Getrennte Mahlzeiten, weil einer abnehmen möchte?

vom 09.05.2017, 12:03 Uhr

Eine Online-Bekanntschaft hat einen Partner, der ein paar Pfund zu viel auf den Rippen hat und derzeit versucht abzunehmen. Sie selbst ist sehr gerne und hat einen guten Stoffwechsel, sie kann jede Menge futtern und bleibt schlank. Sie kann den kalorien- und fettarmen Gerichten, die ihr Partner jetzt essen will, nicht viel abgewinnen. Er isst jetzt viel mit gedünstetem Gemüse, was ihr gar nicht schmeckt. Wenn sie aber ihre Lieblingsgerichte macht, bei denen oft Soße, Käse oder andere deftige Zutaten dabei sind, dann wird er eben wieder verführt da auch zuzugreifen.

Mittlerweile ist sie dazu übergangen, sich selbst Essen zu kochen und das dann getrennt von ihm einzunehmen, weil sie keine Lust auf seine Diät-Gerichte hat und eben auch nicht hören möchte, dass sie ihm das Abnehmen unnötig schwer macht. Ganz zufrieden ist mit der Situation keiner, es fällt ihnen aber auch nichts besseres ein.

Wie würdet ihr so eine Situation handhaben? Ist es eine gute Lösung in diesem Fall getrennt zu essen? Oder würdet ihr einem Partner zuliebe auch vermehrt zu kalorienarmen Speisen greifen, auch wenn ihr die Gerichte nicht so toll findet?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kenne das Problem ganz gut. Ich bin seit ein paar Jahren etwas unzufrieden mit meinem Gewicht und hab schon dies und das versucht, was aber daran scheiterte, dass mein Mann da nicht so ins Bild passte.

Ich würde beispielsweise gerne etwas früher zu Abend essen. Vor allem als ich das intermittierende Fasten ausprobiert habe. Aber gerade im Sommer geht das einfach nicht. Wir haben einen Beruf, der von schönem Wetter und Helligkeit abhängt und zudem haben wir einen großen Garten, in dem wir Gemüse anbauen. Da muss man die Zeit nutzen bis es dunkel wird. Also gibt es das Abendbrot im Sommer erst zwischen 20 und 21 Uhr und daran lässt sich auch nichts ändern, wenn wir nicht getrennt essen wollen.

Und das wollte ich eben nicht. Ich esse nicht gern allein und ich würde ihn auch ungern allein essen lassen. Das ist doch einer der Vorzüge, wenn man einen Partner hat. Das man eben nicht einsam und allein am Tisch sitzen muss. Somit habe ich diese Ernährungsform irgendwann wieder fallen lassen. Sie hat einfach nicht gepasst.

Und man muss etwas finden, was zu einem passt. Wenn die Diät nicht klappt, wenn der Alltag - in Form des Partners mit seinem leckeren Käsebrot - dazwischen kommt, dann ist es die falsche Diät. Ich habe mittlerweile die richtige gefunden. Ich lasse Kohlenhydrate weg. Also sitze ich neben meinem Mann und wir essen beide das gleiche. Nur, dass ich keine Kartoffeln oder Reis auf dem Teller habe. Aber ich muss nicht hungern und daher bin ich auf seine Kartoffeln nicht neidisch. Im Gegenteil, oft ist mein Essen besser.

Es kommt aber auch vor, dass unsere Gerichte sich etwas unterscheiden. Wenn er Nudeln mit Tomatensauce isst, esse ich natürlich nicht nur Tomatensauce. Dann koche ich eben zwei etwas unterschiedliche Gerichte. Man muss schon Kompromisse eingehen. Also zumindest der, der seine Ernährung umstellen will. Meinem Mann würde ich das nicht aufzwingen. Er ist nicht zu dick, also isst er wohl genau die richtige Menge an Kalorien. Es bringt ja nichts, wenn er am Tisch kalorienarm isst und danach seinen Hunger mit Chips und Schokolade stillt. Letztlich bin ich dann dünn und er mangelernährt. :think:

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Er muss ja irgendwie lernen damit klar zu kommen, dass andere Menschen irgendwas essen, dass er gerne essen würde aber das eben im Moment nicht zu seiner Ernährung passt. Ansonsten ist die Diät ja von vorne herein zum Scheitern verurteilt, denn er kann ja nicht sein Leben lang alleine essen.

Als kurzfristige Lösung würde ich aber einfach mal schauen, was für Diätgerichte es gibt, die ich auch gerne essen würde. Gemüse aus dem Backofen hat zum Beispiel nicht mehr Kalorien als gedünstetes Gemüse, schmeckt mir aber wesentlich besser. Und für seine Diätmotivation ist es sicher ziemlich gut, wenn er einmal pro Woche eines von meinen normalen Gerichten mit essen kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das ist schon für manche eine schwierige Situation. Als ich selbst eine Diät gemacht habe, hat mein Mann von sich aus angeboten, sie mit mir zu machen, damit ich nicht dabei zuschauen muss, wie er die leckeren Sachen ist. Das wollte ich aber wiederum nicht, weil ich wusste, dass er sich mit der Diät unnötig quält und aufgrund seines Jobs einen erhöhten Kalorienbedarf hat. Ich konnte auch gut damit umgehen, wenn er neben mir die leckeren Dinge gegessen hat.

