevolle Seite präsentiert hatte, und Chuck sogar kleine bedachte Aufmerksamkeiten, wie Karten für ein Eishockey-Spiel zum Geburtstag seines Vaters, organisiert hat, welche mal wieder nur Ablehnung ernteten, sieht Chuck sich verantwortlich, seinen Vater zu beschützen, als ein in Vergessenheit geratener Brand wieder aufgerollt werden sollte, welcher seinen Vater in dunkles Licht bringen könnte.
Nach dem Tod seines Vaters meint man, dass Chuck aufgrund der fehlenden Liebe gefühlskalt sei, da er sich von der Trauerfeier und Leuten, die ihm Anteilnahme schenken wollen fernhält. Jedoch stellt man später fest, dass er doch zerbrechlich ist und Angst hat seine Gefühle zuzulassen.
Während er sich in der Situation befindet, demjenigen, der versucht hatte ihn umzubringen, in letzter Sekunde das Leben retten zu können, obwohl er am Ende dafür seins hätte dafür wiederum riskieren müssen, merkt man, dass er dennoch hadert, weil er an sich niemandem etwas Böses wünscht. Anschließend empfindet er sogar noch Schuldgefühle, dass er trotz allem seinem vermeintlichen Mörder nicht geholfen hat.
Zum Hauptstrang der Geschichte gehört seine Beziehung zu Blaire: er merkt schnell, dass er sich versehentlich in sie verliebt hat und hat zunächst Angst zu seinen Gefühlen zu stehen, zumal er befürchtet, dass sie jemand besseres als ihn verdient hätte. Damit befindet er sich stets in einem Zwiespalt der Gefühle und dem Kampf zwischen Herz und Verstand. Um sich selbst in Sicherheit zu wiegen und Blair in guten - oder gar besseren Händen zu wissen - sucht er immerzu nach Möglichkeiten und Ausflüchten, um vor der Beziehung wegzurennen. Jedoch agieren die beiden als perfektes Team in vielerlei intriganten Interaktionen, um sich oder ihren Freundeskreis bzw. Familie zu schützen - ganz gleich ob sie ihre Beziehung gerade mal wieder pausieren oder mitten drin sind. Durch viele Schicksalsschläge und schlechtes Timing durchläuft ihre Beziehung viele Höhen und Tiefen.
Eine romantisch süße Wahrheit ist, dass Chuck für Blair einen Verlobungsring gekauft hat, welchen er ihr lange Zeit nicht geben kann und er aber nicht weggibt, selbst, während sie mit einem anderen zusammen ist. Zwischendurch verliert er ihn zwar aus seinem Besitz, aber im Endeffekt spielt er eine wichtige Rolle in seinem Kampf um die Liebe.
Nebenbei erhält Chuck die Möglichkeit durch das Erbe seines Vaters die Leitung dessen Firma zu übernehmen und muss sich großer Verantwortung stellen, sowie gegen Intrigen ankämpfen, zwischendurch droht er alles zu verlieren, was ihm lieb und teuer ist. Vor allem in diesem Zeitraum wird Chuck immer mehr zu einem verantwortungsbewussten Erwachsenen und auch allgemein durchläuft er eine sehr interessante und intensive Entwicklung vom infantilen "Bad Boy" zum fürsorglichen Gentlemen und vorbildlichen Geschäftsinhaber, sowie erwachsenen Familienmensch.
Obgleich er mehrmals zu einem emotionalen Wrack wird, gelingt es ihm immer sich irgendwie am seidenen Faden zu halten und flicken zu lassen, was ich gerne und gespannt die gesamte Laufzeit über beobachtet und dem entgegen gefiebert hatte. Zwischendurch fürchtete ich zwar schon, dass er gänzlich verloren sei oder "getötet" würde, doch diese Figur gibt sich auf Dauer nie geschlagen und kämpft sich - erfolgreich - durch sein unperfektes Leben. Meine Sympathie hatte er von Beginn an gewonnen und ich empfinde Respekt gegenüber dem Erfinder dieser Storyline.
Blair und Chuck sind meine beiden liebsten Charaktere aus der Serie. Ich mag Chuck Bass einfach unheimlich gerne und habe ihn auch schon in den Büchern gemacht, bevor ich die Serie angefangen habe, zu schauen. Ich finde, dass er einfach ein sehr ungewöhnlicher und außergewöhnlicher Charakter ist. Am Anfang fand ich ihn dabei auch eingebildet und überheblich, wobei ich ihn gegen Ende dann nur noch geliebt habe.
Für mich ist Chuck Bass sehr vielseitig und hat extrem viele Facetten. Er kann kühl und eingebildet wirken, gleichzeitig aber auch unheimlich verletzlich und einfühlsam sein. Man erkennt im Laufe der Serie, dass er doch kein gefühlloser Stein ist, sondern dass er dazu bereit ist, für seine große Liebe alles zu tun. Dass Chuck doch ein extrem großes Herz hat, zeigt sich dann auch erst mit der Zeit.
Gerade wegen Chuck habe ich die Serie auch am liebsten geschaut. Es war immer witzig, emotional und spannend. Ich konnte lachen, aber auch weinen und ich habe auch bis zum Schluss gebangt, dass er und Blair doch noch zusammen kommen. Die beiden sind für mich einfach das schönste Serienpaar. Dabei werde ich wieder richtig wehleidig, wenn ich daran denke, wie toll die Serie doch war und ist. Leider habe ich sie schon vor längerer Zeit fertig geschaut.
Prinzessin_90 hat geschrieben: Ich mag Chuck Bass einfach unheimlich gerne und habe ihn auch schon in den Büchern gemacht, bevor ich die Serie angefangen habe, zu schauen. Ich finde, dass er einfach ein sehr ungewöhnlicher und außergewöhnlicher Charakter ist. Am Anfang fand ich ihn dabei auch eingebildet und überheblich, wobei ich ihn gegen Ende dann nur noch geliebt habe.
Auch ich teile eine sehr große Leidenschaft an der Figur von Chuck Bass - er ist einfach mein absoluter Liebling an der ganzen Serie. Du schreibst, dass du ihn bereits in den Büchern gemocht hattest - ich hatte gehört, dass er dort jedoch nur eine Randfigur sei und kaum mit derjenigen aus der Verfilmung identifiziert werden könnte - ist dem denn so?
Ich hatte mir nämlich überlegt die Bücher zu lesen, wollte aber keine Enttäuschung einfahren, falls mein "Hauptcharakter" dort nicht mal halb so gut weg kommt, wie in der Serie und ich mir weitere Serena/Dan etc. Probleme antun müsste.
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