Glaubt ihr an das Untreue-Gen?
Ich las erst kürzlich einen Artikel über so genannte Gene, die angeblich den Träger dahingehend beeinflussen, sich häufiger scheiden zu lassen oder auch untreu zu sein und ich muss sagen, dass ich nicht wirklich an so ein "Untreue-Gen" oder "Scheidungs-Gen" glaube und das eher für ein Märchen halte.
Eine Bekannte von mir, mit der ich auch zur Schule gegangen bin, hat schon sehr viele Partnerschaften gehabt. Das fing bei ihr an als sie etwa 14 oder 15 war und sie hat im Moment den ersten und einzigen Freund, dem sie immer treu war. Alle anderen davor ist sie immer fremdgegangen. Mit einem war sie sogar 3 Jahre lang zusammen und in der Zeit hat sie ihn mit etwa 23 verschiedenen Typen betrogen und der arme Trottel hatte leider keine Ahnung von seinem "Glück". Mittlerweile hat sie den ersten Freund wo sie nicht das Bedürfnis hatte, fremdzugehen auch wenn sie sich nicht wirklich erklären kann, woher das kommt.
Ich persönlich glaube, dass vieles auch mit Gewohnheit zu tun hat. Wenn man es gewöhnt ist, immer untreu zu sein und so ein Verhalten auch von den Eltern vorgelebt bekommen hat, dann empfindet man so etwas als normal und macht es auch nicht anders. Gewohnheit hat für mich aber nichts mit Genetik zu tun. Gewohnheiten kann man beeinflussen und Genetik nicht.
Was denkt ihr darüber? Glaubt ihr an das so genannte "Untreue-Gen" oder ist das in euren Augen eher eine lahme Ausrede? Was könnte dafür sprechen und was dagegen?
Ich frage mich, wie man dazu kommt dieses festgestellt zu haben. Immerhin müsste man da absolut glaubhaften Menschen begegnet sein und diese gibt es nicht. Jeder Mensch kann lügen und somit ein Ergebnis beeinflussen. Ich halte von diesem Gen also nichts.
Es sollte auch mal ein Verbrecher Gen geben, davon halte ich auch nichts. Menschen werden durch äußeren Einflüsse geprägt. Vieles schauen wir von unserem Umfeld schon in frühster Kindheit ab. Wir lernen Arten zu reagieren und emotionales Verhalten oder eben nicht. Außerdem ergibt sich Untreue sicherlich auch aus einer nicht laufenden Beziehung und so einen Faktor kann man nicht vorher sehen.
Ich glaube nicht, dass es ein solches Gen gibt. Im Prinzip ist der Mensch nicht dafür geschaffen, treu zu sein. Das ist biologisch belegt. Sicher kann es sein, dass einige Menschen ein stärkeres Bedürfnis haben, sich fortzupflanzen. Aber grundsätzlich besteht dieses Bedürfnis bei allen Menschen. Eine feste Partnerschaft in der Evolution, zumindest für Menschen, nicht vorgesehen.
Vielleicht gelingt es der Wissenschaft aber in Zukunft, das Gegenteil zu beweisen . Interessant wäre übrigens eine Statistik darüber, ob die Menschen vor Jahrhunderten auch untreu waren und wie sich das Ganze verändert hat. Wenn es ein solches Gen geben sollte, müsste dieses Gen ja auch weitergegeben werden. Wissenschaftlich wäre das hoch interessant.
Zunächst mal möchte ich dazu sagen, dass du, Olly173, in deinem Beitrag anekdotische Beweise für eine Verallgemeinerung anführst. Das ist wissenschaftlich keine haltbare Methode. Wenn du darüber diskutieren willst, ob ein solches Gen existiert, müsstest du mindestens mit statistischen Daten arbeiten. Einzelfälle belegen keine allgemein gültigen Aussagen!
Zweitens, könntest du vielleicht einen Link zu dem Artikel bereitstellen? Es ist vielleicht nicht so sinnvoll, über ein wissenschaftliches Thema auf einer "Glaubensbasis" zu diskutieren. Es handelt sich hier ja nicht um eine Frage der persönlichen Einstellung, sondern um ein nachweisbares oder eben nicht nachweisbares Phänomen. Bei solchen Themen geht es nicht darum, was wir aufgrund unserer persönlichen (anekdotischen) Erfahrungen davon halten, sondern ob wir Belege, die für oder gegen die Existenz eines solchen Gens sprechen, anführen können.
