Glaube, oder alles nur erfundener Schwachsinn
Ich bin weder gläubig noch besonders religiös, vielleicht ist das auch der Grund warum ich versuche vieles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Aber was ist Religion eigentlich? Ich habe mal den Spruch gehört "der Unterschied zwischen einer Sekte und einer Religion liegt in der Anzahl der Anhänger", aber im Endeffekt ist es egal ob es nun eine Sekte oder eine Religion ist, es geht allein um den Glauben. Man glaubt an etwas, was man weder gesehen hat noch live mitbekommen hat.
Inzwischen gibt es viele Beweise die für aber auch gegen den Glauben oder einer Religion sprechen. So vermutet man irgendwo in der Nähe vom Berg Ararat die Arche Noah gefunden zu haben, was bis heute für eine rein Biblische Geschichte gehalten wird, was aber nicht richtig ist. Diese Geschichte der Sintflut ist auch durchaus in anderen Religiösen Schriften zu finden, zum Beispiel in der Thora und im Koran. Auch die Art und vor allem wann wir Weihnachten feiern, Christi Geburt, ist alles aber nicht nachgewiesen. So feiern wir Christi Geburt zurzeit der Wintersonnenwende was eigentlich ein keltisches Fest ist. Auch das Datum von Christ Geburt ist nicht unbedingt erstrebenswert. Zur damaligen Zeit wäre eine Geburt zu dem Zeitpunkt in einem Stall ein Todesurteil für Neugeborene gewesen. Auch in Jerusalem ist es im Winter kalt!
Wenn man sich mit möglichen Hochkulturen beschäftigt, die es in der Antike schon gegeben haben soll, erlangt man plötzlich einen ganz anderen Blick auf das was wir Religion nennen. Man findet überall auf dem Planeten Indizien dafür, dass es schon mal eine Hochkultur gegeben haben muss. Wenn man alle Religiösen Schriften miteinander vergleicht, wird man feststellen dass es dort viele Übereinstimmungen und unerklärliche Dinge. Die dann aber wieder Sinn ergeben wenn man von einer recht hochentwickelten Hochkultur ausgeht die man dann auf Menschen loslässt die von all diesen Dingen keine Ahnung haben. So weiß man inzwischen dass es Atlantis gegeben haben muss, aber keinen Ahnung davon hat wie weit sie der Welt voraus waren. Man weiß nur, dass Sie sehr hochentwickelt gewesen sein müssen.
Beweise für antike Kulturen gibt es überall auf der Welt und sie werden auch in vielen religiösen Überlieferungen beschrieben. In Mittelamerika findet man sehr viele Indizien für hochentwickeltes Leben. Uralte Bauwerke mit übergroßen tonnenschweren Steinen aus Granit perfekt zusammengesetzt, mit einer Präzision die selbst heute nur sehr schwer machbar wäre. Granitblöcke mit Kernbohrungen die selbst heute nicht so einfach zu machen sind. In Teotihuacan, der berühmtesten antiken Stadt der Antike, hat man ein Modell unseres Sonnensystems entdeckt in der alle Planeten unseres Sonnensystem im richtigen Abstand zur Sonne Maßstabsgenau angebracht sind. Wenn man sich mal vor Auge führt, wann welche Planeten in der Neuzeit erst entdeckt wurden, ist das schon bemerkenswert. Sogar Pluto ist darin verzeichnet und wurde erst 1930 entdeckt.
Die Frage ist nun was ist Religion, das was wir glauben oder das was man uns sagt was wir glauben sollen? Bildet euch selber eine Meinung und schaut mal über den Tellerrand hinaus und Ihr stellt fest, es muss nicht immer alles richtig sein, bloß weil es in einer heiligen Schrift steht.
Das was ich glaube ist ja das, was ich glauben soll. Ob man das Religion nennt oder nicht ist mir dabei total egal. Das Wort taucht kein einziges Mal in der Bibel auf.
Es spielt doch im Endeffekt gar keine Rolle, woran man glaubt - ob es jetzt an einen Gott ist, an abergläubische Riten oder Traditionen oder ob man an Astrologie oder das fliegende Spaghettimonster glaubt. Einzig relevant ist doch nur, ob man für sich persönlich einen Mehrwert daraus zieht, der keinen anderen Menschen schadet. Wenn das eigene Leben dadurch einen besonderen Sinn bekommt oder man in dem Glauben Trost findet, spielt es doch keine Rolle, wie viel davon wirklich wahr und wissenschaftlich überprüfbar ist.
Religion, Glaube und Spiritualität ist etwas was dem Menschen Kraft und Halt geben kann. Es steht doch nicht zur Debatte ob das alles wahr oder richtig ist, es hilft den Menschen einen Leitweg zu haben, etwas an dem sie sich orientieren können und in schwerster Stunde einen Halt bieten kann. Das muss deswegen nicht wahr sein, aber es hilft in dem Moment.
