Gewichtsabnahme bei Hashimoto schwerer?
Ich habe schon öfter etwas über die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto gehört. Mittlerweile gibt es ja auch Promis, die sagen, dass sie daran leiden. Wie zum Beispiel Natascha Ochsenknecht und auch RTL Society Expertin Vanessa Blumhagen. Ich höre immer wieder, dass Menschen die an Hashimoto erkrankt sind, zunehmen oder eben schon bereits übergewichtig sind.
Es soll durch Hashimoto schwer sein, an Gewicht verlieren zu können. Ich kann mir das auch gut vorstellen, da ja immerhin Hormone im Spiel sind, die vieles beeinflussen können. Ich habe damit allerdings keinerlei Erfahrungen.
Macht es Hashimoto wirklich schwerer an Gewicht zu verlieren? Habt ihr da Erfahrungen? Was macht es da so schwierig abzunehmen? Gibt es da nicht dennoch Wege, um sein Gewicht zu reduzieren? Sollte man sich dafür die Hilfe eines Mediziners suchen?
Morbus Hashimoto ist eine autoimmune Erkrankung der Schilddrüse. Im Anfangsstadium kann diese durch den Gewebezerfall temporär eine Überfunktion bedingen und sogar zu einem Gewichtsverlust führen, aber im weiteren Verlauf wird durch eine mangelhafte Produktion von Schilddrüsenhormonen der Stoffwechsel verlangsamt, was bei den meisten Patienten in einer Abgeschlagenheit, Kälteintoleranz, Nagel- und Haarwachstumsstörung und Gewichtszunahme resultiert. Die Schilddrüsenhormone sind wesentlich an der Umsetzung der zugeführten Nährstoffe und an der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen beteiligt, sodass eine Unterfunktion der Schilddrüse entsprechend bedeutet, dass der Körper Kalorien nicht mehr so effizient verbrennen kann.
Der Goldstandard der Therapie ist eine Substitution der fehlenden Hormone in Tablettenform als L-Thyroxin. Das ist übrigens nicht nur zur Stabilisierung des Gewichts notwendig, sondern auch essentiell, um schwerere körperliche Folgen zu vermeiden. Man sollte einen Hashimoto mit relevanter Unterfunktion definitiv nicht unbehandelt lassen. Ist man aber gut eingestellt, dann sollten sich auch der Stoffwechsel und der Gewichtsverlauf wieder normalisieren. Mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung ist eine Abnahme überschüssiger Kilos dann durchaus möglich.
MaximumEntropy hat geschrieben:Mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung ist eine Abnahme überschüssiger Kilos dann durchaus möglich.
Ich kann die Ansichten von MaximumEntropy bestätigen aus eigener Beobachtung. Meine Cousine hat ebenfalls Hashimoto und das seit Jahren. Durch eine angepasste Medikamententherapie, durch die richtige Ernährung und Sport ist es problemlos möglich abzunehmen. Man muss es nur wollen und darf sich nicht hinter faulen Ausreden verstecken.
Ich halte das ehrlich gesagt für eine Ausrede oder die Betroffenen haben einen schlechten Endokrinologen. Die Krankheit führt zwar zu einer Schilddrüsenunterfunktion und der Hormonmangel kann unter anderem zu einer Gewichtszunahme führen, aber man kann den Hormonstatus mit einem einfachen Bluttest feststellen und die fehlenden Hormone ganz einfach in Form von Tabletten jeden Morgen einnehmen.
Ich habe schon seit Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion und hatte nie Probleme mit meinem Gewicht. Ich habe über den Sommer jetzt auch ganz ohne Anstrengung mehrere Kilos abgenommen.
Hier widerspreche ich. Ja, man nimmt ab, wenn der Hormonspiegel stimmt. Aber wann der stimmt, da scheiden sich die Geister. Ich hatte wunderschöne klinische Symptome mit Gewichtszunahme, Müdigkeit, Frieren und Vergrößerung der Schilddrüse mit Knotenbildung bei niedrigen Normwerten.
Ich hatte das Glück, dass mein Hausarzt mich direkt aus seiner Praxis in die Radiologie geschickt hat. Deren Diagnose und damit sein Rezept hatte ich noch am gleichen Tag. Die Blutwerte kamen später und waren eben noch im Rahmen. Damit mein Körper normal funktioniert, brauche ich recht hohe Normwerte.
Aber viele Ärzte wollen die Dosis unbedingt verringern. Wer das Pech hat, an einen Arzt zu geraten, der nur nach optimalem TSH behandelt, der ist unter Umständen in den Hintern gekniffen. Denn offiziell ist alles in Ordnung, aber die Symptome bleiben. Es gibt gute Scoring-Methoden, um einen Wohlfühlwert zu bestimmen, der dann nicht zu hoch ist. Aber viele fühlen sich eben dank Behandlung rein nach Laborwert und zu wenig Hormon nicht besser und nehmen kaum ab.
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