Gleiches wie Partner studieren und nebeneinander sitzen?

Es gibt an meiner Uni ein Pärchen, welches wohl das gleiche studiert, wie ich. Jedenfalls waren die beiden in sehr vielen Kursen, die ich auch hatte. Dabei saßen die beiden auch generell immer nebeneinander und auch Referate wurden grundsätzlich immer zu zweit und miteinander gehalten. Die beiden laufen dabei auch immer gemeinsam durch die Uni und ehrlich gesagt habe ich sie auch noch nie mit jemand anderem sprechen sehen.

Ehrlich gesagt könnte ich es mir gar nicht vorstellen, einfach ständig in der Uni neben meinem Partner zu sitzen, wenn wir das gleiche studieren würden. Auch Referate würde ich nicht mit ihm gemeinsam halten wollen. Mir wäre das einfach viel zu viel und ich würde mich eingeengt fühlen. Ich hätte zwar nichts dagegen, in den gleichen Kursen zu sein, wie er, wobei das für mich ehrlich gesagt auch nicht sein müsste.

Wenn man das gleiche studiert und an der gleichen Uni ist, sieht man sich doch ohnehin oft genug und kann auch oft gemeinsam lernen, wobei ich meinen Partner nicht rund um die Uhr an mir kleben haben müsste. Das wäre mir viel zu viel und ich würde auch Kontakt mit anderen haben wollen.

Könntet ihr es euch vorstellen, in nahezu jedem Kurs neben eurem Partner zu sitzen und alles mit ihm gemeinsam zu machen, wenn ihr das gleiche studieren würdet?

Vielleicht waren die beiden noch in der rosaroten Verliebtheitsphase, in der man ohne den Herzensschatz gar nicht sein kann, und haben eben sämtliche Möglichkeiten genutzt, gemeinsam aufzutreten, die das Studium so bietet? Manche Paare scheinen auch Gefallen daran zu finden, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Verliebtheit und dadurch ihre besondere Ausnahmestellung innerhalb des Kosmos zur Schau zu stellen.

Das wirkt auf Dauer in meinen Augen schon etwas anstrengend und unreif, aber gerade an der Uni ist es ja noch relativ egal, ob man Händchen haltend in der Vorlesung sitzt oder sich ein etwas professionelleres Auftreten in der Öffentlichkeit zulegt. Im späteren Berufsleben sieht es dann sowieso ganz anders aus. Da muss man durchaus in der Lage sein, Beruf- und Privatleben zu trennen, und die meisten Leute lernen das schon irgendwann.


Andererseits hat es natürlich gerade für die etwas schüchternen und zurückhaltenden Typen auch handfeste Vorteile, quasi immer einen Sitznachbarn, einen Referatspartner und eine Lerngruppe parat zu haben. Nicht jedem fällt es leicht, in einem Umfeld wie der Uni gleich Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden. So manche hält sich statt dessen eben an sein vertrautes Umfeld, was ja eigentlich auch niemandem schadet. In welchem Semester sind die Leutchen denn? Vielleicht brauchen sie einfach ein bisschen länger, um "aufzutauen"?