Girokonto der Bank wechseln - wirklich so einfach?
Bei den Kontoführungsgebühren der Banken sind schon wieder mal zum Teil drastische Erhöhungen der Kontoführungsgebühren im Gespräch. Darauf sollte man sich wohl schon einstellen und die Stiftung Warentest rät bei zu horrenden Erhöhungen zu einem Bankenwechsel. Das ist leicht gesagt, aber ist das denn wirklich so einfach. Ich stelle mir das sehr umständlich und auch aufwändig vor. Habt ihr schon euer Girokonto gewechselt und geht das von einer Bank zur anderen wirklich so einfach?
Das größte Problem beim Wechsel des Kreditinstituts wird wohl sein, die Kontoverbindungen neu einzurichten. Eine ganze Menge an Arbeit kommt dann auf einen zu, denn bis Änderungen zum Beispiel auch bei Gehaltskonten vom Arbeitgeber tatsächlich durchgeführt worden sind, kann schon einmal eine gewisse Zeit vergehen.
Dann kann es durchaus passieren, dass man einen Monat vergeblich auf sein Gehalt wartet. Und es kommt nichts. Oder erst wesentlich später. Bei mir war das einmal so, dass ich sogar eine Kündigungsandrohung vom Vermieter erhielt, weil dieser seine Mietzahlung nicht pünktlich erhalten hätte. Nach meinen Nachforschungen wurde das Geld zwar überwiesen, aber es hat eine Rücküberweisung stattgefunden, weil der Dauerauftrag gekündigt war. Natürlich. Musste ja auch. Aber die neue Bank hat es verschusselt.
Hier liegt auch der Haken beim Kontowechsel. Ich bin der Meinung, dass es sicherheitshalber besser ist, das bestehende Konto auf Null Euro auszugleichen, und dann erst das neue anzulegen. Ob der Transfer des Guthabens auch wie versprochen pünktlich erfolgt, scheint mir zweifelhaft. Und bei größeren Guthabenbeträgen wäre ich extrem vorsichtig. Das Geld ist dann plötzlich für einige Tage im Nirvana verschwunden.
Besser ist es dann auch, zur Dokumentation zeitig Kontoauszüge ausdrucken zu lassen. Dann hat man wenigstens noch irgendetwas in der Hand. Und für die paar Cent mehr oder weniger lohnt sich der ganze bürokratische Aufwand oft nicht.
Die meisten Werbeaktionen der Banken beziehen sich auch nicht auf die Gebührenstruktur sondern mehr auf die geänderten Bedingungen bei der Verzinsung von Guthaben. Aber auch die Banken, bei denen das Konto bereits besteht, ziehen Stück für Stück in dem Punkte auch nach. Vielleicht auch deswegen, um eine Abwanderung der Stammkundschaft zu vermeiden.
Fazit: Für mich lohnt es sich nicht. Der vermeintliche Zinsgewinn oder momentan noch niedrigere Kontoführungsgebühren rechtfertigen nicht den bürokratischen Aufwand. Und wer garantiert mir denn, dass die "neue" Bank nicht dann doch irgendwann wieder die Gebühren erhöht. Die ganze Sache ist doch ein Manöver der Banken zu ihrem Nutzen. Geschenkt bekommt man nichts.
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