Gibt es bei euch Spitznamen am Arbeitsplatz?
Bei uns auf der Dienststelle (Kriminalpolizei) gibt es einige Kriminalbeamte die von ihren Kommissariatskollegen einen Spitznamen bekommen haben und so auch in offiziellen Gesprächen unter Kollegen benannt werden bzw. sich auch selbst schon so nennen. Teilweise handelt es sich dabei um bekannte kriminalistische Spitznamen aber nicht nur - ein Herr Knopf ist zum Beispiel der "Jim".
Dabei handelt es sich nicht um "Code"-Namen um hinter dem Rücken zu Lästern sondern mehr oder weniger spaßige Namen. Wie gesagt sind die betreffenden Personen selbst damit auch einverstanden weil sie sich auf der Dienststelle auch so nennen. Wenn sie also interne Telefongespräche führen, E-Mails schreiben oder uns etwas aufs Tonband sprechen dann melden sie sich auch mit dem Spitznamen.
Diese Art der Spitznamen-Benutzung finde ich ganz nett. An einer meiner Ex-Arbeitsstellen hatten allerdings auch alle Mitarbeiter einen Spitznamen wie "The Brain" und "Zwergnase" um unbemerkt hinter deren Rücken abzulästern. Das finde ich ziemlich fies und da habe ich mich auch geweigert da mit zu machen.
Gibt es an eurem Arbeitsplatz auch Spitznamen für die Kollegen? Handelt es sich hierbei um offizielle Namen die der betreffenden Person auch bekannt sind oder werden die eher als "Code"-Namen verwendet um "unbemerkt" lästern zu können?
Bei uns am Arbeitsplatz ist es zum Teil so, dass es Spitznamen gibt, aber für alle gilt das nicht. Es kommt einfach so, wie es gerade passt. Ich habe von meiner Kollegin einen Spitznamen zugeteilt bekommen, den ich aber auch kenne.
So geht es auch bei anderen Kollegen, wenn einem eben etwas passendes einfällt. Aber bei uns gibt es keine Spitznamen, die nur hinter dem Rücken der betroffenen Person verwendet werden und so etwas würde ich auch nicht unterstützen wollen.
Spitznamen als Code, um über eine Person zu lästern, fände ich absolut nicht in Ordnung, sowas gibt es bei uns auch nicht. Ich finde, wenn man solche negativen Spitznamen erfindet, um noch mehr lästern zu können, sagt das viel über die Person selbst aus.
Bei uns in der Abteilung gibt es zwei Kollegen mit Spitznamen, aber die Spitznamen kamen meist von den Personen selbst. Der eine Kollege hat einen sehr langen, sehr gut abkürzbaren Namen, den er lieber mag als seinen eigentlichen Namen. Der eigentliche Name passt auch viel weniger zu der Person wie der Spitzname, sodass er von allen so angesprochen wird.
Die zweite Person, die einen Spitznamen trägt, kommt aus China und hat dementsprechend auch einen chinesischen Namen, den man nur sehr schwer aussprechen kann. Zusätzlich kann man den ausgesprochenen Namen kaum mit ihrem geschriebenen Namen zusammenbringen. Schon seit langem hat sie deshalb einen "europäischen" Namen ausgesucht, der relativ ähnlich zu ihrem eigentlichen Namen ist, aber einerseits sehr viel einfacher auszusprechen und vor allem sehr viel einfacher zu schreiben ist. Sie stellt sich neuen Kollegen oder Kunden gegenüber immer erst mit ihrem richtigen Namen vor, und erwähnt dann direkt ihren Spitznamen und betont, dass sie auch gerne so genannt wird. Ob sie selbst diesen Spitznamen erfunden hat, weiß ich nicht, da sie bereits vor ihrer Anstellung bei uns in der Firma in einer anderen deutschen Firma gearbeitet hat und dort höchstwahrscheinlich auf das gleiche Problem mit der Aussprache gestoßen ist.
