Glaubt Ihr, dass Pandemien alle menschengemacht sind?
Jane Godall ist weltweit als Primatenforscherin sicherlich einigen auch hier im Forum ein Begriff. Sie gilt häufig als Sprachrohr rundum tierische Themen und Naturthemen. Inwieweit sie eine Expertin ist, darf an dieser Stelle jeder für sich entscheiden.
Mit ihrer Aussage über das Coronavirus dürfte sie jedoch vielen auch direkt aus der Seele reden, und auch ich finde, dass sie nicht ganz im Unrecht liegt. Was im Übrigen nicht bedeutet, dass ich irgendwem was Schlechtes wünsche, die Erkrankung wünsche o.ä.
Trotzdem kann man schon hinterfragen, welche Pandemien auch durch die menschliche Verantwortung beziehungsweise Verantwortungslosigkeit gegenüber den Tieren sowie der Umwelt vereinfacht auf uns übertragen werden konnten.
Glaubt Ihr der Aussage von Jane Godall auch in einigen Zügen oder dachtet Ihr ohnehin schon so weit? Oder glaubt Ihr, dass Menschen keineswegs eine gewisse Mitverantwortung für Pandemien tragen?
Natürlich ist die Art, wie man mit Tieren umgeht keine gute und sicherlich schafft man sich damit auch einige Probleme, aber der Virus scheint ihr nun als Plattform zu dienen um ihre Meinung zu äußern, was man auch nachvollziehen kann.
Meiner Meinung nach sind da Experimente, leider auch mit Tieren, gehörig falsch gelaufen, aber man kann nun mal auch nicht alles sofort am Menschen testen. Was wäre denn die Alternative? Das Verhalten ist abartig, unnatürlich und grob anstößig und dennoch kann man einem Menschen aufgrund der Ethik nicht alles sofort geben, der Bedarf wird aber nicht weniger an Medikamenten.
@Ramones, wie kommst du bitte auf Tierversuche? Die hat Jane Godall mit keinem Wort erwähnt und auch nicht gemeint.
Wenn man nicht im Labor nachhilft, dann sind Mutationen bei Krankheitserregern immer Zufall. Die passieren ständig und in alle Richtungen. Etwas wird harmloser, weniger ansteckend, nicht mehr übertragbar oder bekommt einen harmloseren Verlauf. Oder es läuft umgekehrt und ein harmloser Keim überspringt plötzlich Artengrenzen und wird lebensbedrohlich.
Und Tiere sind auch nicht immer der Grund. Als die Spanische Grippe vom Tier auf den Menschen gesprungen ist, war sie nicht gefährlicher als andere, vergleichsweise harmlose Grippeviren. Aber wenige Mutationen im Menschen machten aus der normalen Grippe eine Katastrophe.
Daran können wir nichts ändern. Das passiert zufällig und ständig. Aber wir können durchaus die Wahrscheinlichkeit beeinflussen. Denn obwohl man es nicht stoppen kann, man kann es fördern. Und das tun wir weltweit, um unseren Lebensstil zu pflegen.
Überall, wo Tiere eng zusammenleben, können sich Erreger bestens verbreiten und alle möglichen Mutationen haben die Chance, sich zu verbreiten. Das ist einfach nachzuvollziehen. Wenn ein Tier nur zur Paarung einen Artgenossen trifft, verbreitet sich eine Seuche nur schwer. Natürlich leben viele Tiere, die als Virenschleudern bekannt sind, in großen Gruppen, wie viele Vögel oder Fledermäuse.
Aber wir verstärken dieses Problem. Einerseits drängen wir immer mehr Wildtiere auf kleinerer Fläche zusammen. Damit tauschen bisher unproblematische Arten innerartlich und über die Artgrenzen hinaus Erreger. Die Massentierhaltung wirkt genauso gut. Wir machen es Krankheitserregern leicht.
Dazu kommen wir diesen Tieren viel näher. Wenn Wildtiere direkt vor der Haustür wohnen müssen, weil der natürliche Lebensraum besiedelt wird, ist das genauso kritisch, wie Schlachtvieh durch die Kontinente zu karren und deren konzentrierte Ausscheidungen in die Umwelt zu kippen. So es früher ein Dorf erwischt hat, verteilt man die Erreger gleich in mehrere Länder. Und dann reisen wir noch munter überall hin und verbreiten den Mist weiter. Die Spanische Grippe wäre ohne Soldaten aus den USA und ohne Truppen - und Fluchtbewegungen viel langsamer verbreitet worden. Und verglichen mit heute war die damalige Mobilität Kinderkram.
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