Gewisse Fußfehlstellungen als normal betrachten?

Es gibt ja etliche an möglichen Fußfehlstellungen wie Knick-, Senk-, Spreiz- und Plattfuß und zwei dieser Fußfehlstellungen sind auch bei mir schon vor Jahren diagnostiziert worden. Gemacht wurde eigentlich nie etwas dagegen.

Zum einen habe ich keinerlei Beschwerden und zum anderen sieht man das optisch auch gar nicht. Könnte man somit sagen dass gewisse Fußfehlstellungen letztlich völlig normal und kein Grund zur Besorgnis sind? Habt ihr an euch schon Fußfehlstellungen feststellen können und macht ihr euch deswegen verrückt?

Fußfehlstellungen, wenn man sie überhaupt so nennen sollte, haben doch wirklich sehr viele Menschen. Die Beschwerden beginnen dann meistens erst im hohen Alter und sonst stört die Fehlstellung nicht weiter im Alltag und Sport. Ich würde einen Plattfuß beispielsweise als vollkommen normal und eine simple Variation ansehen.

Einlagen und Ähnliches halte ich in erster Linie nur für den Arzt sinnvoll, da dieser damit Geld verdienen kann. Ich habe keine Fehlstellung, aber wenn ich eine hätte, dann würde mich das überhaupt nicht stören. Optisch fällt das nämlich überhaupt nicht auf.

So habe ich das auch immer gesehen. Jeder Mensch hat irgendeine Fußfehlstellung. Ich auch. Ich bin jetzt 54 Jahre alt, und alles lief gut in meinem Leben, was die Gesundheit betraf. Ich gehe täglich ins Fitnesscenter, fühle mich agil und gesund. Und dann vor ca. drei Monaten passierte das Folgende: Ich konnte urplötzlich nicht mehr auftreten, nicht mehr richtig laufe. Alles tat weh am, rechten Fuß. Das war insofern schlimm, da ich einen tschechoslowakischen Wolfshund habe, der täglich mindestens zweimal raus will und nicht nur mal eben um die Ecke.

Jetzt folgte eine Odyssee bei mehreren Ärzten. Mehrere Röntgenbilder und ein CT. Meine Hausärztin tippte auf Rheuma. Aber irgendwie wusste Niemand, was los war. Eine war klar: Ich habe eine Fußfehlstellung, und bekam erst einmal Einlagen. Diese Einlagen wirkten Wunder, denn der Schmerz war nur noch halb so schlimm. Aber trotzdem konnte ich immer nicht richtig laufen. Nun machte man ein MRT, es wurde also noch genauer hineingeblickt in meinem Fuß.

Mittlerweile hatte ich 6 Wochen Schmerzen, aber eine Besserung war langsam abzusehen. Und das Ergebnis war, dass ich einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß habe. Dass man dies am Röntgenbild nicht feststellen konnte, ist zwar immer noch ein Rätsel für mich, aber so ist es nun einmal. Ein Ermüdungsbruch kommt in der Regel durch langandauernde Überlastung. Es ist so etwas wie Materialermüdung, und der Bruch ist eher ein Haarriss. Er tritt häufig bei Langstreckenläufern und auch bei Soldaten auf, heißt deshalb auch manchmal „Marschfraktur“.

Ich betreibe zwar sehr viel Sport, aber meine Beine oder Füße sind eher weniger davon betroffen. Woher kam dann der Ermüdungsbruch? Eindeutig durch die Fußfehlstellung. Jahrzehntelang wurden die falschen Bereiche meines Fußes belastet und irgendwann machte es dann knacks. Also eine Fußfehlstellung ist alles andere als normal. Und wie geht es nun bei mir weiter? Ich kann mittlerweile wieder laufen, aber nicht rennen. Ich gehe eher gemächlich und es wird insgesamt ein halbes Jahr dauern, bis alles verheilt sein wird. Ein Ermüdungsbruch im Fuß heilt von alleine ab, man braucht keinen Gips. Aber ich brauche Einlagen, die die Fußfehlstellung ausgleichen.