Kaum. Bei uns geht es zumindest auf dem Papier eher formell zu. Wir sind ein sehr kleiner Laden, bei dem sprichwörtlich alle in einem Boot sitzen, und auch mal der Oberchef zusammen mit dem Hausmeister Kabel verlegt. Aber die Branche an sich ist eher konservativ und distanziert, sodass sich eine merkwürdige Mischung aus familiärer Atmosphäre und der offiziellen Wahrung von Hierarchien ergeben hat. Soll mir nur recht sein, da fällt mein etwas unterentwickeltes Sozialverhalten nicht so auf.
Bei mir findet sich die ganze Bandbreite von Spitznamen, Duzen und Vornamen bis hin zur Nennung sämtlicher akademischer Titel samt lateinischem Ordenskürzel. Standard-Anrede ist jedoch das traditionelle deutsche Sie mit Nachnamen, gerade in formellem Kontext oder über Hierarchieebenen hinweg. Ich persönlich finde es auch ganz angenehm, weil ich es auch gerne mal herablassend finde, mich von irgend einem Großkopfeten duzen zu lassen, und mir umgekehrt komisch vorkomme, einen 80jährigen Professor emeritus von internationalem Rang Johannes zu nennen. Ich bin generell ein Freund von Höflichkeitsformen, weil ich das Plump-Vertraulich-Kumpelhafte sowieso nicht so mag.
Bei mir auf der Arbeit geht es recht locker zu, so dass wir alle per Du sind und uns mit dem Vornamen ansprechen. Wirkliche Spitznamen gibt es da aber nicht, sondern wir benutzen einfach die Vornamen, auch wenn wir sonst eigentlich schon recht innig sind. Aber es hat sich wohl nie etwas anderes ergeben.
Ich kenne es von meiner alten Arbeitsstelle aber schon so, dass es da auch richtige Spitznamen unter den Mitarbeitern gab. Nicht jeder hatte so einen Spitznamen, aber einige eben schon. Die wurden aber auch nie benutzt, um untereinander zu lästern, sondern einfach so aus Spaß eben und das fanden alle immer ganz lustig.
Bei mir war das eigentlich nie so, dass es Spitznamen gab für die Kollegen. Das klingt auch eher so als würde man über jemanden lästern wollen und das finde ich nicht richtig. Ich denke, dass man das auch eher mit Menschen machen sollte, die einem näher stehen als die Kollegen. Ich habe es meistens so gehalten, dass ich das Private vom Beruflichen getrennt habe und deswegen finde ich da auch Spitznamen unangebracht, wobei ich das auch nie von anderen Kollegen mitbekommen habe.
Bei uns hat noch nie jemand einen Spitznamen verpasst bekommen und ich finde das ehrlich gesagt auch übergriffig. Das würde ich mir von meinem Partner vielleicht gefallen lassen oder von guten Freunden, aber nicht von Arbeitskollegen.
Es gibt schon Kollegen, die einen Spitznamen haben, auch einen, bei dem ich immer kurz überlegen muss wie der volle Name lautet und geschrieben wird, aber das ist halt was anderes. Wenn sich der Maximilian immer nur als "Max" vorstellt benutzt man selbstverständlich diesen Namen, weil er ja offensichtlich so genannt werden will.
Und zum Glück bin ich in einer Firma, in der ich noch nie mitbekommen habe, dass über Kollegen gelästert wird. Ich will jetzt keine Klischees bedienen, aber liegt vielleicht schon daran, dass die Branche relativ männlich dominiert ist.
Bei uns beschränken sich die verwendeten Namen für die Kollegen in der Regel auf Abkürzungen der Vornamen. Meistens werden dieselben Abkürzungen verwendet, die auch die jeweiligen Personen für sich selbst verwenden. Da heißt der Michael eben Michi und der Harald heißt Harry. Ansonsten haben wir keine Spitznamen in Verwendung.
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