GKV mit Selbstbehalt könnte Kosten sparen
Auf einer Informationsveranstaltung zum komplexen Thema der gesetzlichen Krankenversicherung kam auch der Begriff Selbstbehalt zur Sprache. Der Versicherungsbeitrag könne sich verringern und es würde ein sogenannter Selbstbehalt eingeführt. Eine gewisse Summe müsste man dann als Patient selbst tragen und spart dann allerdings am monatlichen Beitrag in der GKV.
Wäre es unter Umständen wirklich eine Ersparnis für die gesetzliche Krankenversicherung? Welchen Nutzen könnte der Verbraucher daraus ziehen? Haben gewisse Patientengruppen dabei sogar einen Nachteil zu erwarten? Könnte eine solche Idee wirklich einmal vom Kabinett beschlossen werden? Was denkt ihr?
Meine Mutter ist privat versichert mit Selbstbehalt. Dabei ist es so, dass wir alle keine wirklichen Arztgänger sind. Also obwohl ich viele Geschwister habe, kamen wir im Jahr auf nicht wirklich viele Arztbesuche. Und so musste meine Mutter jedes Jahr diese Arztbesuche aus ihrer Tasche zahlen, weil es immer unter dem Selbstbehalt blieb.
Somit hat sie monatlich an die Krankenkasse gezahlt und noch zusätzlich jedes Jahr den Selbstbehalt auf sich genommen. Da wir aber selten über dem Selbstbehalt lagen, hatten wir gar nicht wirklich was von der Krankenkasse. Wenn man da schon monatlich einzahlt, will man das Angebot auch nutzen und dazu kamen wir gar nicht.
Also wir hätten noch weniger zum Arzt gehen müssen, damit meine Mutter die niedrigeren Monatsraten genießen hätte können. Da Arztbesuche aber generell schnell teuer werden, auch wenn sie von kurzer Dauer und wenig kompliziert sind, sind ein paar Hundert Euro schnell zusammen.
Aus dieser Erfahrung heraus würde ich mir ein Angebot einer Krankenkasse mit Selbstbehalt sehr genau anschauen und durchrechnen. Von einem niedrigen Monatssatz würde ich mich nicht locken lassen. Ich mag es auch beim Strom lieber, wenn ich monatlich ein bisschen mehr zahle und dafür keine Nachzahlung bekomme, sondern lieber etwas zurück.
Ob es sich für die Krankenkassen rechnen würde, weiß ich nicht. Wie gesagt, so zahlen die Patienten erst mal mehr, wenn sie selten zum Arzt gehen. Einige würden dadurch vielleicht noch weniger zum Arzt gehen. Da bleibt die Frage, ob das gut ist, wenn man sich Arztbesuche verkneift. Das war ja bei der Praxisgebühr schon so. Einige würden vielleicht absichtlich mehr gehen und so die Wartezimmer füllen. Und bei solchen, die eh häufig zum Arzt müssen wegen chronischen Krankheiten, ist es aus Sicht der Kassen bestimmt egal, weil die ja immer über dem Selbstbehalt sind.
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