Drittens, dieses Mal an GoroVI: Biologisch belegt ist zunächst einmal gar nichts in Hinblick darauf. Bei vielen Tierarten zeigt sich, dass sich aufgrund der Sozialstrukturen die Treue zu einem Sexualpartner als förderlich erweist, sodass sich in der Evolution dieses Sozialverhalten als das Beste herausgeprägt hat. Beim Menschen, einem Tier mit besonders hoch entwickelter und komplexer Sozialstruktur, scheint dieser Trend ja mindestens vorhanden zu sein (auch religiöse Gebote der Treue zu einem Partner sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern haben ihren Ursprung in realen Gegebenheiten).
Aus den genannten Gründen wäre ich sehr vorsichtig mit einer Aussage zu diesem "Untreue-Gen" - diese sogenannte Untreue kann viele Ursachen haben und auf viele verschiedene Arten und Weisen interpretiert werden (von einem biologischen Standpunkt, ich möchte Fragen der Moral hier ganz außen vor lassen). Ganz abgesehen von allem anderen stellt sich nämlich auch die Frage, ob es überhaupt ein Gen geben muss oder ob das nicht auch alles vom Sozialverhalten bestimmt wird.
Fever hat geschrieben:Drittens, dieses Mal an GoroVI: Biologisch belegt ist zunächst einmal gar nichts in Hinblick darauf. Bei vielen Tierarten zeigt sich, dass sich aufgrund der Sozialstrukturen die Treue zu einem Sexualpartner als förderlich erweist, sodass sich in der Evolution dieses Sozialverhalten als das Beste herausgeprägt hat. Beim Menschen, einem Tier mit besonders hoch entwickelter und komplexer Sozialstruktur, scheint dieser Trend ja mindestens vorhanden zu sein (auch religiöse Gebote der Treue zu einem Partner sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern haben ihren Ursprung in realen Gegebenheiten).
Dass mit der Religion meinst du nicht Ernst oder? Davon lässt sich auch nicht ein Stück beweisen, dass es so war was die Kirche einem erzählt von der Monogamie. Es ist einfach nur ein Weltbild was von der Kirche geschaffen worden ist, damit man sich an einen Partner hält und nicht wild durch die Gegend in den fremden Betten hüpft. Mit der Biologie und Wissenschaft hat das absolut nichts zu tun, es ist ein anerzogenes Verhalten der Kirche welches durch Gehirnmanipulation sich hier breit gemacht hat.
Anders als einige Tierarten, hat der Mensch nichts davon einem Partner treu zu bleiben und sich bis an sein Lebensende nur an diesen zu binden oder verstirbt auch wenn der Partner das macht. Im Tierreich gibt es das durchaus, dass einige hinterher immer alleine bleiben oder kurz dar auf sterben. Beim Menschen ist das eher die Ausnahme. Schau dir mal Unzertrennliche an, Störche, manche Lurche, Fische usw. diese finden ihren Partner einmal und hängen dann immer mit ihm ab, stirbt der Partner gehen sie darauf ein oder bleiben alleine und leben auch meistens nicht mehr sonderlich lange. Wird ein Mensch verlassen, dann ist dieser traurig aber die meisten gehen hinterher auch eine neue Beziehung wieder ein.
Dass gibt schon einen Aufschluss darüber, wie es festgelegt worden ist auch in den Genen. Vom Fremd gehen usw. hält vor allem die Gehirnmanipulation der Kirche ab mit der Monogamie, sowie auch die Gesellschaft. Fremdgeher sind immer noch nicht sonderlich angesehen und werden in den höchsten Himmel gehoben sondern kritisch gesehen. Dass alleine kann schon einige abhalten und manche aber dennoch immer noch nicht.
Das Fremdgeh Gen gibt es, 54% tragen es in sich, es wurde untersucht und zu behaupten, dass niemand ehrlich ist wenn es um die Frage geht ob jemand schon mal fremd gegangen ist oder nicht, ist ebenfalls einfach. Was sollen Menschen lügen wenn sie anonym befragt werden und das Ergebnis hinterher nicht die Ehefrau zu sehen bekommt oder die Geliebte? Da sind viele sehr ehrlich, nicht wenn sie direkt drauf angesprochen werden, aber hinter einer Schattenwand, Anonym und Schriftlich schon. Dass in anderen Bereichen gelogen wird, ist davon komplett unberührt und interessiert in diesem Zusammenhang auch rein gar nicht.
