Gläubige Menschen nicht besonders attraktiv finden?
In meinem Freundeskreis gibt es auch einen jungen Mann der sehr gläubig ist. Seine Eltern sind streng katholisch und kommen aus Polen. Er selbst geht auch jeden Sonntag in die Kirche und möchte keinen vorehelichen Geschlechtsverkehr haben. Obwohl er schon 28 Jahre alt ist, hatte er bisher aber noch keine ernsthafte Beziehung.
Viele Bekannte in meinem Freundeskreis vermuten, dass dies mit seiner Gläubigkeit zusammenhängt. Gläubige Menschen gelten in unserem Kulturkreis oftmals nicht als besonders attraktiv. Generell hat Religion heute keine starke Anziehungskraft mehr und die meisten Menschen wollen auch niemanden heiraten, mit dem sie noch keinen Sex gehabt haben.
Findet ihr auch, dass stark gläubige Menschen mitunter weniger attraktiv sind, als Menschen die keinen Glauben haben oder diesen nicht ausüben? Findet ihr es unsexy, wenn ein Mann jeden Sonntag in die Kirche gehen möchte?
Ich weiß nicht, ob du "attraktiv und sexy" nur auf das Äußere beziehst, aber für mich wird jemand erst durch seine Persönlichkeit und seinen Intellekt wirklich attraktiv und da kommt jemand, der jeden Sonntag unsichtbare Götter anbetet halt nicht wirklich gut weg.
Ich würde jetzt nicht zwangsläufig behaupten, dass alle Religiösen nicht besonders intelligent sind, aber die, die die Religion, die ihre Eltern für sie ausgesucht haben, noch nie richtig hinterfragt haben, haben oft auch in anderen Bereichen Probleme mit rationalem und kritischem Denken.
Meine Erfahrung mit solchen Leuten ist, dass sie zum Beispiel autoritäre Strukturen eher akzeptieren ohne nachzudenken oder, dass sie Frauenrechte nicht als etwas völlig selbstverständliches sehen.
Mich würde das nicht stören, wenn jemand sonntags in die Kirche geht und Begriffe wie "sexy" oder "unsexy" sind auch nichts, wonach ich andere einteile. Was ich nicht mag, ist, wenn mir andere ihre Meinung aufdrücken wollen. Ich bin auch gläubig, aber ich würde sagen, dass ich eher liberal bin und ich kam manchmal mit sehr konservativen Einstellungen nicht klar, weil die mich dann belehren wollten, was ich angeblich alles falsch mache.
Na gut, sexy ist natürlich immer Ansichtssache, aber eine gläubige Person ist für mich als Partner nicht interessant oder anziehen, da ich nie getauft wurde und mit Religionen gar nichts am Hut habe. Ein guter Kumpel von mir ist ein gläubiger Christ, das ist eine andere Sache, aber als Beziehungspartner wäre eine gläubige Person für mich nicht besonders attraktiv.
Ich denke, dass mich ein gläubiger Mensch nicht anziehen würde. Ich bin so wirklich gar nicht gläubig, wobei ich natürlich jeden Menschen akzeptiere, der an einen oder mehrere Götter glaubt, aber für mich ist das eben nichts und wenn ich dann einen Partner haben würde, der immer alles mit seinem Glauben begründet, würde ich das schon arg lästig finden.
Meiner Meinung nach ist es einfach schwierig, wenn man bei so grundsätzlichen Dingen verschiedene Meinungen hat und deswegen würde mich so ein Mann auch nicht anziehen, weil man über elementare Dinge nicht so gut reden kann und da immer eine gewisse Barriere herrscht. Mein Mann sieht die Dinge aber genauso wie ich und deswegen passt es ganz gut.
Wenn jemand richtig gläubig ist, dann muss man das als Partner ja schon irgendwie akzeptieren und mittragen und zumindest tolerieren. Ich bin nicht gläubig und mir würde es schon ungemein auf den Zeiger gehen, wenn mein Partner jeden Sonntag in den Dom latscht. Ich hätte auch keine Lust, mit dem Thema Glauben ständig konfrontiert zu sein.
Ich finde es kommt auf den Menschen an. Im Allgemeinen glaube ich an den Grundsatz "Nicht die Schönheit entscheidet wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden". Daher denke ich schon, dass man Gläubige Menschen optisch irgendwann attraktiv finden könnte mit zunehmenden Gefühlen meine ich, sofern man sie näher kennenlernen würde.
Aber was auf mich persönlich total abschreckend wird ist ein Missionierungseifer in jeder Hinsicht. Das kann man auf Gläubige beziehen, die unbedingt andere Menschen von ihrer Religion überzeugen wollen. Das kann man aber auch auf Vegetarier oder Veganer beziehen, die einem unbedingt ihre Ernährungsweise aufdrängen wollen, weil die eben etwas "besseres" sind.
Menschen, die sich wegen Glauben oder Lebensweise grundsätzlich überlegen und "besser" fühlen als andere wirken auf mich grundsätzlich unattraktiv, aber nicht alle Gläubigen sind so.
Ich respektiere es, wenn Menschen an etwas Höheres glauben und denke auch, dass dieser Glaube einigen in schwierigen Situationen helfen kann. Ich selber bin in einem streng katholischen Haus aufgewachsen, habe aber früh angefangen Sachen zu hinterfragen und mich dann als Teenager von diesem Glauben abgewandt.