Wenn der Partner aber keinen festen Diät-Essensplan hat, kann man sich vielleicht auf gesunde und leckere Gerichte einstellen, die beiden schmecken und noch beim Abnehmen helfen. So muss niemand leiden und beide können gemeinsam essen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn man nicht der Versuchung widerstehen kann und seinen inneren Schweinehund nicht im Zaum halten kann, dann ist das eine nicht einmal so schlechte Idee und Maßnahme damit es hinterher dennoch mit der Ernährungsumstellung auch klappt. Denn das durchhalten ist erst einmal schwierig und gerade in der ersten Phase vermisst man noch vieles von vorher und da wird man auch gerne schwach.

Was man nicht so toll findet und was doch ist doch von jedem abhängig. Ich selbst mag auch meinen Salat und meine anderen Gerichte die nicht direkt vor Sahne, Milch und anderen Sachen strotzen und auch meine Ex Partner fanden daran gefallen, auch wenn sie es vorher nicht anders kannten. Manche Dinge mochten sie, andere nicht und haben dann auch davon mit gegessen wenn es ihnen zugesagt hat und wenn nicht, dann eben nicht und sich selbst etwas zubereitet.

Mir selbst fällt es nicht schwer wenn ich anderen dabei zusehe, wie sie etwas leckeres und fettiges Essen. Diese Phase ist lange vorbei, dass ich das dann auch unbedingt haben muss und habe an meiner Ernährungsweise gefallen gefunden. Aber gerade am Anfang war das auch bei mir nicht so einfach, da hat ein Bild ausgereicht damit ich Lust auf etwas hatte, bin dann aber nicht los gerannt und habe es gekauft oder mir zubereitet sondern weiterhin bei meinen Dingen geblieben. Nach etwa 4 Wochen war das auch vorbei, aber diese Phase muss man erst einmal überstehen und schaffen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde die Idee eigentlich nicht so schlecht, auch wenn es natürlich schon schöner ist, wenn man gemeinsam etwas isst und nicht alleine da sitzt und das Essen zu sich nimmt. Gemeinsam ist das natürlich schon schöner, aber wenn die beiden zumindest im Moment nicht die gleichen Gerichte essen können oder wollen, dann ist die getrennte Mahlzeit schon eine Alternative.

Ich würde dann aber durchaus auch schon mal mit dem Partner gemeinsam essen wollen und es dann auch akzeptieren, dass es etwas kalorienarmes gibt. Zumindest einmal pro Woche oder so kann man das ja mal machen, auch wenn man die Gerichte nicht so mag. Auf jeden Fall würde ich mich dann selber auch unwohl fühlen, wenn ich selber normal esse und den Partner damit ein Stück weit von der Diät abhalte. Das würde ich auch nicht wollen, dass es darüber noch zum Streit kommt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mein Partner und ich hatten diese Diskussion tatsächlich in der Vergangenheit eine Zeit lang, als ich mir gewünscht habe, etwas fett- und kalorienärmer zu kochen und zu essen, er jedoch nicht allzu angetan von der Idee war, Käse, Butter, Milch und Zucker durch entsprechende Alternativ- und Light-Produkte auszutauschen. Es gab eine Phase, in der er sich damit abgefunden hat, dass ich mit Diät-Produkten koche, aber irgendwann hat er mir gestanden, dass es ihm so nun mal einfach nicht schmeckt und dass er gerne wieder auf die herkömmlichen Lebensmittel umsteigen würde.

Unser Kompromiss war dann der, dass wir manche Gerichte tatsächlich getrennt zubereitet und fürs Frühstück für jeden einen anderen Käse und andere Wurst eingekauft haben. So konnte ich mein gewünschtes Ernährungskonzept weiter durchführen, während mein Partner seine Mahlzeiten so genießen konnte, wie er sie mochte. Natürlich bedeutete das einen Zusatzaufwand und erhöhte Kosten, aber das haben wir so geregelt, dass der Preis für Nahrungsmittel, die nur einer von uns beiden verwendet hat, dann auch voll und ganz von dieser Person bezahlt wurde. Mit diesem System konnten wir uns arrangieren.

Ich denke, dass man es respektieren sollte, wenn ein Partner seine Ernährung umstellen will - aus welchen Gründen auch immer. Das zu verbieten, weil man sich selbst nicht anpassen will, ist in meinen Augen ebenso falsch, wie sich dem veränderten Ernährungsregime stillschweigend zu beugen, obwohl man damit absolut unglücklich ist. Dann gibt es eben lieber mal getrennte Gerichte, oder man bereitet die Basis so zu, dass sie für beide Parteien akzeptabel ist, und überlässt den Feinschliff mit Soßen, Beilagen und Würze jedem individuell nach seinen Wünschen. Das ist durchaus machbar, und man muss dennoch nicht darauf verzichten, seine Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Man muss da eine gemeinsame Lösung finden. Generell würde ich es nicht einsehen von meinem Mann getrennt zu essen, nur weil er sich anders ernähren möchte. Ich meine, wenn man eine Diät macht muss man es schon aushalten können, wenn der Partner etwas anderes isst und von dem zu verlangen die selben Speisen zu essen finde ich auch nicht richtig, da das jeder selber entscheiden muss.

Ich würde dann einfach 2 Gerichte machen und mich selber zusammenreißen. Immerhin möchte man dann ja abnehmen und das kann man anderen Leuten nicht aufzwingen. Ansonsten kann man auch nach gesunden leckeren Rezepten suchen, die beiden schmecken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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