Gewichtsdiskriminierung im Job wie aktiv entgegnen?

vom 04.03.2021, 11:28 Uhr

Auf der Welt gibt es Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Geschlechter und körperlicher Konstitution. Doch gerade Menschen, welche vom Aussehen hier nicht immer das selbst aufgelegte und scheinbare Idealbild einer Gesellschaft haben, werden oft diskriminiert wegen ihres Gewichtes, gerade auch im Job oder während der Arbeit.

Aussagen wie "Dicke" oder "Roll mal an, ich brauch deine Hilfe", sind da scheinbar noch die harmlosesten Aussagen, welche aber auch schon Verletzend sein können. Doch oft ist es so, dass Übergewicht nicht immer, was mit dem Essen zu tun hat, sondern auch Krankheitsbedingt sein kann. Die Ursache sehen Außenstehende und Fremde jedoch oft nicht immer.

Auch das gewichtigere Menschen oft krank sind und keine konstanten Leistungen bringen beziehungsweise keine Ausdauer haben, ist oft eine pauschale, teils diskriminierende Aussage. Wie kann man sich gegen solche Vorurteile oder Diskriminierungen aktiv zur Wehr setzen, welche Möglichkeiten hat man, auch rein rechtlich gesehen? Was muss man sich gefallen lassen und was wiederum nicht?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn man sich gemobbt fühlt, dann gibt es ja schon Möglichkeiten sich zu wehren. Dann sollte man aber auch darauf achten, dass die Gespräche auch von Zeugen mitbekommen werden. Man kann sich aber vielleicht auch mal Gedanken machen, warum das einen verletzt. Wiegt man vielleicht wirklich zu viel und kann irgendwie nicht abnehmen, weil man es nicht durchzieht? Da verletzten diese Worte eben auch. Wenn man krank ist, dann würde ich auch so argumentieren und gut ist.

Tatsächlich ist es aber auch oft so, dass man genervt ist, weil Dicke leider eben öfter krank sind und weniger schnell. Das ist ja durchaus auch etwas, was der Wahrheit entsprechen kann. Natürlich nicht bei allen, aber doch bei vielen, weil das Gewicht ja auch nicht gut für den Körper ist und die Funktion teilweise einschränkt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn man mich im Job "Dicke" nennt oder mir mitteilt, ich möge doch meinen fetten Arsch in Bewegung setzen, dann ist das keine "Diskriminierung", sondern schlicht Mobbing, und zwar so plump und offensichtlich, dass jeder Anwältin Tränen des Glücks ob eines derart simplen Falls in die Augen treten. Wenn in einem halbwegs zivilisierten Umfeld so mit Leuten umgesprungen wird, kann das mit ein bisschen Geschick ein ganzes Unternehmen zu Fall bringen, weswegen wohl auch die dümmsten Vorgesetzten so ein Benehmen zackig abstellen würden.

Diskriminierung zeichnet sich eher dadurch aus, dass sie den Leuten eben nicht ins Gesicht gesagt wird und auch erheblich schwerer nachzuweisen ist als ein simples: "Die Frau Meier ist eine fette Kuh!" Das fängt ja schon bei der Einstellung an. Man findet immer Gründe in der "Qualifikation" und stellt dann eben die schlankere und "schönere" Person ein, weil die einen VHS-Kurs mehr absolviert hat. Deswegen ist es auch viel schwerer, dagegen vorzugehen, weil man als Betroffene*r dokumentieren und im Zweifelsfall auch nachweisen muss, dass der Herr X den besser bezahlten Job mit Kundenkontakt bekommen hat, weil er in Anzüge von der Stange passt.

Besonders schwierig stelle ich es mir bei Aufgaben und Rollen vor, bei denen der Leibesumfang und die daraus resultierende Fitness tatsächlich eine Rolle spielt. Ist es schon "Diskriminierung", wenn es eine Frage des gesunden Menschenverstands ist, dass der Drei-Zentner-Wachmann die Runde kriegt, bei der man am wenigsten Treppen steigen muss, weil der Herr schon beim Aussteigen aus dem Auto rot anläuft?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



"Dicke" oder "Roll mal an, ich brauch deine Hilfe" harmlosere Aussagen??? Was kann denn noch schlimmer sein? Ich weiß nicht, wie man Gewichtsdiskriminierung als Betroffene aktiv entgegenwirken kann. Gegen Beleidigungen hilft vielleicht der Gang zum Betriebsrat, falls es denn einen solchen gibt. Man könnte es auch dem Chef melden, außer wenn er sich selber an solchen Äußerungen beteiligt.

Die Frage ist auch, was du unter Gewichtsdiskriminierungen verstehst. Beleidigungen sind ja nicht unbedingt Diskriminierungen. Um eine Diskriminierung handelt es sich, wenn man bestimmte Tätigkeiten nicht ausführen darf oder bei höherer Qualifikation nicht befördert wird. Das ist aber schwierig nachzuweisen. Ich fürchte, dass es einfacher ist, andere Diskriminierungen nachzuweisen als solche wegen seines Äußeren. Angeblich werden ja schöne Männer gegenüber hässlicheren in bestimmten Fällen bei Beförderungen bevorzugt. Auch das ist natürlich schwer zu beweisen.

Anders sieht es bei Einstellungen aus. Da kann das Gewicht durchaus ein Kriterium sein, dass man nicht eingestellt wird. Als Beamter muss man zum Beispiel gesund sein. Übergewicht ist, so weit ich weiß keine Grund, jemanden nicht zu beamten. Aber wenn man deswegen krank ist, dann ist das durchaus ein Hinderungsgrund. Und viele Adipöse, wenn auch nicht alle, haben ja irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist traurig, dass Übergewichtige oft diskriminiert werden, insbesondere am Arbeitsplatz, wo sie aufgrund ihres Aussehens oft als weniger produktiv oder faul angesehen werden. Doch es gibt Möglichkeiten, sich gegen solche Vorurteile und Diskriminierungen zu wehren.

Zunächst einmal sollte man sich nicht dafür schämen, wie man aussieht. Man sollte stolz auf seine körperliche Konstitution sein und sich nicht von anderen einschüchtern lassen. Wenn man jedoch Opfer von Diskriminierung wird, sollte man sich nicht scheuen, dagegen vorzugehen. In einigen Ländern gibt es spezielle Gesetze, die Diskriminierung aufgrund von Gewicht und anderen Merkmalen verbieten. Hier sollte man sich gegebenenfalls rechtlichen Rat einholen.

Es kann auch hilfreich sein, mit Vorgesetzten oder Kollegen über das Problem zu sprechen. Man sollte in einem ruhigen, aber bestimmten Ton klarstellen, dass man nicht bereit ist, sich diskriminieren zu lassen und dass solche Aussagen inakzeptabel sind. Eine offene Kommunikation kann oft dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert.

Natürlich gibt es Grenzen, was man sich gefallen lassen muss und was nicht. Wenn man das Gefühl hat, dass man aufgrund seines Gewichts systematisch benachteiligt wird, sollte man sich überlegen, ob man weiterhin in diesem Arbeitsumfeld bleiben möchte. Man sollte sich selbst nicht in einer toxischen Umgebung aufhalten.

Zusammenfassend ist es wichtig, auf seine Rechte und seine Würde zu achten und sich nicht von anderen einschüchtern zu lassen. Jeder Mensch verdient Respekt und eine faire Behandlung, unabhängig von seinem Gewicht oder anderen äußeren Merkmalen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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