Gibt es Sätze, die man nie zum Partner sagen sollte?
Es kommt manchmal im Streit mit dem Partner vor, dass man was sagt, was man lieber nicht gesagt hätte, weil es auch nach Monaten und Jahren Narben in der Beziehung hinterlassen könnte. Im Streit fallen schnell mal unüberlegte Worte, die man nicht so schnell zurücknehmen kann.
So ein Satz ist zum Beispiel „Du bist wie deine Mutter“, vielleicht sind es ja die Eigenschaften, die die Mutter hat und die den anderen nerven. Man sollte lieber dem Partner konkret sagen, was einen stört und mit niemanden vergleichen. Noch so ein Satz ist „Selbst schuld, ich habe dir das gesagt“, dieser Satz ist für mich auch überflüssig, denn das zeigt, der Partner traut einem nichts zu. Besser ist, wenn man für den Partner da ist und erklärt, wie man es richtig macht.
Kennt ihr auch solche Sätze, die man lieber nicht sagen sollte, die vielleicht auch schon in eurer Beziehung mal gefallen sind, die euch gekränkt haben und selbst noch nach Jahren präsent sind?
Ich finde, man sollte sich generell Sätze verkneifen, die den Partner herabwürdigen, pauschale Vorwürfe, Sticheleien, Verachtung oder Sarkasmus beinhalten. Man kann natürlich streiten oder Auseinandersetzungen besprechen, aber ich denke, dass es am besten ist, dabei sachlich und situationsbezogen zu bleiben. Also zu sagen "Mich stört im Augenblick, dass..." und nicht zu sagen "Nie kümmerst du dich..." oder "Kein Wunder, dass du das nicht gebacken bekommt, so wie du dich immer anstellst".
Ich denke, dass es etliche Aussagen gibt, die man gegenüber einer Person, die man liebt, nicht verwenden sollte, aber ich kenne auch niemanden, der sich tatsächlich auch im Streit immer derart im Griff hat, dass er oder sie nie persönlich kränkend, abwertend, herablassend oder unfair wird im Reden oder Handeln. Mich und meinen Partner natürlich nicht ausgenommen.
Es wäre ja schön, wenn man immer "ruhig über alles reden" könnte, sich gegenseitig unterstützen und füreinander "da sein", ohne zu fragen "Wie bist du 40 Jahre alt geworden, ohne einen Staubsauger zu bedienen?", immer schön verständnisvoll und mit gedämpfter Stimme.
In meinen Augen ist es daher eher wichtig, dass man zumindest hinterher in der Lage ist, sich und dem Partner gegenüber einzugestehen, dass es nicht die feine englische Art war, wie man sich ausgedrückt hat, um Verzeihung zu bitten und zu verdeutlichen, dass man zumindest kapiert hat, was am Gesagten verletzend, demütigend oder übertrieben war.
Zumindest in einer gesunden, gleichberechtigten Beziehung. Wenn sowieso schon ein Machtgefälle herrscht, oder psychische Krankheiten und soziale Defekte herumschwirren, ist noch mehr Vorsicht geboten. Und natürlich sollte man die ganz großen Gemeinheiten, fiesen Tiefschläge unter die Gürtellinie und pauschalen Abwertungen der ganzen Person lieber für sich behalten. Aber zumindest in meiner Beziehung würden mir zwar etliche unschöne Szenen einfallen, aber nichts, was tatsächlich "Narben" hinterlassen hat.
Die Vermutung liegt wohl nahe, dass Sätze wie „Du bist wie Deine oder meine Mutter“ niemals gut ankommen. Wobei man doch gerne behauptet, dass die Herren sich eine Partnerin sehr ähnlich ihrer Mama holen. Ist das nun ein Kompliment oder eher ein Nachteil? Beides würde ich so oder so nicht gerne begrüßen. Ich will weder meiner Mama ähneln noch seiner.
Mein Ex-Freund meinte mal zu mir, als er sauer war, wenn er nicht mit mir zusammen gezogen wäre und der Wohnungsmarkt zu heftig sei, würde er gehen. Das hat er auch kaum ausgesprochen, da habe ich seinen Klamotten einen Koffer dazugestellt und ihn der Türe verwiesen. Somit hat er dann monatelang bei Mama geschlafen, ehe er eine neue Wohnung fand.
Mag übertrieben für den einen oder anderen sein, aber ich höre auch die Zwischenäußerung. Denn ich bin nicht da, um jemanden ein Dach über den Kopf zu geben und als Ersatz, weil gerade keine bessere mit Wohnung oder überhaupt eine Wohnung da ist. Das klang wie nach dem Motto:“Das ich froh sein sollte, dass er noch da ist“. Und sowas brauch ich nicht.
Es gibt aber sicherlich einiges, was man sagen sollte und nicht sagen sollte. Bei mir muss man gerade mit solchen Sätzen extrem aufpassen. Kann übertrieben für manch einen klingen, aber der feine Unterschied ist, ich brauche niemanden. Ich stehe gut und mitten im Leben. Ich brauche keine Beziehung, um mein perfektes Glück zu finden, was nicht heißt, dass ich soziale Nähe nicht wertschätzen kann.
Doch wer meint, dass meine Gefühle solche Sätze überhören und dann keine Reaktion folgt, der irrt. Bei mir ist zwar nicht alles auf Goldwaage zu legen, aber mit solchen Sprüchen sollte man dann doch vorsichtig sein.
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