Getrennte Kühlschrankfächer mit dem Partner akzeptabel?

Obwohl mein Freund und ich nicht planen, in den nächsten ein bis anderthalb Jahren zusammenzuziehen, habe ich mir heute darüber Gedanken gemacht, was bei uns wohl schon mal nicht funktionieren würde. Und das wäre definitiv das gemeinsame Einkaufen an Lebensmitteln.

Die Idee kam mir heute morgen, weil er bei mir übernachtet hat. Da fiel mir mal wieder auf, dass er mir regelrecht die Haare vom Kopf frisst. Ich sage dazu natürlich nichts, weil ich bei ihm ja genauso esse, wenn ich mal bei ihm übernachte.

Der Unterschied ist nur, dass ich einen Bruchteil von seinem Zeug esse und er nicht mal eine Portion mehr kochen muss, nur weil ich da bin. Wenn er hingegen bei mir is(s)t, muss ich am nächsten Tag direkt wieder einkaufen gehen.

Findet ihr es normal, dass man in so einem Fall mit dem Partner getrennte Kühlschrankfächer hat, so wie sie in WGs üblich sind? Oder würdet ihr es unverschämt finden, wenn euer Partner mit so einem Vorschlag käme?

Mein Mann und ich wohnen zusammen. Würde er mir so etwas vorschlagen, würde ich ehrlich gesagt die Welt nicht mehr verstehen, aber ihr wohnt ja nicht zusammen. Da muss man sicherlich immer ein bisschen auf das Geld schauen, aber du musst deine Gedanken ja nicht einfach schlucken, sondern kannst ja sagen, dass dich das stört und dann kann er etwas dazu geben, wenn er wirklich so viel isst.

Ich finde aber, dass man in einer Beziehung teilen können sollte und sich nicht alles gegenseitig aufrechnen sollte. Selbst wenn man ein bisschen weniger hat, gibt man es dem Partner doch gerne und wenn man ein bisschen mehr hat, dann gibt man ja auch dem schlechter verdienenden Partner mehr aus. Das mittelt sich doch und selbst wenn nicht, muss man dann eben darüber reden, was einen stört. Getrennte Fächer im Kühlschrank finde ich nicht so sinnvoll, weil es das Problem ja nicht wirklich löst.

Ich glaube du vergisst da eine Sache. Was ist mit dem wöchentlichen Einkauf? Im Moment gehst du davon aus, dass nur getrennte Kühlschrankfächer ausreichen würden, als ob jeder dann für sich selbst einkauft und dergleichen. Das wird sich aber nicht durchsetzen lassen, denn als Paar wird man - je nach Zeitplan - Einkäufe zusammen erledigen.

Mein Freund und ich beispielsweise erledigen die Wocheneinkäufe immer gemeinsam und wir überlegen vorher, wer was essen möchte, damit nichts vergessen wird. Auch wird das Geld für die Wocheneinkäufe zusammengelegt, damit sich niemand benachteiligt fühlt und jeder zahlt die Hälfte, wobei mir egal ist, dass ich als Studentin weniger Einkommen habe als er.

Es gab da noch nie irgendwelche Probleme oder so. Es kommt auch vor, dass er meine Kekse oder Weintrauben nascht, aber dann muss man eben entsprechend mehr kaufen und kalkulieren.

Für mich wären getrennte Kühlschrankfächer nicht wirklich nötig. Mein Freund isst aber auch nicht so viel mehr als ich, so dass ich da noch nie das Problem hatte, dass er mir irgendwelche Sachen wegisst. Viele Sachen esse aber auch nur ich, wobei dann beim Einkaufen klar ist, dass sie nur für mich sind. Genauso kauft mein Freund sich beim Einkaufen auch oft Sachen, die nur für ihn sind, wobei da auch für mich klar ist, dass ich da nicht dran gehe. Streit gab es deshalb noch nie und es wäre für uns beide aber auch absolut nicht schlimm, wenn man doch etwas essen würde, was der andere nur für sich gekauft hat.