Den Unterschied zwischen einer Religion und einer Sekte sehe ich darin, dass man bei der Ausübung einer Religion Kontakt zu jedem Menschen haben darf, bei einer Sekte nicht. Bei einer Sekte darf man nur noch für sie leben, wird eingeschränkt und bekommt das Geld abgenommen. In einer Religion darf man sich immer aussuchen, was man macht und was nicht, bei einer Sekte nicht.
Glaube ist für manche Menschen sehr wichtig, damit sie etwas haben, was jeden Tag für sie wie ein Weg ist, dem sie folgen können. Man hat immer einen Halt, ist nicht alleine. Das ist doch ein schöner Gedanke und sicherlich nichts, was man als Schwachsinn abtun muss. Wenn es hilft, dann ist es doch egal an was man glaubt.
Ich glaube an keinen Gott, keine Religionen, aber ich glaube daran, dass man das Beste aus dem Leben machen muss. Irgendwie ist das auch ein Glauben nach dem ich lebe, da ich dementsprechend auch bewusster lebe. Deswegen bin ich aber auch nicht schwachsinniger als andere Menschen, die an sich glauben, an einen Gott oder was auch immer.
Mir haben schon mehrere Menschen von übersinnlichen Erlebnissen berichtet, beispielsweise dass sie nach dem Verlust naher Angehörige diese als Lichter wiedersehen oder deren Stimmen hören, das Gefühl haben, die seien da noch irgendwo oder von Nahtoderlebnissen wurde mir auch schon oft berichtet, dass Personen den Eindruck haben, als Seele den Körper verlassen zu haben und sich dann selbst zu sehen bzw. mit anderen Seelen in diesem Zustand zu interagieren.
Mir selbst ist sowas nicht passiert, aber ich habe beispielsweise im Studium dafür gebetet, dass ich die Prüfungen bestehe und dann meine Prüfungsnoten vorher geträumt. Das sind alles so Dinge, wo ich schon den Eindruck habe, dass es da mehr gibt als das, was ich sehe. Ich glaube durchaus daran, dass es eine Seele gibt und ein Leben abseits des Physischen. Aber ob man das jetzt Religion A oder B zuordnet oder ob man beispielsweise Protestant, Katholik, Orthodoxer, Muslim oder was auch immer ist, ist für mich eher eine Frage der Sozialisation.
Kodi hat geschrieben:Die Frage ist nun was ist Religion, das was wir glauben oder das was man uns sagt was wir glauben sollen? Bildet euch selber eine Meinung und schaut mal über den Tellerrand hinaus und Ihr stellt fest, es muss nicht immer alles richtig sein, bloß weil es in einer heiligen Schrift steht.
Ach ja? Einer "heiligen Schrift" zu glauben ist kacke, weil Kodi im Internet das so schreibt? Ich habe schon so ein bisschen meine Probleme damit, wenn andere Leute glauben, das helle Licht der Aufklärung gepachtet zu haben und andere Menschen unaufgefordert mit ihrer eigenen, natürlich nicht von irgendwelchen "Schriften" beeinflussten, Weisheit belästigen. Und ich bin nicht mal selber religiös, nur eben nicht so arrogant zu glauben, mein Tellerrand sei weniger beschränkt als der von anderen.
Ich kenne religiöse Menschen, die unwahrscheinlich offen und vielseitig interessiert sind und auch das kritische Denken nicht verlernt haben ebenso wie eingefleischte "Glauben ist scheiße"-Atheisten, deren "heilige Schriften" eben von Herrn Hiltmann oder irgendwelchen namenlosen Volksverhetzern auf Facebook stammen.
Ich finde, dass die Fähigkeit, sich selbst eine Meinung zu bilden, auch und gerade bei Leuten, die mit Religion nichts am Hut haben, bedauerlich dürftig und schlecht ausgeprägt ist. Gerade die halten auch abweichende Meinungen oft ganz schlecht aus und geraten sofort in Panik, wenn man sie auffordert, doch mal über den Tellerrand hinauszublicken.
Gerbera hat geschrieben:Ich finde, dass die Fähigkeit, sich selbst eine Meinung zu bilden, auch und gerade bei Leuten, die mit Religion nichts am Hut haben, bedauerlich dürftig und schlecht ausgeprägt ist.