Sorae, vielleicht wäre es ganz hilfreich, mal über den eigenen Tellerrand hinauszusehen. Europa und die christliche Kirche sind, entgegen landläufiger Vorstellungen, weder der Nabel der Welt noch das Maß aller Dinge. Phänomene, die in unserem Kulturraum auftreten, treten nicht zwangsläufig auch anderswo auf. Auf anderen Kontinenten, in anderen Kulturen hat es nie das Monogamiegebot der Kirche gegeben - trotzdem haben sich monogame Strukturen herausgebildet.
Solche Prozesse lassen sich dann eben nicht mehr mit Erziehung erklären. Und deshalb ist diese Frage ja auch so problematisch und eben nicht so einfach zu beantworten, wie du es hier darstellen möchtest. Darf ich übrigens fragen, wo du die 54% her hast? Ich glaube ja grundsätzlich keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.
Fever, natürlich ist das Konzept der Treue vorteilhaft. Eine unberührte Frau ist in Zeiten ohne sichere Verhütung ein vergleichsweise hoher Garant für die tatsächliche Vaterschaft des Gatten. Das wiederum ist in allen Fragen rund um das Erbrecht ziemlich wichtig. Wer möchte schon ein untergeschobenes aufziehen und ihm sein Land geben?
Umgekehrt kann man den tatsächlichen Erzeuger besser in die Pflicht nehmen. Der kann sich nicht so einfach drücken. In Zeiten, in denen man allein kaum überleben konnte, war das nicht unwichtig. Das hat aber wenig damit zu tun, ob jemand tatsächlich monogam lebt.
Die von die angeführten Tiere machen nicht nur eine Minderheit aus, sie gehen auch fremd. Das ist nun auch nicht anders als bei Menschen. Und dass es bei der Treue eigentlich nur um den möglichen Nachwuchs geht, das zeigen alte Gesetze. Untreue wurde nur bei Römerinnen und maximal beim Liebhaber bestraft. Römische Ehegatten durften lustig fremdgehen.
Die Griechen sahen es in der Antike auch nicht anders. Untreue Ehefrauen wurden verstoßen, Liebhaber erwartete die Todesstrafe. Ehemänner konnten dagegen ungestraft Vergnügen mit unverheirateten Frauen ausleben. Die Germanen haben untreue Ehefrauen getötet oder durchs Dorf gepeitscht. Männer konnten lustig alles und jeden bestäuben.
Bei den Juden war es auch nicht anders. Ein Mann kann seine Ehe nicht brechen, weil Ehebruch nur durch ein Einbrechen in eine Ehe, also durch Verkehr mit der Ehefrau möglich ist. Ein Ausbrechen aus der Ehe ist normal. Das alte Testament ist da erhellend. Eigentlich geht es nur um Erbrecht.
Und natürlich wird es genetische Varianten geben, die eher zum Sex mit anderen Partnern geneigt sind. Nur ist Genetik nicht alles. Die Verhältnisse, das Umfeld und die Erfahrungen haben einen mindestens ebenso großen Einfluss. Und es ist immer eine aktive Entscheidung. Zwischen dem ersten Treffen und einem gemeinsamen Abenteuer im Bett liegen viele Schritte. Man fällt nicht hin und rutscht zufällig da hinein.
Fever hat geschrieben: Darf ich übrigens fragen, wo du die 54% her hast? Ich glaube ja grundsätzlich keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.
Ganz einfach, wenn man nicht Blind durch das Leben geht und auch hin und wieder mal Nachrichten schaut und ließt, dann bekommt man das mit. Dazu hättest du nur die Suchmaschine auf machen müssen und Untreue Gen eingeben müssen, dann landest auf genug Artikeln die auf die Studien verweisen.
Bei Zwillingen wurde es schon untersucht, gleiches auch in Tierversuchen. Ursache dafür sind zum einen die Hormone mit denen man das beeinflussen kann aber auch die Persönlichkeit die von 50% über das Erbgut bereits festgelegt worden sind. Findet man ebenfalls unter dem Stichwort der Big Five, die dazu beitragen warum jemand eher dazu neigt fremd zu gehen oder warum auch nicht. Bei Männern ist es der Trieb seine Gene so weit wie es geht streuen zu wollen, soweit ist man schon lange von der Wissenschaft her. Interessanter und unerforschter ist es bei Frauen.