Mein Freund und ich gehen meistens zusammen einkaufen, wobei wir uns dann mit dem Zahlen immer abwechseln. Ob einer im Endeffekt nun mehr Geld ausgegeben hat, als der andere, ist ja nicht so wichtig und wir rechnen das nicht so genau nach. Dabei finde ich es auch nicht wirklich schlimm, dass mein Freund nun mehr isst, als ich. Für mich ist das eigentlich klar, weil mein Freund ja auch mehr wiegt, als ich und ich würde deshalb nun auch nicht verlangen, dass er deshalb mehr zahlen muss.

Wenn man zusammen wohnt und komplett getrennte Fächer im Kühlschrank hat, dann bedeutet das ja eigentlich auch, dass man getrennt einkaufen gehen und getrennt kochen muss. Darüber hinaus muss man ja eigentlich auch getrennte Bereiche in den Schränken und Schubladen haben, da sich da ja auch Lebensmittel befinden. Mir wäre das alles viel zu kompliziert. Wenn man mit jemandem zusammen ist und wohnt und gerade dann, wenn es sich um den Partner handelt, muss man einfach lernen, zu teilen und Kompromisse einzugehen.

Mir erscheint das nicht problematisch und ich sehe darin auch nichts Schlimmes oder Partnerschaftsgefährdendes. Man muss doch nicht immer alles teilen, man kann sich doch auch in manchen Bereichen auf eine Trennung verständigen.

Ich glaube du vergisst da eine Sache. Was ist mit dem wöchentlichen Einkauf? Im Moment gehst du davon aus, dass nur getrennte Kühlschrankfächer ausreichen würden, als ob jeder dann für sich selbst einkauft und dergleichen. Das wird sich aber nicht durchsetzen lassen, denn als Paar wird man - je nach Zeitplan - Einkäufe zusammen erledigen.

Ich bin früher mit meinen damaligen Partnern auch gemeinsam einkaufen gegangen oder gehe mit meinem jetzigen Freund einkaufen, aber da hat jeder seine eigenen Produkte und die werden auch getrennt bezahlt. Das würde auch so weiter laufen, wenn sich die derzeit getrennte Wohnsituation mal ändern sollte.

Mein Freund und ich leben jetzt seit mehreren Jahren zusammen, und wir haben beide Systeme ausprobiert. Anfangs hatten wir überhaupt keine Lebensmitteltrennung, dann gab es eine Phase, wo jeder von uns ziemlich stringent nur für sich selbst eingekauft hat, weil wir unterschiedliche Ernährungskonzepte verfolgt haben, und jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem beide Varianten fließend ineinander übergehen.

Im Klartext bedeutet das, dass wir im Kühlschrank zwar schon eine gewisse Ordnung etabliert haben, wessen Lebensmittel wo stehen, aber dass es kein absolutes und unüberwindbares Hindernis darstellt, sich auch mal an den Dingen des jeweils anderen zu bedienen. Es ist einfach so, dass jeder von uns gewisse Lebensmittel oder Geschmacksrichtungen bei Käse, Wurst und Joghurt favorisiert und nicht darauf verzichten will, nur weil der andere das seltener isst. Auch habe ich persönlich ganz gerne den Überblick, wie viel Portionen eines Nahrungsmittels noch übrig sind und wann ich den nächsten Einkauf planen muss, und da missfällt es mir, wenn ich eine eigentlich noch halbvolle Packung am nächsten Morgen, wenn ich mich auf mein Frühstück freue, dann plötzlich leer vorfinde.

Daher machen wir es eben so, dass wir teilweise getrennte Lebensmittel einkaufen, dem anderen aber stets erlauben, davon zu nehmen - nur eben mit der Bitte, diese Dinge nicht ungefragt leer zu machen oder zum Kochen zu verwenden, wenn sie schon anderweitig verplant sind. Grundnahrungsmittel wie Milch, Butter, Eier und ähnliches sind aber bei uns nicht getrennt und da achten einfach beide gleichermaßen auf den Verbrauch und die Besorgung von Nachschub. Wir beide haben mit dieser Teiltrennung kein Problem. Manche unserer Bekannten finden es komisch, dass wir als Paar nicht alles gemeinsam einkaufen, aber meiner Meinung nach ist daran nichts seltsames oder verwerfliches. Wir verbringen schließlich auch nicht jede freie Minute des Tages immer zusammen und verfolgen auch unsere individuellen Hobbies - also warum sollten wir nicht auch essen und einkaufen dürfen, worauf wir Lust haben?

