Gewisse Vorsorgeuntersuchung wegen des Alters verweigern?
In meinem Bekanntenkreis machen sich gewisse Marotten breit, die gerade in puncto Vorsorge sehr schwierig zu beurteilen sind. Bei den einen sind es Ängste vor gefährlichen Erkrankungen, die einfach zu spät erkannt werden könnten, während bei den anderen wirklich Symptome da sind, aber aufgrund ihres Alters entsprechende Maßnahmen als „noch nicht“ notwendig erscheinen.
So hat eine Bekannte von mir das Problem, ständig Darmbeschwerden zu haben. Die Stuhl-im-Blut-Probe war jedoch negativ, aber die Probleme sind anhaltend. Ihre Hausärztin hat ihr daher eine Darm- und Magenspiegelung zur reinen Vorsicht verordnet, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, aber vor allem auch unter Umständen das Reizdarmsyndrom diagnostizieren zu können.
Eine andere Bekannte hat jedoch den Wunsch, eine Darmspiegelung einfach so zu erhalten, als reine Vorsorgemaßnahme vor Darmkrebs, weil in ihrem Umfeld es zwei Todesfälle in Verbindung mit dieser tückischen Erkrankung gab. Da sie jedoch erst 36 Jahre alt ist, meinte ihr behandelnder Arzt, dass es hierfür keine Notwendigkeit gibt.
Doch auch bei anderen Untersuchungen wie z.B. bei einer Mammografie haben einige Damen in meinem Umfeld ungefähr dieselben Aussagen erhalten. Aus reiner Vorsorge kann man das zwar machen, aber eben nicht in dem und dem Alter. Das finden die Betroffenen, die einfach auf Nummer sichergehen wollen, natürlich nicht gut.
Allerdings scheint die Vorgehensweise keine Seltenheit, sondern die Regel zu sein, dass gewisse Vorsorgemaßnahmen einfach aufgrund des Alters und mangelnden Verdachts nicht gegeben sind, stimmt das mit Eurer Erfahrung überein? Und findet Ihr es denn okay, dass wenn man darum bittet, dass man eine gewisse Vorsorgemaßnahme einfach nicht erhält? Wie sind da Eure Erfahrungen?
Du weißt aber schon, was Kassenleistungen sind? Das Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich an Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren. Die Darmkrebsvorsorge über die Darmspiegelung wird risikoabhängig durchgeführt. Ohne Risiko wird das ab 50 empfohlen, bei bestimmten familiären Vorbelastungen kann es dagegen schon mit 25 Jahren losgehen und regelmäßig wiederholt werden.
Die Vorsorgeuntersuchungen sind so gestaltet, dass sie den größten Nutzen bringen. Daher gibt es die eben nicht, nur weil man das gern so hätte, auf Kosten der Allgemeinheit. Dir röntgt auch niemand die gesunde Hand, nur weil du gern einen Bildbeweis dafür hättest, dass kein Knochenbruch da ist.
Etwas anderes sind Untersuchungen, die einen Verdacht auf eine Erkrankung ausräumen oder bestätigen sollen, weil der Patient Symptome hat. Die werden natürlich bezahlt. Genauso wie das beim Röntgenbild der Hand nach einem Unfall und einem möglicherweise vorhandenen Bruch der Fall ist.
Eine Mammographie würde ich in jüngerem Alter ohne Grund nicht machen. Sie ist weniger genau, weil das Brustgewebe dichter ist. Es kommt sehr oft zu falschen Ergebnissen, sowohl fasch-positiv als auch falsch-negativ. Außerdem kann durch die Strahlenbelastung erst ein Krebs entstehen. Deswegen haben die Krankenkassen eben nach Abwägung von Vor- und Nachteilen so entschieden.
Bei anderen Vorsorgeuntersuchungen ist es wahrscheinlich auch so altersgemäß nach entsprechenden Abwägungen. Wenn ein Verdacht besteht, dann bekommt man die Untersuchungen doch eh auch in jungem Alter.
Es ist ja nicht so, dass man diese Untersuchungen generell nicht bekommt. Wenn ein Verdacht besteht, dann bekommt man diese Untersuchungen auch so. Allerdings sind das alles Kosten für die Krankenkasse und das ist nicht eben wenig. Das muss sich alles auch rechnen und sicherlich würden viele Leute diese Leistungen eher nutzen, wobei die Sinnhaftigkeit ja gar nicht gegeben ist. Die Untersuchungen finden zu relativen Zeiten im Leben statt.
Es ist verständlich, dass man bei gesundheitlichen Problemen oder im Hinblick auf mögliche Erkrankungen vorsichtig sein möchte und frühzeitig Vorsorgemaßnahmen ergreifen will. Allerdings gibt es hier auch Grenzen, die von Ärzten und medizinischen Richtlinien vorgegeben werden.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass gewisse Vorsorgeuntersuchungen erst ab einem bestimmten Alter oder unter bestimmten Bedingungen empfohlen werden. Das hat meistens auch gute Gründe, da man bei jüngeren Menschen oft eher selten ernsthafte Erkrankungen findet und man auch bedenken muss, dass man durch invasive Untersuchungen auch gewissen Risiken ausgesetzt ist.
Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich von einem vertrauenswürdigen Arzt beraten lässt und sich an die medizinischen Empfehlungen hält. Es gibt auch Möglichkeiten, wie man bestimmte Risikofaktoren minimieren kann, zum Beispiel durch eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine gezielte Früherkennung.
Allerdings sollte man auch bedenken, dass nicht alle Erkrankungen vermeidbar oder frühzeitig erkennbar sind und dass es in manchen Fällen auch einfach eine gewisse Unsicherheit und Angst gibt, die man nicht vollständig ausräumen kann. Hier kann es auch helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder sich gezielt psychologische Unterstützung zu suchen.
Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, ein gesundes Maß an Vorsicht und Achtsamkeit zu bewahren, aber auch nicht in Panik zu verfallen oder unnötig invasive Untersuchungen zu fordern, die möglicherweise mehr schaden als nutzen. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Vorsorgemaßnahmen er oder sie ergreifen möchte, aber ich würde empfehlen, sich dabei an die medizinischen Empfehlungen zu halten und sich gut beraten zu lassen.
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