Hm, ist das aber nicht auch sehr pauschal formuliert? Ich kenne eine Menge Menschen ohne religiöse Überzeugung, die sehr wohl sehr gebildet und bereit sind, auch andere Meinungen zu akzeptieren. Auch ich selbst bin nicht religiös, habe mich aber aus einer beobachtenden Perspektive schon recht ausgiebig mit dem Themengebiet Weltreligionen beschäftigt (ich habe zum Beispiel mehrere Hochschulseminare zu diesen Themen besucht), und ich denke, dass ich da recht aufgeschlossen bin. Nur selbst glauben kann ich an keine der Religionen, aber das ist hoffentlich nicht verpflichtend.
Geht mir genauso. Ich finde Religion als kulturelles und psychologisches Phänomen durchaus interessant und denke, dass das Wissen über Religion extrem wichtig ist für das Verständnis von Geschichte, Kunst und so weiter. Aber deshalb glaube ich noch lange nicht an Götter oder andere übersinnliche, paranormale Phänomene.
Und ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass ich mit überzeugten Christen teilweise mehr gemeinsam habe als mit überzeugten Atheisten. Eigentlich sind wir alle Humanisten, nur haben die Christen die humanistischen Werte in der Aufklärung für sich entdeckt und in ihre Religion integriert, aber das ändert an den Werten selber ja nichts.
Was haben denn alte Hochkulturen mit dem Glauben zu tun? Dass es diese Kulturen gegeben hat, ist doch offensichtlich. Und dass die Weiterentwicklung, die manche Kulturen erreicht haben, wieder in Vergessenheit geraten, das ist auch normal. Da muss man nicht zu den Kulturen in Amerika gehen, da reichen die Römer. Was hätte man in Europa im Mittelalter für ein Leben führen können, wenn die römischen Errungenschaften, die es bis zu uns geschafft haben, nicht in Vergessenheit geraten wären?
Und was ist so aufregend an Atlantis? Entweder hat ein antiker Dichter ein Gedankenspiel gespielt oder es gab eine versunkene Stadt. Dazu gab es nun genügend Gelegenheiten. Vor 4.500 Jahren sprengte das Mittelmeer den Bosporus. Es gab bewohnte Inseln, von denen nach Vulkanausbrüchen kaum etwas übrig blieb und so weiter.
Wenn es um Glaubensfragen geht, kannst du den Glauben aus vorchristlichen Zeiten und heute nicht vergleichen. Denn damals musste man nicht glauben, man musste es nur richtig machen. Was der Mehrzahl dieser Glaubensformen damals ähnlich ist, ist die Auffassung, dass es eine Götterwelt und eine Menschenwelt gibt. Beide Welten sind ineinander verwoben und sich gegenseitig verpflichtet. Sprich: Du führst das nötige Ritual aus, dann muss der betroffene Gott wie gewünscht handeln. Klappt das nicht, war das Ritual falsch. Ob du glaubst oder nicht, das ist vollkommen unerheblich.
Moderner Glaube ist das ganz anders. Nach der Bibel ist der feste Glaube der einzige Weg in den Himmel, nach Paulus ohne Taten, Jakobus meint dagegen Taten gehören dazu. Aber das Anrecht auf Erfüllung nur durch die korrekte Ritualausführung gibt es nicht. Entweder haben die Leute damals etwas Falsch gemacht oder wir heute. Einen rechten Weg scheint es nicht zu geben.
Aber es ist doch nicht verwunderlich, dass Menschen glauben. Wir haben ein Bewusstsein und wissen, dass das Leben endlich ist. Da ist Frage nach dem Sinn und dem Danach naheliegend. Und es ist naheliegend, etwas zu glauben. Das gibt Sicherheit und nimmt das Gefühl der Ohnmacht. Außerdem lassen sich mit einem Glauben leicht Regeln für das Zusammenleben etablieren, an die sich (fast) alle halten.
Glauben heißt doch genau, es nicht zu wissen. Manche sehen Geister, andere glauben an welchen Gott auch immer, die nächsten sind von Außerirdischen entführt worden. Der menschliche Geist ist sehr phantasievoll und erzeugt erstaunlich realistische Bilder. Wenn es jemanden glücklich macht, dann glaubt er eben.
cooper75 hat geschrieben:Aber es ist doch nicht verwunderlich, dass Menschen glauben.
Wahrscheinlich ist das einfach die logische Konsequenz aus der Art und Weise, wie das Gehirn funktioniert. Zum Beispiel liefert die Fähigkeit Muster und logische Zusammenhänge zu erkennen unweigerlich auch eine gewisse Fehlerquote. Die gleiche Fähigkeit, die mich erkennen lässt, dass mit dem Wasser im Brunnen etwas nicht stimmt, weil mehrere Leute nach dem Genuss krank geworden sind, kann auch dazu führen, dass ich an Regentänze glaube weil es zufällig mehrmals geregnet hat nachdem ich getanzt habe. Und weil mir natürlich niemand erklärt hat wie Wetter funktioniert.
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