Wenn man zwar zusammen ist, aber noch getrennt wohnt, kann das rein rechnerisch finanziell durchaus mal schwierig werden. Das wird allerdings besser, wenn man erst mal zusammen wohnt, denn es fällt ja nur einmal Miete, Nebenkosten, Telefon, Internet usw. an. Hier spart man eine Menge, sodass man über einen erhöhten Lebensmittelverbrauch wahrscheinlich hinwegsehen kann.

Ich bin selbst so drauf und esse gerne. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich meinem Mann unbewusst etwas weggegessen habe, was er eigentlich noch wollte. Getrennte Kühlschrankfächer brauchen wir deswegen nicht, denn nach einer gewissen Zeit kann man dann doch abschätzen, worauf der Partner noch Lust hat bzw. man redet offen miteinander über diese Probleme und sagt vorher Bescheid, welche Leckerei man selbst essen möchte. So etwas kommt aber erst in einer weiter fortgeschrittenen Beziehung.

Warum nicht? Aber was hier ebenfalls nicht genannt worden ist, ob du jeden Tag einkaufst oder einmal in der Woche und das nach seinem Besuch dann direkt alles weg ist. Die Zeit und die Menge die man einkauft, die bestimmen doch auch wann man wieder los laufen muss und wenn das entsprechend klein ist, dann trabt man halt auch jeden Tag los, egal ob der Partner nun da ist oder auch nicht.

Bei uns gab es das ebenfalls nicht, dass wir alles getrennt haben. Zwar hatte jeder noch ein kleines Fach nur für sich und die Dinge die darin waren, waren für den anderen auch Tabu. Aber es ist nicht so, dass doppelt Wurst gekauft wurde und doppelt Käse nur damit jeder in seinem Fach etwas hatte was er essen durfte.

Diese Fächer wurden eher für kleine Dinge benutzt z.B. Süßigkeiten die man nur für sich gekauft hatte. Denn ich sehe es nicht so, dass man alles teilen muss mit einem Partner und auch da muss man respektieren, wenn jemand mal etwas nur für sich haben möchte und auch nur für sich gekauft hat, anstatt es dem anderen dann einfach weg zu futtern.

Mit dem bezahlen war es ebenfalls gleich, eine Woche hat der eine gezahlt in der anderen Woche der andere. Somit hat es sich die Waage gehalten und wenn ich etwas bezahlt habe was mein Partner dann nur für sich beansprucht hatte war das auch kein Problem, denn in der nächsten Woche kam das auch vor das er zahlen musste und ich etwas nur für mich gekauft habe. Fehlte unter der Woche etwas, dann wurde los gezogen und gekauft wer am meisten Zeit dafür übrig hatte.

Darf ich ehrlich sein? Wenn es dir schon um jeden Bissen leid ist, den dein Partner von deinen Lebensmitteln konsumiert, warum willst du dann mit ihm zusammenwohnen? Wie soll dann eine Partnerschaft funktionieren?

Hört das Trennen dann beim Kühlschrank auf oder hat dann jeder sein eigenes Bett und seine eigenen Getränke und wenn er mal krank sein sollte, seine eigenen Medikamente?

Für mich wäre so ein Verhalten unvorstellbar und inakzeptabel. Seit mein Mann und ich zusammenwohnen hat es noch nie Probleme damit gegeben was mein und was sein ist. Es gehört einfach alles uns beiden zu gleichen Teilen. Wir haben ein gemeinsames Konto und davon wird alles bezahlt. Von den Lebensmitteln bis hin zum Strom oder den Windeln für unser Kind. Da hat es noch Streit oder andere Diskussionen gegeben.

Wir wären da gar nie auf die Idee gekommen alles zu teilen und das jeder für seine Sachen selbst aufkommen muss. Da schafft man sich ja Arbeit, die gar nicht notwendig ist.

Ich würde nie eine Partnerschaft führen, in der man trennt und aufrechnet. Das habe ich bei keinem Partner getan und ein Mann, der solche Ideen hätte, wäre für mich inakzeptabel. Aber ich bin nicht der Nabel der Welt. Andere Paare haben andere Vorstellungen und so lange sich beide einig sind, ist doch alles gut.