Wie gesagt, ich respektiere es kann jedoch jemanden, der mir erzählt wie Jesus oder Gott über einen wacht nicht ernst nehmen. Nicht in der heutigen Zeit mit dem Bildungsstand. Klingt sicherlich überheblich aber ich kann es nicht nachvollziehen. Für mich ist jede Religion eine Sekte. Auch bei den angeblich so fürsorglichen Katholiken gibt es die Oberhäupter, die sich mit dicken Klunkern schmücken können, während es einigen ihrer Schäfchen dreckig geht.
Mein Partner muss nicht in allem meine Meinung teilen aber was das angeht, würde ich es neben einem gläubigen Menschen nicht lange aushalten können. Ich denke nicht, dass ich einen Mann, der jeden Sonntag in die Kirche geht und für Gesundheit betet erst nehmen und respektieren könnte. Außerdem wäre es sicherlich schwierig wenn es um Themen wie Hochzeit, Kinder, usw. geht. Als Gläubiger möchte man bestimmt kirchlich getraut werden. Das kommt bei mir schon mal nicht infrage. Genauso wenig wie ich Kinder, wenn ich denn welche haben wollen würde, nicht sofort taufen lassen würde.
Nein, eine Beziehung zu einem gläubigen Mann würde zu viele Konflikte mit sich bringen und ist für mich daher ausgeschlossen. Ich finde es eher abschreckend als anziehend.
Mit Attraktivität hat das meiner Meinung nach nicht sonderlich viel zu tun. Ich würde mir schlicht keinen Partner für mich selbst aussuchen, der gläubig ist oder seinen Glauben offen lebt. Das ist für mich jedenfalls einer der wenigen Punkten innerhalb einer Beziehung, die sozusagen nicht verhandelbar sind und schon im Vorfeld stimmen müssen. Es wäre somit auch definitiv ein Hinderungsgrund, mit einer Person eine Beziehung einzugehen.
Ich finde es sehr krass, wie negativ ihr über gläubige Menschen redet und dass so viele Gläubige als Partner ausschließen würden. Der Glaube des Partners hat doch mit dem eigenen Leben gar nichts zu tun. Ich bin auch gläubig und ich habe noch nie andere Menschen da mit hineingezogen. Ich bequatsche und missioniere niemanden und ich zwinge niemanden meine Vorstellungen auf. In meinen Beziehungen war das nie Thema und ich habe mich auch nicht aufgrund des Glaubens anders verhalten als andere. Ich verstehe auch gar nicht, wo viele da so ein Problem sehen.
Ich bin eine Zeit lang sonntags in die Kirche gegangen, auch in eine Art Bibelkreis, aber weil ich die anderen da nicht so mochte und ich in Kombination mit der anstregenden Arbeitswoche auch sonntags gerne ausschlafe, hat sich das ein wenig im Sande verlaufen, aber ich kann ja meinen Glauben auch ohne Kirche leben. Man kann auch Christ sein, ohne sonntags in die Kirche zu gehen und selbst wenn jemand regelmäßig zum Gottesdienst geht, tangiert das doch den Partner nicht. Der Partner kann doch in der einen Stunde weiterschlafen oder fernsehen oder was weiß ich machen - man hockt doch auch ansonsten in der Partnerschaft nicht immer aufeinander.
Und ansonsten wüsste ich keine Lebensbereiche, in denen der Glaube nun eine besondere Rolle spielt. Wer gläubig ist, hat eine gewisse Überzeugung und handelt vielleicht in manchen Situationen ein klein wenig anders als andere, aber normalerweise merkt man das keinem Menschen an, ob er Christ ist, da gibt es keine auffallenden Merkmale oder sonderbaren Verhaltensweisen.
Es kann sein, dass etwa die katholische Kirche oder genauer gesagt diejenigen, die deren Kurs bestimmen, zu gewissen Themen eher konservative Einstellungen haben, etwa wenn es um Zusammenleben ohne Trauschein geht oder um Homosexuelle. Aber das ist dann eben die Sichtweise der Kirche als Institution und das muss sich nicht mit der Lebensweise der Christen decken, zumal ja nicht alle Christen katholisch sind - es gibt ja auch noch Protestanten und Freikirchler und viele andere.
Ich finde, das wird oft verwechselt. Christ sein bedeutet nicht, dass man erzkatholisch ist und sein leben in allen Punkten so organisiert, wie es die strengsten Vorstellungen der katholischen Kirche erwarten. Christ sein heißt nur, dass man an Gott glaubt und an Jesus als Gottes Sohn, die Vergebung der Sünden, die Wegweisung durch den Heiligen Geist usw. Christsein heißt nicht, dass man immer ein exaktes Regelwerk befolgt. Jeder kann seinen Glauben anders leben.
Aber es wird eben immer alles in einen Topf geworfen und viele denken dann, dass Christen keinerlei Spaß am Leben haben, sich alles verkneifen, Frauen unterdrücken (als wären alle Christen Männer) usw. Das finde ich eigentlich auch schlimm, wenn Menschen da in solchen Vorurteilen denken und dann solche komischen Ansichten dabei herauskommen.
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