Ich bin der Meinung, dass Untreue eine Entscheidung ist und kein Gen, Versehen, Alkoholfauxpas und mehr. Wer untreu ist, der hat sich dafür ganz einfach selber entschieden und nicht, weil ein Gen dazu verleitet oder gar die Triebe der Männer sich nicht kontrollieren lassen. Ich habe schon viele Menschen kennenlernen dürfen, die Fremdgehen, notorische Fremdgeher bis zum "Fauxpas".
Doch kurioserweise gab es nur wenige Männer darunter, die meinten, dass es ihnen ja nicht in die Wiege gelegt worden sei, treu zu sein. Sie müssen ja schließlich den Fortpflanzungstrieb weiterführen, wie die Evulotion es für sie vorgesehen hat. Das scheint aktuell jedenfalls ein Trend vieler Kerle zu sein, so zu sprechen. Gott sei Dank, ist mir diese billige Marke nicht in die Kiste gekommen, weil das natürlich genau so dämlich ist, wie alles andere.
Ich sage nicht, dass es nicht irgendwie ein Gen gibt, der den einen sexuell aktiver als den anderen macht, aber wer fremdgeht, der entscheidet sich doch selber. Den Gene hin oder her, wir reden hier nicht von einer Vererbung ala Schizophrenie, wo Betroffene keine Wahl haben, als sich der Krankheit hinzugeben, sondern von Gene. Fremdgehen ist da immer noch eine Entscheidung und kein Muss.
Ich glaube daher eher weniger an das Gen, als daran, dass viele Menschen einfach die Früchte nutzen, die sich ihnen bieten und dann lieber einen auf "reumütig machen". Fremdgehen ist für mich eben eine Handlung, die man als Mensch beeinflussen kann. Wer sich dem hingebt, hat sich dafür entschieden und weder ein Gen noch sonst was.
Ich denke schon, das es da irgendwo eine genetische Basis geben muss. Ob das nun in Gen ist oder mehrere - wer weiß. Aber ich kenne es auch von mir, das ich früher die Neigung hatte, mich trotz Beziehung für andere zu interessieren. Das ist mir sogar sehr oft passiert. Nun bin ich asexuell, d.h. fremdgegangen im klassischen Sinne bin ich nie, denn das, was man unter Fremdgehen versteht, habe ich weder mit dem Partner noch mit sonst irgendwem gemacht. Aber ich habe dann mitunter schon Phasen gehabt, wo ich von anderen geschwärmt habe (richtig verlieben kann ich mich auch nicht), wo ich Zeit mit jemandem verbringen und dem nah sein wollte. Kurzum: ich hatte früher trotz Beziehung häufig auch Lust, mit anderen zu kuscheln, aber nicht mehr, weil auf mehr hatte ich ja generell keine Lust.
Das ging mir aber auch bei Frauen so. Von Frauen habe ich zwar nie geschwärmt, aber ich kenne auch bei Frauen den drang, dass ich dachte "die würde ich gerne jetzt mal umarmen" oder wenn mal in der Schule meine Banknachbarin versehentlich mit dem Ellenbogen an meinen Arm gestreift ist, dann dachte ich mir auch hey, das könnte die gerne noch ein paar Mal machen. Aber das hat nichts Sexuelle, das ist so, wie wenn mein Hase mir die Hand ableckt, ich mag das einfach generell, bekuschelt und gestreichelt zu werden.
Wenn ich einen Menschen mag, dann hab ich irgendwie generell den Dang, mich da anzulehnen oder Händchen zu halten usw. Klar mache ich das nicht, mir ist bewusst, dass ich da etwas aus der Art schlage. Mit meinem Freund kann ich das ja in Ruhe ausleben. Aber wenn man ohnehin asexuell ist, an Sex kein Interesse hat und auch keinen Bock hat, jemanden nackt zu sehen und Küssen ebenfalls etwas ist, was einen nur mäßig interessiert, auch wenn man für jemanden schwärmt, gibt es dann überhaupt noch ein Fremdgehen?
Ich habe gedacht, dass vielleicht alle Asexuellen so sind. Alle kuschelig, aber keiner Lust auf mehr. Aber ich kenne (außer meinem Freund) noch vier andere Asexuelle und von denen ist nur einer auch so touchy wie ich, die anderen sind eher distanziert und wollen niemanden in den Arm nehmen. Daran kann es also nicht liegen. Vielleicht gibt es dann doch eine genetische Veranlagung, die dazu führt, dass man sich anderen Menschen schnell hingezogen fühlt und während das bei mir beim mal an jemanden anlehnen endet, führt es bei "Normalos" eben zum richtigen Fremdgehen.
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