Gibt es jetzt einen Knall in Europa und was sind die Folgen?

Dieses Thema mag jetzt vielleicht ein wenig rassistisch wirken, aber ich versichere euch, ich meine das nicht so. Einige Länder stoppen bereits die Aufnahme von Flüchtlingen, andere zäunen sogar ihre Grenzen ein und halten Flüchtlinge mit Tränengas und Gummischrott von ihren Grenzen fern. Flüchtlingsheime werden abgebrannt und eine Reporterin hat einen Flüchtling körperlich angegriffen. Es werden Aufkleber mit feindlichen Parolen aufgeklebt, welche auf der Rückseite Rasierklingen angebracht haben und der Unmut in der Bevölkerung und im Internet wächst immer weiter.

In der Schweiz ist das Thema heute sogar noch aktueller als jemals zuvor, heute diskutieren die Bundesräte, wie es weitergehen soll und es wurde sogar der Vorschlag gemacht, die Leute zu zwingen, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen zu müssen. Wenn man mit den Leuten redet, merkt man allgemein nicht mehr eine wirkliche Gelassenheit, der Ton ist eher schon wütend und man merkt mittlerweile die schlechte Stimmung.

Denkt ihr, wir stehen hier in Europa kurz vor einem Knall und was werden die Folgen sein? Ist die Gefahr eines Krieges wirklich so real, wie ein Experte letztens meinte? Ich mache mir langsam ernsthafte Sorgen und so abwegig scheint ein Krieg nicht mehr zu sein.

Warum sollte es in Europa denn einen Krieg wegen den Flüchtlingen geben? Wer würde dabei wen bekämpfen, welche wären die sich gegenüberstehenden Seiten?

Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass es wegen der jüngsten Flüchtlingsströme zu einem Krieg kommen würde. Den vermeintlichen "Experten", der dies prophezeit, würde ich gerne mal sehen, das ist an Wahrsagerei ja nicht mehr zu überbieten, da sich ja noch nicht mal die einzelnen Konfliktparteien abzeichnen. Sollten sich etwa die einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gegenseitig bekriegen oder sollte dabei eher von einem Bürgerkrieg die Rede sein? Beides wird jedenfalls nicht eintreten, dessen kann man sich sicher sein.

Es sollte allerdings endlich mal einen "Knall" geben und Europa - nämlich den, dass die Menschen endlich begreifen, welchen Unsinn ihre Regierungen eigentlich anstellen und bei den nächsten Wahlen auch entsprechend abstimmen. Dieser Knall wäre ein durchaus positiver und er sollte den Flüchtlingen signalisieren, dass die europäischen Staaten nicht nur von Ahnungslosen regiert werden, sondern es auch Leute gibt, die tatsächliches Mitgefühl empfinden, sich für eine Sache interessieren, sich dadurch informieren und im Endeffekt fundierte Entscheidungen treffen können.

Genau das ist es, was Europa jetzt braucht. Eine Politik des informierten Mitgefühls, das gemeinsam zu einer Lösung dieser Flüchtlingskrise beitragen kann. Damit wird nämlich auch gleichzeitig den ganzen rechten ( mal mehr, mal weniger einflussreichen) Parteien der Boden unter den Füßen weggezogen.

Inzwischen denke ich auch, dass wir uns hier für viel Geld ein ganz schönes Risiko ins Land geholt haben. Die Silvesternacht und die Anschläge von Berlin und Ansbach haben gezeigt, dass nicht jeder Flüchtling unsere Ansichten teilt. Der Streit mit der Türkei zeigt, dass wir trotz unserer Toleranz eine extrem intolerante türkische Minderheit im eigenen Land haben, die Erdogan wie einen Heiligen verehrt und sich lieber an Ankara als an Berlin orientiert.

Ich sehe hier vor allem ein Problem mit den anderen EU-Staaten. Gerade in Osteuropa will man nach diesen Ereignissen keine Flüchtlinge haben, zumal man dort die Erfahrung gemacht hat, dass diese trotz herzlicher Aufnahme einfach nach Deutschland weiter gereist sind. In anderen Staaten sieht man eben, dass die Flüchtlinge doch überhaupt nicht zu ihnen kommen wollen.

Auch wenn viele es bezweifeln, denke ich, dass der Brexit auch wegen der Forderung nach einer Flüchtlingsumverteilung in der EU gekommen ist. Man hatte eben auch dadurch den Eindruck, dass nicht mehr demokratisch entschieden wird sondern irgendeine Behörde in Brüssel etwas in die Wege leitet und man es irgendwann nicht mehr stoppen kann.